Fotos PK CEOs for Future
Generation Z fordert den Öffi-Ausbau und Reduzierung der Ticketpreise

Eine Umfrage von CEOs for Future zum Mobilitätsverhalten zeigt, welche Verkehrsmittel junge Menschen für beruflichen Alltag, Freizeit und Urlaub bevorzugen und welche Maßnahmen sie für die klimafreundliche Mobilitätswende unterstützen. Im urbanen Bereich spielt das (eigene) Auto für Jugendliche nur noch eine Nebenrolle.

CEOs for Future führte im Rahmen des Gen Z Tages 2024 eine Umfrage zum Mobilitätsverhalten der Generation Z durch, deren Ergebnisse bei einer Pressekonferenz am Donnerstag vorgestellt wurden. Ziel der Umfrage war es, einen Einblick in die Mobilitätsgewohnheiten und -präferenzen dieser Generation (zwischen 1995 und 2010 geboren) zu gewinnen. Befragt wurden Studierende, Lehrlinge, Schüler:innen, junge Mitarbeiter:innen in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein.

Die Fragen drehten sich um Mobilität der jungen Menschen im beruflichen Alltag, in der Freizeit und im Urlaub erleben, welche Mobilitätsformen die Generation Z bevorzugt und welche Faktoren bei der Wahl eines Transport-/Verkehrsmittels entscheidend sind. Ebenso erfragt wurde, welche Maßnahmen sie für den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel erwarten, sowie ihre Forderungen an die Öffentlichkeit und Politik zur Förderung einer nachhaltigen und zukunftsfitten Mobilität. "Knapp 1.000 junge Menschen haben an unserer Mobilitäts-Umfrage in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein teilgenommen", sagt Birgit Kraft-Kinz, CEOs for Future Obmann-Stellvertreterin und hebt dabei auch die wichtige Rolle der mehr als 80 Mitglieds-Unternehmen der Plattform hervor.

Mobilitätsverhalten und Forderungen der Gen Z

"Öffentliche Verkehrsmittel werden im Alltag der Gen Z klar bevorzugt, rund 64 Prozent gaben an, im beruflichen Alltag sehr oft und oft öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Wobei Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit entscheidend sind, noch vor Sicherheit und dem Preis. In der Freizeit, vor allem in städtischen Gebieten, werden meist kurze Strecken zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt, während für Urlaubsreisen das Auto oder Mietwagen bevorzugt werden", erklärt Christian Baumgartner, Professor für Nachhaltigen Tourismus Fachhochschule Graubünden (Schweiz), der die Umfrage gemeinsam mit Stefan Güldenberg, EHL Hospitality Business School, geleitet und kuratiert hat.

Große Unterschiede bei der Wahl des Transportmittels zeigen sich der Umfrage zufolge abhängig davon, ob junge Menschen im städtischen Raum (562 Befragte) oder im ländlichen Raum (401 Befragte) wohnen. In Städten ist nur noch für acht Prozent der Generation Z das Auto sehr wichtig, im ländlichen Bereich für 34,9 Prozent.

Der Generation Z sei zudem wichtig, wie es weitergeht. Die Befragten sehen folgende Maßnahmen als entscheidend an, um die nachhaltige Mobilität zu fördern: Allen voran stehen der Ausbau des öffentlichen Verkehrs (79,4 Prozent) und die Senkung der Ticketpreise (72,2 Prozent), gefolgt von der Einführung autofreier Zonen (27,1 Prozent), der Förderung und Subventionierung von Elektrofahrzeugen (17 Prozent) und für E-Bikes und Fahrräder (15,9 Prozent). Auch die Beendigung der Subventionen für fossile Brennstoffe wurde von Teilnehmer:innen genannt.

Wiener Stadtwerke für moderne Ausbildung

Die Wiener Stadtwerke-Gruppe setzt sich laut eigenen Angaben für die Stärkung der Generation Z ein und setze dazu unterschiedliche nachhaltige Maßnahmen um. Mit aktuell mehr als 600 Lehrlingen in Ausbildung in 20 Berufen zählt die Unternehmensgruppe zu den großen heimischen Lehrlingsausbildern. Allein bei den Wiener Linien werden jährlich 120 Ausbildungsplätze angeboten. Peter Weinelt, Generaldirektor Wiener Stadtwerke, betont, dass die Gen Z schon ein starkes Umweltbewusstsein hat, das sich auch in der Mobilitätsstudie widerspiegelt. "Damit die Generation Z ihr Wissen in dem Bereich vertiefen können, werden wir mit nächstem Jahr ein eigenes Ausbildungsprogramm für Klimaschutz und Nachhaltigkeit fix in den Lehrplan integrieren. Wir machen den jungen Menschen die umweltfreundliche Anreise einfach: Wir zahlen das Top-Jugendticket und ab nächstem Jahr 2025 auch die Wiener Linien Jahreskarte für alle Lehrlinge ab 24 Jahren", so Weinelt.

ÖBB für klimafreundliche Berufsschwerpunkte und Mobilität

Der ÖBB-Konzern ist einer der größten Lehrlingsausbilder Österreichs. Silvia Angelo, Vorstandsmitglied ÖBB-Infrastruktur AG, betont das Engagement der Bundesbahnen als eines der größten Klimaschutzunternehmen im Land, sowie deren wichtige Rolle als großer heimischer Ausbildungsbetrieb mit aktuell rund 2.200 Lehrlingen in 26 Lehrberufen. Neben 'Green Jobs' wie Energietechnik und Kälteanlagentechnik würden sich die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit durch die gesamte Ausbildung ziehen. Zur Förderung des umweltbewussten Mobilitätsverhaltens ihrer Mitarbeiter:innen bietet die ÖBB etwa ihren Lehrlingen Freifahrten in Zügen in ganz Österreich an. "Klimafreundliche Mobilität hat für uns oberste Priorität. Wir bauen stetig unser Schienennetz in ganz Österreich aus und dafür brauchen wir in den nächsten Jahren bestens qualifizierte Profis, die wir uns in unseren Lehrwerkstätten zu einem guten Teil selbst ausbilden", so Angelo.

Coca Cola für E-Mobilitätsstärkung

Coca-Cola HBC Österreich will mit Innovationen im Bereich Kreislaufwirtschaft seit Jahren nachhaltige Akzente setzen. General Manager Herbert Bauer betont aber auch die Verantwortung des Unternehmens, zur nachhaltigen Mobilitätswende beizutragen: Bis 2040 strebt der heimische Getränkehersteller laut eigenen Angaben eine wesentliche Reduktion seiner CO₂-Emissionen an und unterstreicht die Bedeutung von Green Logistics. "Bereits 25 Prozent unserer eigenen Fahrzeugflotte sind elektrisch, für den Warentransport setzen wir verstärkt auf klimafreundlichen Schienenverkehr. Zudem fördern wir umweltfreundliches Pendeln durch Jobtickets und -fahrräder", verdeutlicht Bauer. Das Unternehmen beschäftigt rund 800 Mitarbeiter:innen an acht Standorten. Lehrlinge werden direkt am Produktions- und Logistikstandort Edelstal im Burgenland ausgebildet. In das "Young Professional Programm" für junge Talente seien auch Nachhaltigkeitsschwerpunkte integriert.

Fazit

"Mobilität der Zukunft ist ein zentrales Thema für die Generation Z und letztlich für die gesamte Gesellschaft. Junge Menschen zeigen durch ihr Verhalten und ihre klaren Erwartungen, dass sie eine klimafreundliche Zukunft aktiv mitgestalten wollen", betont Karl Kienzl, Obmann von CEOs for Future, und ergänzt abschließend: "Unsere Mitgliedsunternehmen übernehmen Verantwortung – sei es durch Ausbildungsprogramme, nachhaltige Fahrzeugflotten oder die Förderung umweltfreundlicher Mobilität."

LEADERSNET war bei der Veranstaltung. Fotos sehen Sie in unserer Galerie.

www.ceosforfuture.at

Über die Umfrage

Insgesamt nahmen 963 Personen der Generation Z an der Umfrage teil. Die demografische Analyse zeigt, dass mehr Männer (56 %) als Frauen (rund 42 %) teilgenommen haben. Die Mehrheit der männlichen Teilnehmer sind Lehrlinge, der Großteil der weiblichen Teilnehmerinnen Studierende. Rund 52 % der Befragten befinden sich in einer Lehrlingsausbildung, rund 24 % sind berufstätig, 20 % Studierende, 3 % Schüler:innen, und 0,6 % gaben eine andere Beschäftigung an.

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Über die Umfrage

Insgesamt nahmen 963 Personen der Generation Z an der Umfrage teil. Die demografische Analyse zeigt, dass mehr Männer (56 %) als Frauen (rund 42 %) teilgenommen haben. Die Mehrheit der männlichen Teilnehmer sind Lehrlinge, der Großteil der weiblichen Teilnehmerinnen Studierende. Rund 52 % der Befragten befinden sich in einer Lehrlingsausbildung, rund 24 % sind berufstätig, 20 % Studierende, 3 % Schüler:innen, und 0,6 % gaben eine andere Beschäftigung an.

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