"Farmville" auf echtem Bauernhof

Groß angelegtes Online-Experiment.

Inspiriert vom Erfolg des beliebten Facebook-Spiels "Farmville" ist in Großbritannien ein sehr ambitioniertes Projekt gestartet: Unter dem Titel "MyFarm" bietet die für Natur- und Landschaftsschutz zuständige Charity-Organisation National Trust die Möglichkeit, virtuelle landwirtschaftliche Fähigkeiten auf einer echten Großfarm im realen Leben unter Beweis zu stellen. Durch einen Aufruf im Web sollen insgesamt 10.000 Nutzer gefunden werden, die mittels Online-Voting jede Entscheidung mitbeeinflussen können, die im Farm-Alltag von Bedeutung ist.

Online-Abstimmung über Investitionen

Wer sich für eine Teilnahme am bislang einzigartigen Online-Experiment entscheidet, wird für eine jährliche Gebühr von 30 Pfund (rund 33 Euro) direkt in den Entscheidungsprozess der kollektiven Farmleitung einbezogen. Diese legt mindestens einmal pro Monat per Internet-Voting fest, wie der Bauernhof weitergeführt werden soll. Die 10.000 User müssen dabei unter anderem darüber abstimmen, welche Tierarten dort beheimatet sein sollen, welche Investitionen getätigt oder welche Getreidesorten angebaut werden sollen.

"Ich werde alles pflanzen, was mir die Internet-Landwirte auftragen", stellt Richard Morris, Manager der Wimpole Estate-Farm, klar. Im Grunde gebe es dabei keine richtigen oder falschen Entscheidungen. "Landwirtschaft läuft immer auf einen Kompromiss hinaus. Es wird sicher einige seltsame Beschlüsse geben, die ich selbst nie fassen würde", so Morris. Lediglich den Anbau von Cannabis oder Bananen schließt er von vornherein aus.

Vielseitige Ziele

Die Ziele des Experiments sind vielseitig: Der von den Internetnutzern geführte Bauernhof soll zunächst vor allem profitabel arbeiten. "Wir sind eine Charity-Einrichtung und müssen eine große Summe an Vorauskosten abdecken", erklärt National-Trust-Generaldirektorin Fiona Reynolds. Dabei sollen aber stets die höchsten Standards im Sinne von Nachhaltigkeit gewahrt werden. "Uns geht es auch darum, die Verbindung der Leute zu ihrem Essen zu stärken und ihnen zu zeigen, wo ihre Nahrung herkommt", ergänzt Reynolds. (pte)

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