Die "Stopp Corona"-App des Roten Kreuzes und der Uniqa Privatstiftung soll die Verbreitung von COVID-19 einzudämmen. Seit ihrem Launch Ende März hat die App jedoch schon für zahlreiche Diskussionen gesorgt, vor allem was den Bereich Datenschutz betrifft.
Das Focus-Institut hat jetzt im Rahmen einer Studie die Akzeptanz für die Applikation in der österreichischen Bevölkerung untersucht. Dafür wurden zwischen 10. und 16. August 504 Personen – repräsentativ für die webaktive Bevölkerung Österreichs, maximale Schwankungsbreite: +/- 4,4 Prozent – befragt. Die Umfrage zeigt, dass die "Stopp Corona"-App nur von sehr wenig Probanden genutzt wird und insbesondere der tatsächliche Nutzen sowie die datenschutztechnischen Bedenken das "Hauptproblem" darstellen.
Deutlich mehr Männer als Frauen
Nur 15 Prozent der Probanden gaben Mitte August an, die "Stopp Corona"-App bereits installiert zu haben. Auffällig ist die deutliche Diskrepanz beim Geschlecht, wonach deutlich mehr Männer – mehr als jeder Fünfte – als Frauen die App downgeloadet haben.
"Eine große Barriere stellen die datenschutztechnischen Bedenken dar", teilt Focus mit. "Im Mittel wird dieses Statement mit 2,4 bewertet, wobei 1 eine volle Zustimmung und 5 keine Zustimmung darstellt. Unsicher scheint aus Sicht der Bevölkerung ebenso der tatsächliche Nutzen (App hilft gegen Ausbreitung von Corona: Mittelwert 3,0) bzw. die flächendeckende Anwendung der App (sollte von viel mehr Menschen verwendet werden: Mittelwert 2,9). Naturgemäß wird der Nutzen von den Usern deutlich besser bewertet."
Durchschnittliche Bewertung
Die Corona-App selbst wird eher durchschnittlich bewertet. Auf einer 5-stufigen Schulnotenskala erreicht die Applikation gerade einmal einen Wert von 3,3 auf Basis aller Befragten. Wieder sind es die männlichen Probanden, die eine bessere Beurteilung abgeben. Jeder zweite aktuelle User bewertet die App mit einer Note 1 oder 2.
Die werblichen Aktivitäten zum Download der Stopp Corona-App funktionieren bei einem Teil der Bevölkerung recht gut – ca. 40 Prozent geben an, dass sie sehr oder eher angeregt sind, aufgrund der Werbung die Applikation downzuloaden. Auf der anderen Seite stehen folglich ca. 60 Prozent der Befragten, die sich von der Werbung überhaupt oder gar nicht angesprochen fühlen. Bei den gegenwärtigen Nutzern war der werbliche Anreiz und Durchdringung auf jeden deutlich höher ausgeprägt – über 80 Prozent wurden (eher) sehr angeregt, die App aufgrund der Werbung downzuloaden. (as)
Die App kann hier für iOS und hier für Android runtergeladen werden.
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