Wirecard-Skandal wird immer bizarrer

Ex-Vorstand Jan Marsalek soll Schauspieler engagiert haben, die als Bankmitarbeiter fungierten.

Der Skandal um den Zahlungsanbieter Wirecard wird immer bizarrer und nimmt schon langsam kafkaeske Züge an. Wie das Manager Magazin berichtet, hat der gefeuerte Wirecard-Vorstand Jan Marsalek alle Register gezogen, um die Prüfer von EY zu täuschen. Die EY-Spitze um Deutschland-Chef Hubert Barth geht davon aus, dass Marsalek offenbar Schauspieler engagiert hat, die Bankmitarbeiter spielten. Als wäre das nicht schon genug, soll er darüber hinaus Kulissen errichtet haben, um vorzutäuschen, dass es sich um Bankzweigstellen handelt.

EY-intern habe der Wirecard-Skandal laut Manager Magazin "heftige Turbulenzen" ausgelöst. Die Beraterfraktion, die 2019 knapp 40 Prozent des Umsatzes und einen Großteil der Gewinne einfuhr, fürchtet um ihre Klientel.

Der Standard berichtet wiederum, dass Marsalek unter dem Deckmantel von Entwicklungshilfe österreichische Behörden in den Aufbau einer Miliz in Libyen involvieren wollte. Das Infrastrukturministerium etwa sollte für einen "Technologietransfer nach Libyen" 100.000 Euro beisteuern. Aber nach einiger Zeit wurden die involvierten Personen, die nicht namentlich genannt werden wollen, immer stutziger, da es Marsalek offenbar nicht wirklich um Entwicklungshilfe zu gehen schien und sahen von einer Zusammenarbeit ab. (as)

www.wirecard.com

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