"Ich brauch' nicht viel im Leben außer das Supreme-Emblem", gibt Rapper Cro in seinem Song "Meine Zeit" zum Besten. Supreme wurde im April 1994 als kleines Geschäft in Manhattans Trendviertel SoHo gegründet und avancierte in den vergangenen Jahren zur größten Hype-Mode-Brand der Welt. Für den Boom rund um die einstige "Skater-Kids"-Marke zeichnen ausgeklügelte Digital-Marketing-Strategien und ein legendärer Resell-Markt verantwortlich.
Logos allover
Vor rund drei Jahren ist das Label schlussendlich im High-End-Segment angekommen: Die Louis Vuitton x Supreme-Kollektion sorgte in der Modewelt für Furore. Das Besondere an der Kollaboration ist nicht nur die Zusammenarbeit zwei der berühmtesten Modemarken, sondern auch das Aufeinandertreffen zweier Logos, die markanter nicht sein könnten und für sich alleine jeweils einen enormen Wiedererkennungswert rund um den Globus haben. Auf der einen Seite steht das 1896 von Georges Vuitton erfundene Monogram, auf der anderen Seite das kastenförmige, signalrote Logo mit weißem Supreme-Schriftzug, das weltweit als Statussymbol für Streetstyle gilt.
Kim Jones, der zu diesem Zeitpunkt die Menswear-Linie von Louis Vuitton verantwortet, ist für diesen Schachzug innerhalb des Konzerns berühmt geworden: Mit dem Gespür für die Mechanismen der Jugendkultur bringt er dem Traditionslabel uneingeschränkte Aufmerksamkeit und eröffnet eine ganz neue Zielgruppe. Auch Supreme zog einen Nutzen daraus: Die Luxusklientel pilgerte darauf in den Supreme-Shop in SoHo.
Donnerstag ist Drop-Tag
Wie auch bei anderen Marken unterteilen sich die Supreme Kollektionen in Spring/ Summer und Fall/ Winter. Diese werden jedoch noch einmal in einzelne Drops gesplittet. Die Releases finden immer Donnerstag um 12:00 Uhr statt.
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Fall/Winter 2020
Ein Beitrag geteilt von Supreme (@supremenewyork) am Aug 17, 2020 um 3:31 PDT
Sogenannte Drops haben bei vielen Sneaker- und Fashion-Releases an hoher Bedeutung gewonnen. Niemand weiß vorher, welche Produkte verfügbar sein werden. Zum Teil musste bei Supreme auch die Polizei einschreiten, weil die Straßen vor den Supreme-Shops voller Menschen waren. "Wir haben wenige Shops, verkaufen nur über unsere Kanäle und wir haben coole Sachen. Aber es sollte nicht so schwierig sein, in unsere Shops zu kommen. Wir wollen also auch Räume haben, in die Leute unter der Woche einfach reinlaufen können und unsere Klamotten auschecken", so Supreme-Gründer James Jebbia zu GQ.
Schnell bildeten sich Online-Communitys rund um die Marke, weil sich Fans über anstehende Verkaufsstarts und Kollektionen austauschen und angesagte Stücke weiterverkaufen wollten. Laut dem Analyse-Tool Similar Web waren rund um die LV-Kooperation beispielsweise nur 0,03 Prozent des Search-Traffics gekauft. Fast der komplette Traffic des Supreme-Shops (knapp acht Millionen Visits pro Monat) kommt über direkte Zugriffe (49,43 Prozent) und Suchanfragen (46,32 Prozent) zu Stande, schreibt OMR.
Bei Ebay finden sich Teile von Supreme mit einem Aufpreis von 1.200 Prozent. Ein Pullover aus der Kollektion mit Louis Vuitton designt hat wurde sogar für 15.000 US-Dollar angeboten.
Neuer Besitzer
Für einen enorm hohen Betrag wechselt die Brand nun auch den Besitzer: Neuer Eigentümer der New Yorker Kultmarke wird laut Mitteilung von heute der Modekonzern VF Corporation, dem bereits Marken wie The North Face, Vans und Timberland gehören. Mit 2,1 Milliarden Dollar (1,8 Mrd. Euro) soll die Übernahme zu Buche schlagen. Beim Erreichen bestimmter Leistungsziele könnte sich der Kaufpreis sogar noch um bis zu 300 Millionen Dollar erhöhen. Die Übernahme soll bis zum Jahresende abgeschlossen werden. (jw)
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