Fotos der Veranstaltung
Ulla Kramar-Schmid und Ursula Duplantier mit MedienLöwin-Preis geehrt

Im Rahmen der feierlichen Gala des Journalistinnenkongresses wurden die beiden Frauen für ihr Schaffen mit dem goldenen und dem silbernen Preis ausgezeichnet. Der MedienLöwe ging an DieStandard unter Leitung von Beate Hausbichler.  

Einmal im Jahr vergibt der Österreichische Journalistinnenkongress den Preis der "MedienLöwin" in zwei Kategorien und den "MedienLöwen". Die Auszeichnungen werden am Gala-Abend der MedienLöwinnen, am Vorabend des Journalistinnenkongresses, feierlich im Haus der Industrie übergeben. Mit der MedienLöwin Gold wird jährlich das bisherige Gesamtwerk einer Journalistin geehrt. Die silberne Auszeichnung wird für redaktionelle Beiträge von Medienfrauen verliehen, die Mediennutzerinnen Mut machen und sich mit den Lebenssituationen von Frauen lebensnah und kritisch auseinandersetzen. Der MedienLöwe wiederum wird an Medien oder eine Redaktion übergeben, die sich durch besonders frauenfreundliche, Frauen unterstützende und stärkende Berichterstattung auszeichnet. 

Die Gewinnerinnen

Die Auszeichnung MedienLöwin Gold ging heuer an die Investigativjournalistin Ulla Kramar-Schmid. Seit vielen Jahren widmet sich dem Aufdecken und der Recherchearbeit in den Ressorts Politik, Wissenschaft und investigative Angelegenheiten. Unter anderem war sie im österreichischen Team zur Aufdeckung der Panamapapers. Sie selbst sieht ihre Herausforderungen darin, die Themen so aufzubereiten, dass die Rezipient:innen verstehen, warum sie die Geschichte erzählt bekommen. Leser:innen, Hörer:innen und Seher:innen sollen begreifen, warum diese Themen wichtig sind. Über die Auszeichnung sagt sie: "Ich bin gerührt, danke für das Vertrauen! Ich glaube, dass Frauen mehr auf Inhalte stehen. Inhalte sind wichtig. Ich wünsche mir mehr kluge Frauen, die ich hören, sehen und lesen kann."

Die silberne MedienLöwin wurde der Regisseurin und Gestalterin Ursula Duplantier überreicht. Ihre TV-Dokumentation für arte "Feindbild Frau" zeigt, wie Frauen täglich von Männern sexistisch beleidigt und bedroht werden. Dabei gelingt es ihr, sowohl Betroffene zu befragen als auch die ewiggestrigen Aussagen rechtspopulistischer Männer gegenüberzustellen. Ihre Dokumentation verdeutlicht, wie Frauen durch das Erstarken populistischer Bewegungen mit einem Backlash konfrontiert sind. Besonders betroffen sind öffentlich sichtbare Frauen wie Politikerinnen und Journalistinnen. "Wenn man sich als Frau öffentlich zu Wort meldet, kann man Gewalt ausgesetzt sein. Ich zeige eine europäische Perspektive zwischen Diskreditierung und Schikane. Die Silberne MedienLöwin ist eine Anerkennung für das Thema und mein Schaffen", so Duplaniter, dessen Statue von Kollegin Nadja Frenz entgegengenommen wurde. 

Die letzte Auszeichnung, der MedienLöwe, ging an DieStandard unter der Leitung der Journalistin und Autorin Beate Hausbichler. Seit fast einem Vierteljahrhundert gibt es die frauen- und genderpolitische Seite in ungebrochener hoher Qualität. Seitdem Hausbichler DieStandard leitet, hat die Publikationsform mit dem ausgeprägten Profil an tagesaktueller Dynamik sowie an genderpolitischer Relevanz zugelegt. "Ich freue mich riesig, denn DieStandard hat mit vielen großartigen Kolleginnen Pionierarbeit geleistet. Es ist viel passiert, Feminismus ist kein Spleen, sondern sorgt für Gleichstellung. Heute streiten wir über den richtigen Weg. Objektive Berichterstattung treibt das gut voran", freut sich Hausbichler über den Preis. 

Hass und Gewalt

Die heurigen Einreichungen zeigen, dass Frauenthemen in den Medien von Hass und Gewalt geprägt sind. Für die Goldene MedienLöwin (Lebenswerk) waren auch Euke Frank und Brigitte Handlos am Start. Für die Silberne MedienLöwin waren ebenfalls "Der Fall Kellermayr", TV-Doku puls4 von Alexandra Venier und Team sowie "Frauen mit Courage: Nicola Werdenigg" ein Ö1-Radiobeitrag von Ulrike Schmitzer nominiert. Um den MedienLöwen konkurrierten auch "Große Töchter", der strikt feministische Podcast und die Kolumnen "#Girlmath"/Katharina Mader + "Vicki in der Männerwelt"/Viktoria Eibensteiner, betreut von Bettina Mühleder auf moment.at.

Einen Eindruck von der Preisverleihung können Sie sich mittels Galerie verschaffen.

www.journalistinnenkongress.at

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