Fotos vom "Unique Talk"
Wie und wo KI einen Schub für Österreichs Wirtschaft bringen kann

Ein hochkarätiges Podium mit Spitzenmanager:innen von Unternehmen wie u. a. Siemens, A1 und ORF diskutierte potenzielle Herausforderungen und Chancen der Technologie. Das einhellige Fazit klingt vielversprechend. 

Um den Wirtschaftsstandort Österreich ist es derzeit nicht allzu gut bestellt. Ein großes Budgetloch, eine Rekordzahl an Insolvenzen und steigende Arbeitslosenzahlen lassen bei Vertreter:innen zahlreicher Branchen die Alarmglocken schrillen. Neben hausgemachten Problemen, globalen Krisen und steigendem Wettbewerbsdruck sind auch neue Herausforderungen wie technologische Umbrüche dafür verantwortlich. Letztere könnten aber auch positive Effekte haben. So wird Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend als Schlüsseltechnologie erkannt, die nicht nur Innovationspotenziale heben, sondern auch Effizienzsteigerungen ermöglichen kann. Doch wie kann Österreich diese Technologie optimal nutzen? Welche internationalen Vergleiche und Maßnahmen helfen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben? Diese und weitere Fragen wurden auf Einladung von Unique Relations-Managing Director Anna Kalina-Mahr beim "Unique Talk" im Ringturm der Wiener Städtischen diskutiert.

Dabei beschäftigte sich ein hochkarätiges Podium mit den Herausforderungen und Chancen von Künstlicher Intelligenz. Konkret diskutierten unter der Moderation von Gerald Groß folgende Vertreter:innen aus Wirtschaft und Digitalisierung: Wolfgang Ebner (Chief Digital Officer des Bundes, Sektion VII: Digitalisierung und E-Government), Harald Kräuter (Direktor für Technik und Digitalisierung ORF), Patricia Neumann (CEO Siemens AG Österreich), Herbert Allram (Vorstand Wiener Städtische Versicherung AG), Stefanie Hofer (Head of Strategy A1 Telekom Austria Group) und Martin Graf (Vorstand Energie Steiermark).

Wie und wo KI einen wirtschaftlichen Schub bringen kann

Die Siemens-Chefin zählt dabei Kooperation und Innovation zu den Erfolgsfaktoren. "KI ist eine Technologie, die Digitalisierung stark unterstützt. Auf Basis der Siemens Strategie (wir verbinden die reale und die digitale Welt), ist damit auch KI ein Treiber für wettbewerbsfähige Produkte oder Prozesse und damit auch ein Treiber für den Wirtschaftsstandort. Im Kontext von Siemens unterstützt der Einsatz von KI unsere Kunden, wenn es um die Beschleunigung in der Energiewende geht oder um eine wettbewerbsfähige Industrie oder Infrastruktur nachhaltiger und sicherer zu machen", so Patricia Neumann. Zudem forderte sie eine Verdoppelung der Informatikstunden in der Oberstufe, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Für Stefanie Hofer ist KI ein echter Gamechanger in der Telekommunikation. "Künstliche Intelligenz unterstützt uns nicht nur dabei, Prozesse zu optimieren, sondern hilft uns vor allem, unsere Kunden und Kundinnen besser zu verstehen und ihre Bedürfnisse vorauszusehen. Durch den Einsatz von KI können wir personalisierter auf ihre Anforderungen eingehen. Die Arbeitswelt wird sich durch KI verändern: Einige Jobs werden verschwinden, andere werden sich wandeln und neue werden entstehen. Als Unternehmen ist es wichtig, die Rahmenbedingungen für Aus- und Weiterbildung zu bieten und das richtige Mindset für ständiges Lernen zu fördern", so die A1-Managerin. Künstliche Intelligenz sei mehr als eine Technologieeinführung, sie sei eine gesellschaftliche Veränderung. Entscheidend sei auch zu erkennen, dass die Technologie nicht perfekt ist und von menschlichen Einflüssen geprägt wird. Nur mit diesem Bewusstsein, so Hofer, sei es möglich, KI verantwortungsvoll zu nutzen.

Harald Kräuter schlägt in dieselbe Kerbe. Laut dem ORF-Technikchef wird KI den Mediensektor revolutionieren. "Wir nehmen die Mitarbeiter:innen mit ins Boot, Stichwort Media Literacy und bieten Schulungen sowie Initiativen im Haus an. Wir veranstalten regelmäßig AI Days, wo wir internationale Expert:innen wie etwa von Microsoft oder Google einladen. Aber auch Kolleg:innen berichten davon, wie sie KI einsetzen. Es ist uns wichtig, dass die Mitarbeiter:innen mit KI experimentieren und sich austauschen, nur so kann der Umgang mit KI erlernt und Skepsis abgebaut werden", so Kräuter.

Martin Graf ist davon überzeugt, dass KI für den Energiesektor große Bedeutung hat. Sie steigere Prognosegenauigkeit und Effizienz. Graf dazu: "Energiewende wird sichtbar und kostet, hier wird KI zur Optimierung des Energiesystems und zur Kosteneffizienz wesentlich beitragen. KI wird die Nachfrage nach Strom erhöhen – in der Gesamtbetrachtung wird KI einen positiven Beitrag für die Volkswirtschaft leisten. Die Energie Steiermark setzt KI-Tools bereits heute für die Optimierung der Lastprognosen von Stromverbrauch, aber auch für die Stromproduktion ein, um ein noch faireres und wettbewerbsfähigeres Angebot den Kund:innen bieten zu können."

Laut Wolfgang Ebner müsse Österreich als Innovationsstandort gestärkt werden. "Österreich zählt im E-Government zu den führenden Staaten in Europa. Unser Fokus liegt auch in der gezielten KI gestützten Weiterentwicklung von Verwaltungsservices. Dazu bauen wir auch gezielt eine KI Governance auf. Um möglichst alle Bereiche einbinden zu können", so der Sektionsleiter im Bundeskanzleramt.

Fazit

Nach dem Unique Talk waren sich die Expert:innen einig: Künstliche Intelligenz sei keine Bedrohung, sondern eine Chance, um Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig zu transformieren. Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, brauche es eine klare Strategie, Investitionen in Forschung sowie praxisnahe Bildungsinitiativen, so das einhellige Fazit.

Fotos vom Unique Talk sehen Sie in der Galerie.

www.unique-relations.at

wpitzl@wifisalzburg.at
Dieser Kommentar ist noch nicht freigegeben.

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV