Kassenloser Supermarkt
Hinter KI von Amazon steckten in Wirklichkeit unterbezahlte Arbeitskräfte

| Redaktion 
| 07.04.2024

Der Online-Riese will mit "Amazon Go" kassenlose Supermärkte ermöglichen. Doch die Technologie scheint noch überfordert zu sein.

Einkaufen ohne lästiges Anstehen und Aus- und Einräumen an der Kasse – das sollte laut Amazon in dessen US-Supermärkten namens Amazon Go eine ausgefeilte Technik ermöglichen. Zur Einführung sprach der Konzern damals von der "weltweit fortschrittlichsten Einkaufs-Technologie". Kameras und andere Sensoren wie Waagen in den Regalböden registrieren, wer welche Waren mitgenommen hat. Der Preis wird nachträglich per App abgebucht - zumindest in der Theorie.

Mehr als 1000 Menschen

Denn laut The Information sollen zusätzlich zu dem Programm mehr als 1.000 Menschen in Indien dafür angestellt worden sein, sich die Aufnahmen anzusehen und die Einkäufe manuell zu bearbeiten. Kassierer gab es demzufolge schon - nur eben nicht vor Ort in den jeweiligen Supermärkten. Demnach mussten ganze 70 Prozent der Einkäufe so überwacht werden. Der Grund: Das System sei schlicht mit dem Andrang nicht zurechtgekommen.

Amazon wies diese Zahlen gegenüber dem Blog Gizmodo allerdings zurück. "Eine kleine Minderheit" an Mitarbeiter:innen würde aber die Einkäufe lediglich validieren, wenn die KI diese nicht bestimmen könne.

Amazon versucht schon seit Jahren, die richtige Strategie für den stationären Handel zu finden. Der Konzern will sich dabei mit mehr Komfort beim Einkauf abheben. Eine zentrale Idee dabei ist, Kassen überflüssig zu machen.

www.amazon.com

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