Gewinnspiel: 2 x 2 Karten für St. Margarethen zu gewinnen
Daniel Serafin: „Die Oper ist meine Leidenschaft, dafür brenne ich“

| Ernst Trestl 
| 13.12.2024

Der Kulturmanager spricht im LEADERSNET-Interview über seine Liebe zur Musik, über Luxus und sein Leben zwischen Wien und New York.

Daniel Serafins Leben ist geprägt von Kultur, er pendelt zwischen Wien und New York und ist überall anzutreffen, wo es um Oper, Operetten, Musicals und andere Kultur-Veranstaltungen mit musikalischem Inhalt geht. Der ausgebildete Opernsänger (Bariton) und vielseitige Kulturmanager bewegt sich bevorzugt in Kreisen von Kultur- und Kunstinteressierten, Künstlern, Kunstschaffenden und Kulturförderern. Er begibt sich häufig auf Reisen, zum Beispiel nach Mailand oder Dubai, um Sänger und Sängerinnen aber auch aufstrebende Talente für seine hochkarätigen Veranstaltungen zu finden. Nicht selten bedeutet ein Auftritt bei einer seiner Aufführungen das Sprungbrett zu einer großen Karriere.

"Luxus ist für mich immaterielles Gut"

Branchenbedingt wandelt Daniel Serafin auch in der Welt des Luxus, womit wir beim Thema wären. "Lass es mich so formulieren", beantwortet Daniel Serafin die Frage nach seiner Definition von Luxus, "für mich gibt es das immaterielle Gut, wie Zeit für seine Liebsten zu haben, mit wertvollen, tollen Menschen schöne Dinge zu erleben, zum Beispiel eine Reise zu unternehmen, die in Erinnerung bleibt. Nicht allein dem hedonistischen Gedanken zu folgen, sondern gemeinschaftlich etwas nachhaltig zu erleben, macht es aus.“

"Es gibt aber auch die andere Seite der Münze", unterstreicht Serafin, der aufgrund seines Berufes oftmals in die Welt des Luxus eintaucht, wenn er zum Beispiel bei Business-Dates in teuren Restaurants bzw. Hotels mit großartigen Menschen zusammenkommt, aber auch bei vielen Veranstaltungsbesuchen. "Ein Abendessen mit Anna Netrebko oder Jonas Kaufmann, dass in einem guten Restaurant stattfindet, ist schon etwas Besonderes, das zählt auch für mich zum absoluten Luxus."

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Stefan Ottrubay und Daniel Serafin © Andreas Tischler

Von St. Margarethen nach New York

Zwei Projekte liegen dem Kulturmanager besonders am Herzen: Die "Oper im Steinbruch" in St. Margarethen und der "Viennese Opera Ball" in New York. Bei der Organisation der beiden Kulturhighlights kommt ihm sein gutes, weltweit geknüpftes Netzwerk durchaus zugute.

Das Wagnis Wagner wagen

Die Idee eine Wagner-Oper im Steinbruch St. Margarethen aufzuführen beschäftigt Daniel Serafin schon seit Jahren. Im nächsten Sommer, vom 9. Juli bis 24. August ist es endlich soweit: "Es hat 29 Jahre gedauert, bis eine Wagner-Oper in den Steinbruch kommt", so der Intendant. "Ich bin schon vor ein paar Jahren an meinen Vorstand und Aufsichtsrat herangetreten, um das 'Wagnis Wagner zu wagen' und dabei auf offene Ohren gestoßen. Der 'Fliegende Holländer' ist mit zwei Stunden und zehn Minuten die kürzeste Oper Richard Wagners. Kürzer als zum Beispiel eine Zauberflöte. Mit einer ausgiebigen Pause, kommt sie beim Publikum bestimmt gut an.

Und die schroffe Felslandschaft des UNESCO Weltkulturerbes, des Steinbruchs, den es über 2.000 Jahre gibt, hat sich als Kulisse für den Holländer einfach aufgedrängt. Im Inhalt dieser spannenden, romantischen Oper geht es um einen verfluchten Kapitän, der alle sieben Meere befahren hat, und endlich in den Hafen der Liebe einfährt. Er sehnt sich nach nichts mehr als das Sein, aus der Verdammnis herauszukommen. Somit ist es ein bisschen eine Fabel, ein bisschen ein Märchen. Und was bin ich? Ich bin ein Geschichtenerzähler. Ein Märchenerzähler. Ich möchte die Menschen dazu bringen, ihre Gedanken, ihre Sorgen, ihre Probleme daheimzulassen und für zwei Stunden in eine fremde Welt mit Genuss einzutauchen."

