Der Senat der Wirtschaft und der Gastgeber sowie Senatspartner Pöttinger Landtechnik luden zu einem gemeinsamen Meinungsaustausch mit Staatssekretärin Claudia Plakolm. 40 Unternehmer:innen folgten dem Aufruf und fanden sich in Grieskirchen (Oberösterreich) ein.
Die Themen des Abends waren unter anderem die Energiekrise und Bepreisung, aber auch die Maßnahmen, die gesetzt werden müssten, um den Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken. Fachkräftemangel und Betriebsübergaben rundeten die Gesprächsthemen ab.
Betriebsübergabe als Herausforderung
In Österreich suchen jedes Jahr über 7.000 Betriebe nach Nachfolger:innen. Die Tendenz sei steigend. Dabei komme es immer wieder zu Problemen, die vor allem und in erster Linie junge interessierte Menschen abschrecken, den Schritt der Übernahme zu gehen. Deswegen drohe Österreich in den nächsten Jahren ein drastischer Einbruch an Wertschöpfung, Innovation, aber auch an Wirtschaftskraft und Arbeitsplätzen.
"Jeder junge Mensch in der Lehre ist eine Bereicherung: Heute als Arbeitskraft, morgen als Führungskraft und übermorgen als Arbeitgeber. Als Arbeitgeber geht es dann in manchen Fällen auch darum, einen Betrieb zu übernehmen und das muss aus meiner Sicht unter realistischen Rahmen passieren können. Wir müssen der nächsten Generation die Sicherheit geben, dass sich Fleiß und harte Arbeit lohnen, dass sie sich noch etwas aufbauen können, sei es beim Eigenheim oder bei der Übernahme eines Betriebes", so Claudia Plakolm.
Hans Harrer, der Vorstandsvorsitzender des Senat der Wirtschaft, sieht es ähnlich: "Die KMUs, die tragende Säule der österreichischen Wirtschaft, sind mit den Herausforderungen einer historischen Zeitenwende konfrontiert. Gleichzeitig stehen aber gerade sie als größtenteils eigentümergeführte mittelständische Unternehmen durch den immer drängenderen Generationenwechsel vor einer bedeutenden Zäsur, denn eine nicht unerhebliche Anzahl von österreichischen Unternehmer:innen steht als Babyboomer unmittelbar vor dem Pensionseintritt. Eine Betriebsübergabe ist in Österreich aber alles andere als einfach."
Standortreformen
Nach einer Befragung vieler Unternehmen, hat der Senat der Wirtschaft einige Maßnahmen herausgearbeitet, die in Zukunft zu einer Erleichterung der Betriebsübernahme führen sollen.
Wichtig seien u.a. das Vorantreiben der Digitalisierung, aber auch Maßnahmen für die erleichterte Eigenkapitalbildung in den Betrieben, die Modernisierung des Finanzplatzes und Kapitalmarkts, die Modernisierung des Gesellschaftsrechts, Entbürokratisierung und Verfahrensbeschleunigung, insbesondere bei Infrastrukturprojekten, aber auch eine Lohnzusatzkostensenkung von 30 Prozent.
Fachkräftemangel
Um dem Defizit an Arbeitskräften entgegenzuwirken, soll unter anderem den ausländischen Fachkräften der Zugang zum Stellenmarkt erleichtert werden, aber auch Druck auf die arbeitsunwillige Langzeitarbeitslose aufgebaut werden. Pensionist:innen sollen wieder aktiviert werden und durch ganztätige Kinderbetreuung für jedes Kind ab dem 6. Lebensmonat, sollen die Eltern entlastet werden
Bei der Veranstaltung nahmen unter andere, Petra Samhaber, Betten Ammerer GmbH, Christine Wagner, CEO der Alfred Wagner Stahl-Technik & Zuschnitt GmbH, Alfred Schneckenreither, CEO der International Spedition Schneckenreither GmbH, Franz Koll, CEO der Bellaflora Gartencenter GmbH, Josef Zwilling, Miteigentümer der Voglauer Gschwandtner & Zwilling GmbH, teil.
senat.at
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