WB Stellenmonitor
Mangel an Arbeitskräften belastet Niederösterreichs Wirtschaft

| Redaktion 
| 03.09.2024

Der WB Stellenmonitor für August zeigt die alarmierende Situation für das Bundesland mit 27.251 unbesetzten Stellen.

Der Arbeitskräftemangel hat sich zu einer der größten Herausforderungen für die niederösterreichische Wirtschaft entwickelt, das zeigt der WB Stellenmonitor für August.

Massive Belastungsprobe

Mit 27.251 unbesetzten Stellen, quer durch alle Branchen, ist die Situation laut dem Wirtschaftsbund Niederösterreich und der Wirtschaftskammer Niederösterreich alarmierend.

"Unsere Betriebe stehen vor einer massiven Belastungsprobe. Wenn wir jetzt nicht gezielt Maßnahmen ergreifen, riskieren wir die Stabilität und Zukunft des Wirtschaftsstandorts Niederösterreich," warnen WBNÖ Landesgruppenobmann und WKNÖ Präsident Wolfgang Ecker und WBNÖ Direktor Harald Servus in einer gemeinsamen Pressekonferenz zum Thema Arbeitskräftemangel.

Alle Potenziale nutzen

"Der Mitarbeitermangel wird unsere Betriebe auch in Zukunft stark beschäftigen, unabhängig von Branche, Region und Qualifikation", sagt Ecker. Deshalb betont der WKNÖ Präsident die Notwendigkeit, dass sich Arbeit wieder lohnen muss, und fordert Anreize wie Überstunden steuerfrei zu stellen und die Möglichkeit für Personen im Regelpensionsalter steuer- und abgabenfrei dazu zu verdienen. "Vollzeitarbeit muss wieder attraktiver werden", so Ecker weiter.

Vor diesem Hintergrund sei es entscheidend, alle Potenziale zu nutzen, um die Herausforderungen des Arbeitskräftemangels zu bewältigen. "Neben der Attraktivierung von Vollzeitarbeit müssen wir auch den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben gezielt fördern. Ein degressives Arbeitslosengeld ist dabei ein wichtiger Hebel, um Menschen schneller wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Es ist entscheidend, dass das Arbeitslosengeld als Auffangnetz funktioniert, aber nicht zur sozialen Hängematte wird," sagt Servus.

Negative Konsequenzen einer Arbeitszeitverkürzung

Wolfgang Ecker warnt zudem vor den negativen Konsequenzen einer Arbeitszeitverkürzung: "Eine 32-Stunden-Woche führt zu höheren Arbeitskosten und gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen."

"Jetzt ist nicht die Zeit für Experimente, die unsere Unternehmer:innen zusätzlich belasten und die wirtschaftliche Stabilität gefährden. Stattdessen gilt es Maßnahmen zu ergreifen, die sicherstellen, dass unsere Betriebe gut arbeiten können und Arbeitsplätze gesichert werden", fügt Servus hinzu.

Die bevorstehende Nationalratswahl Ende September sieht der Wirtschaftsbund Niederösterreich als richtungsweisend, um die Herausforderungen am Arbeitsmarkt entschlossen anzugehen. Mit dem Österreichplan liegt ein klarer Fahrplan vor, der die Forderungen und Vorschläge des WBNÖ integriert hat. "Es geht um die Zukunft unserer Wirtschaft, unseres Sozialstaats und damit um die Zukunft aller Österreicherinnen und Österreicher. Wir brauchen jetzt entschlossenes Handeln, um die Weichen richtigzustellen", schließen Ecker und Servus.

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