"Verteidige Dein Netz"

| 27.11.2012

Google-Kampagne gegen deutsches Leistungsschutzrecht.

Das Leistungsschutzrecht sieht vor, dass Verlage Lizenzgebühren von Unternehmen fordern können, auch diese nur  kleinste Teile von Verlagsinhalten im Internet verbreiten. Es zielt auf Suchmaschinen wie Google ab, die Links auf Verlagsseiten in ihren Suchergebnissen anzeigen und daneben Werbeanzeigen einblenden. An diesen Werbeeinnahmen wollen die Verlage beteiligt werden. Google hat sich nun mit einer breit angelegten Kampagne auf seinen eigenen Webseiten in die Diskussion über ein Gesetzesvorhaben im Bundestag eingeschaltet. Ein Kampagnenvideo auf YouTube, ein Aufruf auf Twitter und eine Online-Unterschriftenaktion sollen unter dem Titel "Verteidige Dein Netz" Nutzer dazu auffordern, sich an ihren jeweiligen Bundestagsabgeordneten zu wenden und diesen zu einem Nein gegen das Gesetzesvorhaben zu bewegen.

Mit scharfer Kritik reagieren die Zeitungsverleger auf die Kampagne des Internetriesen: Die Behauptung, Suchen und Finden von Informationen im Netz werde erschwert, sei unseriös. "Wir sind überrascht, dass ein Wirtschaftsunternehmen so auftritt", so eine Sprecherin des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger.

In Frankreich und Brasilien sei der Streit mit Google bereits eskaliert, schreibt das Handelsblatt. 154 Zeitungen aus Brasilien hatten beschlossen, ihre Inhalte nicht mehr über Google News auffindbar zu machen. Das sind etwa 90 Prozent der täglich erscheinenden Titel. (red)

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