Politik-Ranking
Nehammer und Kickl im August hinsichtlich Medienpräsenz abgelöst

| Janet Teplik 
| 05.09.2024

Unruhen in der Partei bescherten dem SPÖ-Politiker Andreas Babler starke mediale Aufmerksamkeit. 

Erstmals seit November 2023 übernimmt Andreas Babler die Führung beim Politik-Ranking. Der SPÖ-Chef verzeichnet 684 Beiträge und legt damit ein Präsenzwachstum von 164 Prozent im Vergleich zum Juli 2024 hin (LEADERSNET berichtete). Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) rutscht mit 655 Beiträgen auf Rang zwei ab, gefolgt vom FPÖ-Politiker Herbert Kickl mit 627 Artikeln mit Nennungen seiner Person. Ebenfalls unter die Top-Fünf des APA-Comm Rankings befinden sich der ehemalige Linzer SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger (371 Beiträge) und Innenminister Gerhard Karner mit 336 Nennungen in Artikeln. 

Unruhen in der SPÖ

Die Streitigkeiten in der SPÖ, insbesondere die Brucknerhaus-Affäre rund um Karl Luger sowie die Kritik der zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures, die es auf Platz elf des Rankings schaffte, am Wahlprogramm der SPÖ, sorgten für eine gesteigerte mediale Aufmerksamkeit für Babler

Luger wurde in der Causa um die Bestellung des ehemaligen Brucknerhaus-Chefs der Lüge überführt und stieg damit in der Medienpräsenz um 518 Prozent. Nach zahlreichen Rücktrittsforderungen, darunter auch jene vom SPÖ-Chef, legte er sein Amt als Linzer Bürgermeister nieder. Kurze Zeit danach wurde bekannt, dass der Luger-Vertraute und dritte Landespräsident in Oberösterreich, Peter Binder, als einziger von 60 Stimmberechtigten gegen das SPÖ-Wahlprogramm gestimmt hatte. Jenes Programm nahm SPÖ-Spitzenpolitikerin Bures zum Anlass für parteiinterne Kritik, die jedoch den Medien zugespielt wurde. 

Wochenlange Debatten

Anfang des Monats August sorgte Magnus Brunners Nominierung zum EU-Kommissar für mediale Präsenz. Nach wochenlangen Debatten zwischen ÖVP und den Grünen einigten sich der Bundeskanzler und Vizekanzler Werner Kogler, Brunner als Kandidaten zu nominieren. Dieser Disput verschaffte Brunner Platz sieben im Politik-Ranking und Kogler Platz acht. Weiters entstand ein innerkoalitionärer Streit in puncto Sicherheit. Nachdem alle drei Taylor Swift-Konzerte in Wien aufgrund von Terrorverdachts-Ermittlungen abgesagt wurden (LEADERSNET berichtete), bestärkte Nehammer seine Forderungen nach einer Überwachung von Messengerdiensten. Kritik am Gesetzesentwurf kam seitens SPÖ, FPÖ und den Grünen. 

"Heuchler" und "Inzuchtpartie"

FPÖ-Chef Herbert Kickl schaffte es im August nur auf Platz drei des Rankings. Kickl betonte wiederholt seine Ablehnung zur Messengerdienst-Überwachung. Stattdessen forderte er ein Verbot des "politischen Islam". Kritik hagelt es von ÖVP-Innenminister Karner. Dieser sagte, der Staatsschutz sei unter Kickl als Innenminister zerstört worden. Erneut für Schlagzeilen sorgte der FPÖ-Chef schließlich mit seiner Wortwahl. Denn nachdem Kickl in Bezug auf die Salzburger Festspiele verkündete "bei diesen Heuchlern, bei dieser Inzuchtpartie" nicht dabei sein zu wollen, wurde er erneut vielseitig kritisiert. 

© APA-Comm© APA-Comm/ APA-PictureDesk

Stärkstes Präsenzwachstum im August

Das stärkste Präsenzwachstum innerhalb der Top-20 entfällt im August auf SPÖ-Akteur:innen: Doris Bures rückte vom 106. auf den elften Platz. Auch der Wiener SPÖ-Sozialstadtrat Peter Hacker machte durch seine Debatte um die Höhe der Sozialhilfe in Wien 62 Plätze gut und findet sich auf dem 17. Rang wieder. Der viertplatzierte Klaus Luger stieg im Medienpräsenz-Ranking um 35 Plätze. 

Die Top-20 im Überblick sehen Sie hier.

www.ots.at 

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