Fotos der PK zur Sicherheitsstudie 2025
Ladendiebstähle verursachen 500 Millionen Euro Schaden pro Jahr

| Wolfgang Zechner 
| 29.01.2025

Die Sicherheitsstudie 2025 zeichnet ein differenziertes Bild im Hinblick auf Kriminalität im Handel. KEYaccount hat sich die Ergebnisse angesehen und präsentiert die wichtigsten Erkenntnisse.

Die Sicherheitsstudie 2025 wurde vom Handelsverband in Kooperation mit dem Bundesministerium für Inneres, dem Bundeskriminalamt und der Kriminalprävention erstellt. Die Ergebnisse zeichnen ein alarmierendes Bild der aktuellen Situation im heimischen Handel.

Diebstahl, Falschgeld

Das Phänomen Ladendiebstahl führt die Liste der häufigsten Vergehen im stationären Einzelhandel an. 91 Prozent der Handelsunternehmen mussten bereits unfreiwillige Erfahrungen damit machen. Der jährliche Schaden durch Ladendiebstähle beläuft sich hierzulande auf über 500 Millionen Euro, was mehr als 0,6 Prozent des Gesamtumsatzes des Einzelhandels ausmacht. Aber auch die Bezahlung mit Falschgeld ist weitverbreitet. Immerhin 45 Prozent der Befragten berichten davon. In 42 Prozent der Unternehmen wurde zumindest einmal eingebrochen. Fast alle Unternehmen haben mittlerweile konkrete Maßnahmen zum Schutz vor Kriminalität im eigenen Geschäft in Verwendung. Bei den Schutzmaßnahmen setzen die Betriebe am häufigsten auf den Verschluss von Betriebsräumen (53 Prozent), Personal-Schulungen (47 Prozent) und Videoüberwachung (41 Prozent).

Zwei Drittel von Cybercrime betroffen

Aber nicht nur offline, sondern auch online floriert die Kriminalität. Im Onlinehandel wurden 64 Prozent der heimischen Webshops durch Cybercrime und Bestellbetrug geschädigt. "Daher sind Investitionen in die Sicherheit nie teuer. Teuer wird es nur, wenn man nichts investiert", warnt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Die häufigste Form von Cybercrime im Handel sind sogenannte Phishing-Attacken. 63 Prozent der befragten Händler:innen sind davon bereits betroffen gewesen. 56 Prozent berichteten von Malware-Angriffen, 23 Prozent von Botnetzen, 23 Prozent von Cyber-Erpressung, 21 Prozent von Hacker-Angriffen und 19 Prozent von Ransomware. Im Vergleich mit den Vorjahren ist die Betroffenheit in fast jedem Bereich gestiegen. Einen Rückgang gab es nur in den Bereichen Cyber-Erpressung und Ransomware.

KI und Deep Fake

Von relativ jungen Delikten wie dem Deep-Fake-Betrug, bei dem KI-generierte Fake-Videos zum Einsatz kommen, waren bereits 14 Prozent der Befragten betroffen. Von Cryptojacking, also vom Versuch, Computer zu übernehmen, um damit Kryptowährungen zu schürfen, berichten sieben Prozent.

Bei den eCommerce-Betrugsformen häufen sich zurzeit vor allem Bestellungen, bei denen den Käufer:innen vorab bewusst ist, dass sie die Rechnung nicht begleichen werden können (63 Prozent). Auch die Nutzung verfälschter Namens- bzw. Adressdaten (57 Prozent) sowie das Abstreiten des Erhalts der Ware, obwohl diese korrekt geliefert wurde, ist weitverbreitet (54 Prozent).

Kund:innen empfinden Onlinehandel als sicher

Kundenseitig wird der Einkauf im stationären Handel trotzdem als sicher wahrgenommen. Laut der Studie liegt der durchschnittlich wahrgenommene Sicherheitswert im heimischen Einzelhandel bei 83 von 100 Punkten. Sicherheitsmaßnahmen wie Warensicherungssysteme werden von 93 Prozent der Kundschaft wahrgenommen. Als gängigste Online-Zahlungsmethode erweist sich die Kreditkarte, mit der in 84 Prozent der Webshops bezahlt werden kann, gefolgt von PayPal (71 Prozent), Vorkasse (62 Prozent), Sofort-Überweisung/Klarna (54 Prozent) und der Bezahlung via Debitkarte (49 Prozent). Bei den neuen Payment-Trends haben Apple Pay mit 28 Prozent und Google Pay mit 22 Prozent die Nase vorn.

Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

 www.handelsverband.at

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