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Kammersänger Harald, Inge und Daniel Serafin © Sandra Oblak

Für einen solchen ist auch in der "Opernlounge" gesorgt. 300 Gäste pro Aufführungsabend bekommen dort ein Fünf-Gang-Menü serviert. Für Daniel Serafin ist das Publikum, (5.000 Besucher haben pro Vorstellung Platz), der eigentliche Hauptsponsor. Ohne Kartenverkauf wäre eine Produktion nicht finanzierbar. Aber auch die Esterhazy Privatstiftungen, mit Stefan Ottrubay als Aufsichtsrat des Projekts, und seit 2024 auch das Land Burgenland, tragen zum Erfolg dieses Kulturguts bei. "Es ist ein kleines Team von acht Personen, das diese Produktion auf die Beine stellt. Bei den Vorführungen sind es dann zirka 400 Mitwirkende, die auf und hinter der Bühne, im Orchester, im Catering, dieses große Werk bewegen", erklärt Serafin.

Leidenschaft, die man spürt

"Mein Lebensmotto lautet", philosophiert Daniel Serafin, "ohne Emotion, ohne Leidenschaft, wird’s nichts. Wie soll ein Funke überspringen? Wie soll ich ihn in meinem Gegenüber, in meinem Publikum etwas bewegen, wenn ich selbst nicht dafür brenne? Ich brenne für die Kultur, für die Oper, ich möchte Menschen begeistern, die möglicherweise sogar Angst haben, die Staatsoper von innen zu sehen. Denen sage ich: 'Kommt zu mir, ich öffne euch das.' Man muss kein Wissen mitbringen. Man muss kein Opernprofi sein. Nein. Du sollst kommen, genießen und einen wunderschönen Abend haben. Mit Familie, Partner, Partnerin."


Wiener Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke, Ball-Organisatorin Silvia Friese und Künstlerischer Leiter Daniel Serafin © Stefan Joham

Viennese Opera Ball, New York

Als Künstlerischer Leiter des "Viennese Opera Ball" spricht Daniel Serafin in New York eine völlig andere Gesellschaft von Musikliebhabern an. Vergleichbar mit dem Wiener Opernball trifft sich im "Cipriani" in der New Yorker "42nd Street", am 9. Mai 2025 die Welt der Reichen und Schönen. Auch die Stadt Wien ist offiziell mit Finanzstadtrat Peter Hanke und anderen Persönlichkeiten vertreten. "Wir feiern 2025 auch in New York den 200. Geburtstag von Johann Strauß. Das wird wieder ein wunderschöner Ball, ganz nach Wiener Ballkultur. Authentizität ist besonders wichtig, das Wichtigste überhaupt, um ein Produkt von Qualität mit dem nötigen Wissen verkaufen zu können. Die teilnehmenden Künstler sind alle Weltstars und treten dort 'pro bono' auf", freut sich der auch in New York lebende Kulturmanager. "Der Viennese Opera Ball ist mit Sicherheit der luxuriöseste Ball in New York, zumal es einen Frackzwang gibt wie am Wiener Opernball, die Tickets kosten ab 700 Dollar.“

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Viennese Opera Ball, New York - Bild beigestellt

Gewinnspiel

LEADERSNET verlost 2 x 2 Karten, inklusive Fünf-Gang-Menü in der "Opernlounge" für eine Vorstellung "Der fliegende Holländer" im Steinbruch St. Margarethen. Teilnahme hier.

www.danielserafin.com

Daniel Serafin

Der 1981 in Wien geborene Daniel Serafin (Eltern: Kammersänger Harald und Inge Serafin) studierte Gesang und Schauspiel in Salzburg, Wien und New York.
Er ist Intendant der „Oper im Steinbruch St. Margarethen“,
Vorstandsmitglied Piedra Oper & Konzert Privatstiftung „Oper im Steinbruch Margarethen“,
Vorstand im Verein „Freunde Schlossquartier Eisenstadt & Freunde der Oper im Steinbruch“ und
Künstlerischer Leiter des „Wiener Opernball New York“.

Daniel Serafin lebt in Wien und New York

Daniel Serafin

Der 1981 in Wien geborene Daniel Serafin (Eltern: Kammersänger Harald und Inge Serafin) studierte Gesang und Schauspiel in Salzburg, Wien und New York.
Er ist Intendant der „Oper im Steinbruch St. Margarethen“,
Vorstandsmitglied Piedra Oper & Konzert Privatstiftung „Oper im Steinbruch Margarethen“,
Vorstand im Verein „Freunde Schlossquartier Eisenstadt & Freunde der Oper im Steinbruch“ und
Künstlerischer Leiter des „Wiener Opernball New York“.

Daniel Serafin lebt in Wien und New York