Infrastrukturreport 2025
Österreichische Betriebe denken zunehmend über Abwanderung nach

Der Infrastrukturreport 2025 durchleuchtete den Status und die Entwicklung der österreichischen Infrastruktur in den Bereichen Energie, Verkehr, IKT und Innovation.

Die Initiative Future Business Austria (FBA) publiziert jährlich den Österreichischen Infrastrukturbericht. Dieser ist den heimischen Entscheidungsträger:innen aus Wirtschaft und Politik gewidmet und soll als Wegweiser beim Ergreifen zukunftsträchtiger Maßnahmen im Bereich Infrastruktur dienen und so die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Österreich unterstützen. Der Report durchleuchtet den Status und die Entwicklung der österreichischen Infrastruktur in den Bereichen Energie, Verkehr, IKT und Innovation und stellt ihre Position im internationalen Vergleich dar. Außerdem werden Handlungsempfehlungen der Wirtschaft an die heimische Politik formuliert, die zur Erarbeitung einer gesamtheitlichen österreichischen Infrastrukturstrategie führen sollen.

Abwanderungstendenz groß

Für den heurigen Bericht wurden heimische Unternehmen nach ihrer Abwanderungstendenz befragt. 56 Prozent der befragten Unternehmen gaben dabei an, für deren Betrieb grundsätzlich die Möglichkeit einer Abwanderung aus Österreich bestünde, aufgrund der aktuellen Situation schon überlegt zu haben, abzuwandern. 17 Prozent haben überlegt, mit dem gesamten Betrieb und 39 Prozent mit Teilen ihres Betriebes diesen Schritt zu gehen. Zu diesem Befund kommt der "Österreichische Infrastrukturreport 2025".

Die Gründe

Die schlechte Laune der Manager:innen ist nicht nur eine Momentaufnahme. Denn die Wirtschaftsleistung schrumpft, das Land verliert im internationalen Vergleich immer mehr an Wettbewerbsfähigkeit, und hohe Steuern, Energiepreise und Fachkräftemangel lassen immer mehr Wirtschaftstreibende daran zweifeln, ob Österreich für sie der richtige Standort ist.
Als Hauptgründe für eine Abwanderung nannten die Manager:innen die hohe Steuer- und Abgabelast mit 57 Prozent, der Arbeitskräftemangel (41 Prozent), hohe Energiepreise (34 Prozent) und die Teuerung allgemein sowie die Überbürokratisierung (30 Prozent).

Dachten vor vier Jahren noch 61 Prozent der Befragten, Österreich sei sehr oder eher wettbewerbsfähig, waren es 2024 nur noch 29 Prozent.

Ausbau digitaler Infrastruktur notwendig

Laut David Ungar-Klein, Autor des Berichts, seien für potenzielle Investor:innen neben steuerlichen Anreizen, Rechts- und Planungssicherheit und der Verfügbarkeit von Fachkräften auch die zur Verfügung stehende Infrastruktur – und da im Speziellen, die vor allem die digitalen Anbindungen, entscheidend.

Durch den Ausbau digitaler Infrastrukturen in Österreich wäre ein Produktivitätswachstum um gut 90 Milliarden Euro möglich, so eine Modellrechnung des Berichts. Ungar-Klein warnte, dass eine Abwanderung produzierender Unternehmen weitreichende Folgen für die Versorgungssicherheit hätte. Er verwies etwa auf die Produktion von Hableitern und Arzneimitteln.

www.fba.create-connections.com

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