Twitter-Werbemodell nimmt konkrete Form an

| 01.03.2010

Schon seit längerem kursieren Gerüchte, dass der Microbloggingdienst Twitter künftig Werbeanzeigen auf der Seite integrieren will.


Nun gibt es erste konkrete Informationen dazu, wie das Werbemodell aussehen soll. Wie die WSJ-Seite AllThingsDigital berichtet, will sich Twitter ein Beispiel an Google nehmen und Werbung in die Suchergebnisse einbinden.

Vorbild Google

Anzeigen sollen in der Twittersuche - ähnlich wie Googles ursprüngliche Werbung - integriert werden. So wird etwa eine Suche für den Begriff 'Laptop' dann eine Werbanzeige für beispielsweise Dell mit sich bringen. Laut dem Bericht sollen die Werbetweets nicht in den persönlichen Timelines der Nutzer erscheinen, sondern nur, wenn jemand die Twittersuche bemüht. Wer nichts sucht, bekommt auch keine Anzeigen zu sehen.

Aussicht auf Erfolg

"Werbung kann auf Twitter sehr gut funktionieren - zumal sich Twitter dem Vernehmen nach am Google Adwords-Modell anlehnen wird und die Werbebotschaften nicht in der Timeline der User auftauchen", sagt Microblog-Experte Günter Exel. Es sei zu erwarten, dass Werbetweets optisch von normalen Tweets zu unterscheiden sein werden. "Die Internetnutzer haben über Google gut gelernt, zwischen generischen Suchergebnissen und Adword-Einschaltungen zu unterscheiden", so Exel weiter. Die Gefahr, dass Werbetweets als Spam wahrgenommen werden, sieht der Experte nicht.

Werbung mit 140 Zeichen

Ebenso wie für normale Postings gilt auch für Werbeschaltungen das begrenzte Format von 140 Zeichen. Verteilt werden sollen die Anzeigen auch über Dirtt-Software und Services, die Twitter-APIs nutzen. Den diversen Diensten bleibt es selbst überlassen, ob sie Werbung anzeigen wollen. Wer es tut, soll jedenfalls an den Werbeumsätzen von Twitter mitverdienen. Wie hoch die Anteile ausfallen sollen, ist nicht bekannt. Ebenso unklar ist noch, wann das neue Werbemodell in Kraft treten wird.

"Twitter weiß mehr als Google"

Auch wenn derzeit alles darauf hindeutet, dass Twitter sich am Google-Werbemodell anlehnt, glaubt Exel dennoch nicht, dass es der Microblog dabei belassen wird. "Twitter weiß eine Menge über seine User, in manchen Belangen mehr als Google" erklärt Exel. Technisch wäre es ein Leichtes, über Semantic Targeting Tehmen zu filtern, die den Nutzer interessieren - und den User mit Werbebotschaften zu versorgen, die dieser tatsächlich "lieben würden", so Exels Überlegung. (pta)

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