Fotos von der invest.austria
Konferenz lockte 400 Experten der Investmentbranche nach Wien

| Redaktion 
| 17.11.2024

Im Mittelpunkt der invest.austria conference 2024 standen neben den US-Wahlen aktuelle Kapitalmarktthemen wie Dachfonds-Initiative, Space Tech und Defense Tech. Dabei wurde auch der Ruf nach einer "Europäischen Kapitalmarktunion" lauter.

Vor einigen Tagen ging die invest.austria conference 2024 über die Bühne. Laut den Veranstalter:innen handelt es sich dabei um Österreichs führendes Event für Angel-, Venture-Capital- und Private-Equity-Investor:innen. Rund 400 Expert:innen der Investmentbranche aus 20 Ländern kamen im Apothekertrakt von Schloss Schönbrunn zusammen, darunter renommierte Sprecher:innen wie Candace Johnson (Mitbegründerin von SES), Ingo Bleier (Erste Bank), Regina Hodits (Wellington Partners) und Mikko Silventola (Superangel).

US-Wahl war ein Thema

Im Fokus vieler Diskussionen stand der Ausgang der US-Wahlen und der Wahlsieg von Donald Trump, wobei die Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft und Investment Landschaft beleuchtet wurden. Viele Fachgrößen waren sich einig, dass Europa vor der Herausforderung steht, seine wirtschaftliche Autonomie zu stärken.

"Nach dem Ergebnis der US-Wahlen ist klar: Wir brauchen einen neuen Ansatz, um die Wirtschaft in Europa zu fördern – ein wesentlicher Faktor dafür ist der Aufbau starker heimischer Kapitalmärkte innerhalb Europas", sagte Ingo Bleier, Chief Corporates and Markets Officer and Board Member Erste Bank AG.

"Dass die invest.austria conference einen Tag nach den US-Wahlen stattgefunden hat, verleiht ihr ein ganz eigenes Momentum. Die Teilnehmer:innen sind sich einig: Das Wahlergebnis ist ein Weckruf für Europa. In zahlreichen Diskussionen und Gesprächen heute wurde die dringende Notwendigkeit betont, dass sich Europa wirtschaftlich von Amerika emanzipieren muss. Unsere Forderung nach einem Dachfonds für Österreich unterstützt genau diese notwendige Entwicklung europäischer Innovation und Technologie", so Niki Futter, Chairman of the Board bei invest.austria.

Forderung nach einem Dachfonds für Österreich

In einer Paneldiskussion zur österreichischen Dachfonds-Initiative betonten Branchenvertreter wie Hubert Cottogni, Director bei der Europäischen Investitionsbank in Österreich und Markus Lang, Partner bei Speedinvest, die wirtschaftlichen Vorteile eines solchen Fonds. Angesichts der jüngsten politischen Entwicklungen in den USA sei laut den Experten der Bedarf für einen österreichischen Dachfonds drängender geworden.

"Die Europäische Kapitalmarktunion ist notwendig für eine größere Autonomie Europas – jetzt mehr denn je, und der österreichische Dachfonds ist ein kritisches Element davon", sagte Hubert Cottogni.

"Gerade jetzt, nach dem Ergebnis der US-Wahlen, brauchen wir stärkere Kapitalmärkte in Europa – der Dachfonds ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung", brachte es Markus Lang auf den Punkt.

Weitere Expert:innen zeigten die positiven Erfahrungen von ähnlichen Fonds in anderen EU-Ländern wie Portugal und den baltischen Staaten, wo solche Dachfonds entscheidend zum Aufbau von Tech-Hubs beigetragen haben. "In kleineren EU-Ländern wie Portugal oder den baltischen Staaten sehen wir, dass die dortigen Dachfonds eine enorm positive Wirkung auf die Wirtschaft haben und eine zentrale Rolle beim Aufbau erfolgreicher Technologie-Hubs spielen", so Joel Wajsberg, Senior Mandate Manager beim Europäischen Investment Fund (EIF).

Space Tech und Defense Tech im Mittelpunkt

Auf großes Interesse stießen die zukunftsweisenden Bereichen Space Tech und Defense Tech. Gerade in Anbetracht der aktuellen geopolitischen Lage hoben die Speaker:innen die Bedeutung dieser Technologien für Europa hervor. "Wir erleben derzeit einen dringenden Bedarf an Weltraum-Technologien, die unsere Länder und Bürger:innen sowohl vor Konflikten als auch vor Naturkatastrophen schützen können. Auch die Nachfrage nach fortschrittlichen Cyber-Technologien, um unsere Assets im All zu sichern, wächst. Diese stellen eine entscheidende Infrastruktur für Kommunikation, Überwachung sowie die zivile und militärische Sicherheit dar", so Candace Johnson, globale Weltraum-Expertin und Mitbegründerin von SES, dem führenden Satellitenhersteller.

Sebastian Straube, prominenter Investor im Defense und Space-Bereich, betonte: "Die Defense-Tech-Branche wird sich in Europa in nächster Zeit rasant entwickeln. Dafür braucht es gut informierte Investor:innen, die diesen Unternehmen, insbesondere in der Frühphase, als starke Partner zur Seite stehen."

"Nach der US-Wahl ist es umso wichtiger, dass wir in Europa gemeinsam unsere Verteidigungstechnologien ausbauen, um unsere Handlungsfähigkeit zu sichern. Es geht dabei um unsere strategische Souveränität – am Boden, in der Luft und im Weltraum", sagte Stefan Haubner, General Partner bei Apex Ventures.

Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

www.invest-austria.com

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