Studie: Österreichs Medien auf dem Prüfstand

| 06.12.2010

Laut einer aktuellen IMAS Umfrage glaubt jeder zweite Österreicher, dass die Berichterstattung bei inländischen Tageszeitungen und Magazinen verzerrt und unvollständig ist.


Die größte Unzufriedenheit mit der Berichterstattung registrierte das Institut bei leitenden Angestellten und Beamten, Maturanten und Akademikern sowie in der männlichen Bevölkerung. Innerhalb der politischen Gruppierungen sind es die Anhänger der ÖVP und der Freiheitlichen Parteien, die in weit überdurchschnittlicher Zahl über einseitige oder unvollständige Darstellungen der politischen Wirklichkeit klagen. Vergleichsweise am zufriedensten mit den Medien sind Sozialdemokraten und Grüne.

Panikmache und Informationsunterdrückung

Was die Hälfte der Österreicher den Medien in erster Linie vorwirft, ist, dass sie häufig eine unbegründete Panikmache betreiben. Ebenfalls weit verbreitet ist (bei 45 Prozent) die Überzeugung, die Zeitungen würden Dinge einseitig darstellen und dabei Informationen unterdrücken. Mindestens jeder dritte Österreicher wirft den Medien ansonsten vor, dass sie die Privatsphäre prominenter Menschen verletzen, Berichte über Personen, die zu unrecht angegriffen wurden, nicht ausreichend korrigieren und außerdem, dass sie durch eine einseitige Berichterstattung zur Vorverurteilung von Beschuldigten beitragen.

Ausreichend Spielraum für Pressefreiheit

Der Großteil der Bevölkerung ist der Meinung, dass die Presse hierzulande über einen ausreichenden Spielraum für ihre Tätigkeit verfügt. 62 Prozent der Österreicher erklärten dem IMAS, unsere Medien haben genügend Freiheit, ihre Arbeit zu verrichten, lediglich 14 Prozent vertreten die gegenteilige Auffassung. Eine kleine, sechs Prozent umfassende, Gruppe ist der Ansicht, die Kommunikationsträger sollten in ihren Rechten beschnitten werden. (red.)

www.imas.at


IMAS Studie

IMAS befragte 1.000 Personen in persönlichen Interviews, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, im Zeitraum von 15. Oktober bis 5. November.

IMAS Studie

IMAS befragte 1.000 Personen in persönlichen Interviews, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, im Zeitraum von 15. Oktober bis 5. November.

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