"Öffi-Packerl" startet Testbetrieb
Wiener Öffi-Nutzer werden zu Paketboten

Um dem hohen Paketaufkommen umweltfreundlich gerecht zu werden, sollen gewillte Fahrgäste der Wiener Linien nun Pakete mit der Straßenbahn transportieren. Nach jahrelanger Vorbereitung ist das Projekt "Öffi-Packerl" nun in den Testbetrieb gestartet. 

Gerade seit der Pandemie ist die Nachfrage nach Online-Käufen regelrecht explodiert. Und auch heute noch steigt die Zahl an bestellten Paketen, was den Lieferverkehr belastet und beispielsweise in Wien für Staus auf den Straßen sorgt. Um diese Belastung zu vermindern, sind nachhaltige und innovative Projekte gefragt. Dementsprechend haben sich die Wiener Linien überlegt, dass Pakete doch umweltfreundlich mit der Straßenbahn transportiert werden könnten – und zwar von den Fahrgästen selbst.

So funktioniert das "Öffi-Packerl"-System

Der Ablauf des innovativen Pakettransports mit dem Namen "Öffi-Packerl" soll konkret so aussehen, dass die Wiener:innen zunächst in der eigens entwickelten "Öffi-Packerl"-App Routenabfragen durchführen sollen. Gibt es im System ein Paket, das entlang der Strecke, die man selbst mit der Straßenbahn zurücklegen will, transportiert werden soll, kann der:die Nutzer:in den Pakettransport übernehmen. Mithilfe eines QR-Codes können die Fahrgäste die Packerl dann aus speziellen Paketboxen, die sich an den jeweiligen Haltestellen befinden, abholen und nach ihrer Fahrt in eben solchen wieder abgeben. Damit dies problemlos funktioniert, dürfen die Packerl allerdings höchsten 50 Zentimeter lang (auf der längsten Seite) und maximal fünf Kilogramm schwer sein.

Pilotphase gestartet

Am Montag, dem 31. März 2025, ist das Projekt "Öffi-Packerl" nun offiziell in den Testbetrieb gestartet. Erstmal beschränkt man sich dabei auf ein Testgebiet im Norden Wiens. Konkret wurden Paketboxen an den Straßenbahnhaltestellen Donauspital und Konstanziagasse (Linie 25) sowie bei der Haltestelle Hausfeldstraße (Linie 26) installiert, und eine weitere an der Haltestelle Kagran soll Mitte dieser Woche folgen. Die Pilotphase soll acht Wochen andauern und 150 Fahrgäste umfassen.

Vorbereitungen des Projekts seit 2021

Bereits 2021 haben die Wiener Linien im Zuge einer Machbarkeitsstudie festgestellt, dass eine überwiegende Mehrheit der Öffi-Nutzer:innen diese innovative Art des Packerl-Transports befürworten würde (LEADERSNET berichtete). Dabei fand man heraus, dass 90 Prozent der Befragten sich freuen würden, wenn sie ihr Paket an einer Haltestelle in ihrer Nähe abholen könnten. 65 Prozent würden sich sogar aktiv beteiligen und Pakete transportieren.

Weitere, vertiefende Informationen über die Bereitschaft für den Pakettransport in Öffis sowohl in der Stadt als auch auf dem Land wurden schließlich im Rahmen einer Umfrage 2023 gesammelt (LEADERSNET berichtete). Hierbei wurden offene Fragen, etwa bezüglich der maximalen Größe und des Gewichts der zu transportierenden Pakete, sowie den bevorzugten Uhrzeiten. Ebenfalls analysiert wurden die Fahrgastströme, wodurch sich geeignete Straßenbahnlinien sowie die idealen Positionen für die Paketstationen identifizieren ließen. Letztere sollen übrigens dank Solarenergie auch ohne Stromanschluss funktionieren. Überdies wurde im Zuge der Vorbereitungen auf den Testbetrieb die notwendige App entwickelt.

Mehr Informationen über die Hintergründe des Projekts finden Sie in unserer Infobox.

www.wienerlinien.at

Über das Projekt

Das Projekt "Öffi-Packerl: Entwicklung und Pilotierung eines Prototypen für die Abwicklung der letzten Meile im öffentlichen Verkehrssystem" wird vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) über die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert. Das Projekt wird unter der Leitung von Fraunhofer Austria Research GmbH mit den Partnern TU Wien - Institut für Computertechnologien, netwiss OG, Wiener Linien GmbH und Co KG, Österreichische Post AG, Upstream – next level mobility GmbH, Variocube GmbH, GRT Spedition und Logistik GmbH und Malerei Großbötzl umgesetzt.

Michael Patocka
Möchte nicht wissen was dieses Projekt bis jetzt gekostet hat und was es noch kosten wird ( aufstellen der Paketbehälter etc. ) - den ich bin sicher es wird, egal wie die Testphase ausgeht, der Betrieb diese Schwachsinnprojektes gestartet. Diese Idee gab es schon für Autofahrer- Radfahrer und sogar Fußgänger, alles nix geworden, hier waren die Investitionen überschaubar ( APP gebaut und los ging’s ) wer bitte fährt mit fremden Paketen in der BIM oder U- Bahn durch Wien - nämlich in vernünftiger Menge und nicht nur Öffentlichkeitswirksam bei schönem Wetter für die Medien der Ludwig mit seinen 2 Stellvertretern !!

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Über das Projekt

Das Projekt "Öffi-Packerl: Entwicklung und Pilotierung eines Prototypen für die Abwicklung der letzten Meile im öffentlichen Verkehrssystem" wird vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) über die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert. Das Projekt wird unter der Leitung von Fraunhofer Austria Research GmbH mit den Partnern TU Wien - Institut für Computertechnologien, netwiss OG, Wiener Linien GmbH und Co KG, Österreichische Post AG, Upstream – next level mobility GmbH, Variocube GmbH, GRT Spedition und Logistik GmbH und Malerei Großbötzl umgesetzt.

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