In letzter Zeit haben sich die positiven Nachrichten in Bezug auf die heimische Wirtschaft in (engen) Grenzen gehalten. Entwicklungen wie Rekord an Firmeninsolvenzen, steigende Arbeitslosigkeit, Gewinneinbrüche, längste Rezession der zweiten Republik, Kaufzurückhaltung & Co. sind der allgemeinen Stimmung im Land nicht wirklich zuträglich. Umso schöner ist es dann, wenn es doch einmal wirklich gute Nachrichten zu vermelden gibt. Und genau das ist jetzt der Fall. Denn die Greiner Bio-One-Tochter Mediscan hat am 13. November ihren neuen Sterilisationsbetrieb in Kremsmünster feierlich eröffnet. Dabei handelt es sich um die größte Anlage dieser Art in Europa.
Millioneninvestition
Konkret hat der Sterilisationsdienstleister angrenzend an das bestehende Werk einen weiteren Betrieb zur Sterilisation von medizinischen Produkten, der Entkeimung von Lebensmittelverpackungen und der Produktveredelung von Kunststoffen und Halbleitern erbaut. Das Investitionsvolumen betrug Mediscan zufolge 22 Millionen Euro und umfasst neben der Erbauung des neuen Gebäudes einen potenten Elektronenbeschleuniger und eine hochautomatisierte Fördertechnik. Die Anlage wurde bereits im August in Probebetrieb genommen, nun erfolgte der offizielle Startschuss. Das ließen sich neben dem Greiner-Management auch lokale Persönlichkeiten wie u.a. Nationalratsabgeordnete Bettina Zopf, Gerhard Obernberger (Bürgermeister Kremsmünster), Abt Ambros Ebhard (Abt Stift Kremsmünster) oder Pater Arno Jungreithmair (Pfarrer Kremsmünster) nicht entgehen.
"Die Sterilisationsleistung von Mediscan ist ein integraler Bestandteil der Produktionskette vieler Produkte und wird im Herstellungsprozess oft unterschätzt. Ich bin stolz, dass wir hervorragende Spezialist:innen haben, die eine sichere Sterilisation nach den höchsten Standards sicherstellen und damit Großes für die Gesundheit der Menschen bewegen", so Ilke Panzer, CEO Greiner Bio-One International, bei der feierlichen Eröffnung.
Steigende Nachfrage
Im Rahmen dieser hieß es auch, dass die Produktionsmengen von Greiner Bio-One sowie der Bedarf nach Sterilisationsdienstleistungen seit der letzten Standorterweiterung im Jahr 2015 weiter gestiegen sind. Die hergestellten Medizinprodukte werden bei Mediscan behandelt, bevor sie weltweit an die Kunden ausgeliefert werden. Aber auch die Nachfrage von Drittkunden, ebenfalls aus dem Medizinbereich, aber auch aus der Lebensmittel-, Automobil- oder Elektronikindustrie, spiele inzwischen eine immer größere Rolle. Mittlerweile erwirtschaftet die Greiner-Tochter laut eigenen Angaben rund 70 Prozent ihres Umsatzes durch die Nachfrage von Drittkunden.
Markus Niederreiter, Geschäftsführer Mediscan GmbH & Co KG, sagte: "Mit den neu geschaffenen Kapazitäten entwickelt sich Mediscan in Kremsmünster zum größten Sterilisationsstandort in Europa. Mit der Erweiterung haben wir weitere Kapazitäten geschaffen, um auch die Nachfragen neuer Drittkunden zu bedienen."
Hightech-Anlage
Stolz ist man bei Greiner auch darauf, dass die eingesetzte Anlagentechnologie modernsten Standards entspricht. Sie wurde gegenüber jener des ersten Werks technologisch weiterentwickelt und kombiniert erneut zwei unterschiedliche Behandlungstechnologien in einer Anlage. Die in einem Elektronenbeschleuniger akzelerierten Elektronen werden entweder direkt als Elektronenstrahl (E-Beam) oder indirekt nach Umwandlung in Röntgenphotonen (X-Ray) zur Sterilisation und Entkeimung von Produkten genutzt. Damit könne mit höchster Genauigkeit und Qualität auf individuelle Produktanforderungen eingegangen werden, so das Unternehmen.
Bekenntnis zum Standort Oberösterreich
Wie eingangs erwähnt, ist es äußerst positiv, dass sich Greiner weiterhin zum heimischen Wirtschaftsstandort bekennt. Denn wie in vielen Branchen ist das internationale Marktumfeld auch im Bereich der Sterilisationsdienstleistungen durch starke Preiserhöhungen und begrenzte Verfügbarkeiten geprägt. Umso wichtiger ist es für Greiner Bio-One, diese Dienstleistung für seine Produkte und damit die Versorgung seiner Kunden sicherzustellen.
Greiner-CEO Saori Dubourg betonte abschließend den hohen Stellenwert des Tochterunternehmens: "Wir sind sehr stolz auf die Entwicklung der Greiner Bio-One-Tochter Mediscan: Hier ist extrem viel Know-How gebündelt und wir sehen ein großes Potenzial für die Zukunft. Mit dieser Kapazitätserweiterung wollen wir bei Greiner auch ein klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Oberösterreich setzen."
Fotos von der Eröffnung sehen Sie in der Galerie.
www.gbo.com/de-at
www.greiner.com
Über die Unternehmen
- Greiner Bio-One International GmbH
Greiner Bio-One ist auf die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Qualitätsprodukten aus Kunststoff für den Laborbedarf spezialisiert. Das Unternehmen ist Technologie-Partner für Krankenhäuser, Labore, Universitäten, Forschungseinrichtungen, die diagnostische und pharmazeutische Industrie sowie die Biotechnologie.
Greiner Bio-One ist in drei Geschäftssparten untergliedert: Preanalytics, BioScience und Sterilisation. Als Original Equipment Manufacturer (OEM) übernimmt Greiner Bio-One individuelle, kundenspezifische Designentwicklungen und Fertigungsprozesse für die Bereiche Lifesciences und Medizin.
2023 erzielte die Greiner Bio-One International GmbH mit 2.659 Mitarbeitenden, 29 Standorten und zahlreichen Vertriebspartnern in mehr als 100 Ländern einen Umsatz von 637 Millionen Euro. Greiner Bio-One ist Teil der Greiner AG mit Sitz in Kremsmünster (Österreich).
Mediscan ist eine Tochter der Greiner Bio-One International GmbH und zählt in Europa zu den führenden Anbietern im Bereich der Sterilisation von medizinischen Produkten, der Entkeimung von Lebensmittelverpackungen oder der Funktionsverbesserung von Kunststoffen und Halbleitern mittels ionisierender Strahlung. Das Unternehmen betreibt Standorte in Kremsmünster/Rohr und Seibersdorf und beschäftigt insgesamt rund 70 Mitarbeitende.
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