Fotos der "MIT Europe Conference 2025"
WKÖ brachte US-Spitzenforscher nach Wien

Im Rahmen der MIT Europe Conference 2025 kamen hochkarätige Wissenschaftler:innen des Massachusetts Institute of Technology in Wien zusammen. Die rund 400 Teilnehmenden vor Ort sowie 1.000 Livestream-Zuseher:innen bekamen spannende Vorträge sowie Deep-Dive Workshops zum Thema "Future of Manufacturing" geboten. 

Auch heuer brachte die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) wieder zahlreiche angesehene Wissenschaftler:innen des Massachusetts Institute of Technology (MIT) sowie internationale Vertreter:innen von Start-ups nach Wien, und zwar im Rahmen der bereits zehnten MIT Europe Conference 2025 am 26. und 27. März 2025, die unter dem Motto "Future of Manufacturing" über die Bühne ging. Zusätzlich zu über 400 Teilnehmer:innen vor Ort nutzten auch rund 1.000 Technologie-Interessierte rund um den Globus die Möglichkeit, online via Livestream dabei zu sein. Dabei wurden nicht nur hochkarätige Vorträge geboten, sondern auch die Gelegenheit, mit den Spitzenforscher:innen in acht Deep-Dive Workshops in den Dialog zu treten.

Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft essenziell

Begrüßt wurden die Gäste von WKÖ-Vizepräsidentin Carmen Goby, die im Rahmen ihrer Eröffnungsrede die zentrale Rolle von Information und Forschung bei der Bewältigung globaler Herausforderungen betonte. Demnach sei der Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ein entscheidender Erfolgsfaktor: "Die MIT Europe Conference ist eine der zukunftsweisenden Wirtschaftsveranstaltungen in Europa, bei der Mitglieder der MIT-Fakultät mit Entscheidungsträger:innen, Unternehmer:innen, Führungskräften und Startup-Vertreter:innen über neue Produkte und innovative Lösungen diskutieren. Das bietet eine einmalige Möglichkeit, um sich Anregungen von weltweit führenden Expert:innen auf den Gebieten Fertigung, Technologie und Innovation zu holen und die Zukunft der Industrie hautnah zu erleben. Wir als Wirtschaftskammer verstehen uns als Brückenbauer zwischen dem MIT und der österreichischen Wirtschafts- und Wissenschaftscommunity."

Einblick in innovative Technologien und Ansätze

Als eines der Highlights sprach Suzanne Berger, Co-Leiterin der Manufacturing@MIT-Initiative und Leiterin des Projekts "Production in the Innovation Economy", über ihre Forschung zur politischen Dynamik der Globalisierung sowie der Rolle der verarbeitenden Industrie vor dem Ersten Weltkrieg und präsentierte neue Sichtweisen auf Fertigung und Innovation. Wie Biotechnologie nicht nur Ernährung, sondern auch den Energieverbrauch sowie die Heilung von Krankheiten revolutionieren und gleichzeitig Treibhausgase reduzieren könne, zeigte dagegen J. Christopher Love, Professor für Verfahrenstechnik am MIT, in seinem Deep-Dive Workshop mit dem Titel "Transforming Biomanufacturing to Empower the Bioeconomy".

Ebenfalls mit einem Deep-Dive Workshop, namens "Scaling New Technologies that Improve Work", begeisterte Ben Armstrong, Direktor des Industrial Performance Centers am MIT. Dabei lag der Fokus darauf, wie man mittels Künstlicher Intelligenz (KI) Arbeitsplätze angenehmer und produktiver gestalten könne, anstatt sie zu gefährden, wobei er auf eine "Positivsummen-Automatisierung", die Unternehmen und Arbeitnehmer:innen gleichermaßen zugutekommen soll, setzte. Und auch Bruce Lawler, Managing Director des MIT Machine Intelligence for Manufacturing and Operations (MIMO), beschäftigte sich in seinem Deep-Dive Workshop mit KI. Dabei stellte er erfolgreiche Anwendungen von KI und Analytik in der Fertigung vor, wobei die Teilnehmenden einen Einblick bekamen, wie Unternehmen die digitale Transformation vorantreiben und ihre Produktionsprozesse mithilfe von KI optimieren können.

Inspirierende Zukunftsvisionen

Ein Highlight war auch der Vortrag von Kaitlyn Becker, Assistenzprofessorin am MIT im Bereich Maschinenbau, die das Publikum mit ihrer Vision einer nahtlosen Verbindung von Design und Fertigung begeisterte, indem sie bewies, dass dieser Ansatz nicht nur die Zuverlässigkeit von Soft-Robotern revolutioniert, sondern auch deren Einsatz an bislang unzugänglichen Orten wie der Tiefsee ermöglicht. Dabei müssten Materialwahl, Herstellungsprozess und Funktionalität immer gemeinsam gedacht werden, um echte Innovation zu schaffen. Und auch Hiram Samel, Senior Lecturer an der MIT Sloan School of Management, gab einen Ausblick auf die Zukunft der Industrie, wobei er nicht nur festhielt, wie tiefgreifend die technologischen und nachhaltigen Umbrüche seien, sondern auch betonte, dass man nur durch frühzeitige Investorenbindung und innovative Geschäftsmodelle den hohen Umbauaufwand der Industrie meistern könne.

Damit dies gelingt, müsse man sich aber natürlich auch mit dem Nachwuchs beschäftigen, weswegen sich John Liu von der MIT Learning Engineering and Practice Group (LEAP Group) mit der Frage auseinandersetzte: "Wie sieht die Ausbildung der Fertigungsführungskräfte von morgen aus – und wie gestalten wir sie heute?" Seine LEAP Group setzt hierfür auf innovative Lernmethoden wie Mixes Reality, Simulationen und Blended Learning, um Ingenieur:innen praxisnah auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten – mit dem Ziel, die Führungskräfte von morgen zu befähigen, die Fertigung von übermorgen zu gestalten.

Programm durch europäische Wissenschaftler:innen abgerundet

Aber auch hochkarätige Stimmen aus dem europäischen Raum sorgten mit ihren Vorträgen und Workshops für Zuspruch und lieferten spannende Impulse – darunter etwa Sara Scheffer von der Forschungsstelle für Produktions- und Instandhaltungsmanagement an der TU Wien, Thomas Bauernhansl, Direktor des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung, und Martin Hetzer, Präsident des Institute of Science and Technology Austria (ISTA).

LEADERSNET war bei der Konferenz dabei. Eindrücke finden Sie in unserer Galerie.

www.wko.at/wien

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