Seit 2010 untersucht Best Recruiters jährlich die Recruiting-Qualität der größten Unternehmen in Österreich. Die Ergebnisse der Studie 2024/25 wurden nun im Rahmen der Best Recruiters-Verleihung im Lorely-Saal in Wien präsentiert. Dabei wurden auch die besten Recruiter des Landes gekürt. Und diese können durchaus stolz sein. Denn bei der fünfzehnten Ausgabe wurden die Recruiting-Prozesse der knapp 600 größten Firmen und Institutionen in Österreich untersucht.
Unter den rund 300 Gästen im Lorely-Saal befanden sich neben Vertretern aus HR und CEOs der größten Arbeitgeber auch AMS-Chef Johannes Kopf sowie die wissenschaftlichen Beiräte Wolfgang Elšik (WU Wien) und Silvia Ettl-Huber (FH Burgenland).
Die Top-10-Recruiter 2024/25 in Österreich
Nachdem im Vorjahr das Bundesrechenzentrum auf Platz ein gelandet war, holte sich heuer Herold den Gesamtsieg. Laut den Studienautor:innen mit "herausragenden Ergebnissen in allen Kategorien". Dahinter folgen Eurest und Hofer.
© Best Recruiters
Alle 39 Branchensieger finden sich hier im Überblick.
Die wichtigsten Ergebnisse
Den Ergebnissen zufolge sind Führungsthemen unterrepräsentiert. Demnach thematisieren gut vier von zehn Arbeitgeber:innen Leadership auf der Karriere Website, in Stellenanzeigen fehle jedoch der konkrete Bezug darauf fast immer. Dort kommen diese nur bei zwei Prozent vor.
"Um Recruiting-Prozesse nachhaltig wirksam zu gestalten, sollten sich Erwartungen von Bewerbenden nach der Einstellung auch bewahrheiten. Dafür ist es wichtig, dass sich Kandidat:innen schon vor der Bewerbung möglichst viel von der Arbeitsrealität vorstellen und für sich entscheiden können, ob eine langfristige Zusammenarbeit ihrerseits denkbar ist", erklärt Studienleiterin Agnes Koller. Ausschlaggebend ist dafür mitunter die Führung.
Johannes Kopf unterstreicht die Relevanz von Führung: "Führungskräfte tragen nicht nur Verantwortung für den wirtschaftlichen Erfolg ihres Unternehmens, sondern auch für das Wohlbefinden und die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter:innen. Gerade in Zeiten sich wandelnder Arbeitsanforderungen und einer erhöhten Flexibilität der Arbeitsmodelle sind ein innovativer und empathischer Führungsansatz unverzichtbar."
Ferner attestiert die Studie vielen Unternehmen Schwachstellen bei mobiler Performance und Sicherheit. Ladezeiten von mobilen Karriere-Websites seien häufig zu lang und die Sicherheit der Websites sei stark lückenhaft. Unzureichende Reaktionen auf Anfragen von Jugendlichen werden ebenfalls moniert. Die Anfragen eines fiktiven 16-Jährigen nach Kennenlern- und Schnuppermöglichkeiten seien in 45 Prozent der Fälle unbeantwortet geblieben, was wiederum ein deutlicher Punkterückgang im Vergleich zum Vorjahr sei. Ein weiterer Trend ist, dass Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram als Recruiting-Kanäle weiter an Bedeutung gewinnen, während Interaktionen mit der Community in Kommentaren noch ausbaufähig sind.
Positiv hervorgehoben wird in der Studie der Anstieg in der Kategorie Usability von Online-Stellenanzeigen von 45 auf 66 Prozent. Die Generalsekretärin des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft, Eva Landrichtinger, hebt die Leistungen der Arbeitgeber:innen hervor: "Der deutliche Anstieg der Benutzerfreundlichkeit von Online-Stellenanzeigen zeigt, dass immer mehr Unternehmen die Bedürfnisse und Erwartungen der Bewerbenden ernst nehmen und aktiv an der Optimierung ihrer Karriere-Websites arbeiten. In einem zunehmend umkämpften Markt um Fachkräfte ist dies ein entscheidender Schritt, um sich von der Konkurrenz abzuheben und gezielt potenzielle Mitarbeitende anzusprechen. Gleichzeitig zeigt sich, dass Werte wie Führung und Transparenz heute eine immer wichtigere Rolle spielen. Gerade in Zeiten, in denen Arbeitnehmende verstärkt auf Sinnhaftigkeit und Werte im Beruf achten, sollten Unternehmen sicherstellen, dass ihre Führungsprinzipien und -kultur schon in den Stellenanzeigen sichtbar werden."
Neues Portal
Neben den Ergebnissen, aktuellen Trends und Recruiting-Qualität wurde auch eine Neuheit präsentiert: Das Best Recruiters-Portal "food for thought". Dieses soll es Arbeitgeber:innen ab Ende Jänner 2025 ermöglichen, ihre Ergebnisse individuell abzurufen, mit anderen zu vergleichen und von Best Practices zu lernen. Studieninitiator Markus Gruber beschreibt das Portal als "wichtigen Meilenstein, der eine völlig neue Nutzererfahrung schafft. Die umfassenden Informationen sind jetzt für die Unternehmen häppchenweise und in personalisierte Form abrufbar - das Ergebnis eines intensiven Entwicklungsprozesses mit viel Recruiting-Know-how und zahlreicher Rückmeldungen aus der Praxis."
Fotos von der Preisverleihung sehen Sie in der Galerie.
www.bestrecruiters.eu
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