Das Focus-Institut hat sich angeschaut, wie es aktuell mit der Spendenbereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher aussieht. Fazit: Die Coronakrise hat, trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten und der gestiegenen Arbeitslosenzahlen, keinen sichtbaren Einfluss auf die jährlichen Ausgaben für Spenden hat.
Konkret geben 36 Prozent der Befragten an, finanzielle Spenden zu tätigen. Sachspenden werden von rund 22 Prozent gegeben. Knapp ein Viertel der Befragten gibt an, zwar finanziell oder anderweitig zu unterstützen, aber ausschließlich Personen aus ihrem Familien- und Freundeskreis. Straßenbettler werden finanziell von etwa 14 Prozent unterstützt, ehrenamtliche Arbeit wird von zwölf Prozent der Befragten geleistet.
Junge spenden weniger
Dies bedeutet, dass insgesamt knapp die Hälfte der Österreicher und Österreicherinnen Geld- und/oder Sachspenden tätigen. Die Analyse nach soziodemographischen Merkmalen deutet darauf hin, dass Spenden abhängig von Alter und Region ist. Die wenigsten Spender sind in der Altersgruppe 15 bis 29 Jahre zu finden (39 Prozent). Auffällig ist auch das Gefälle hinsichtlich des Wohnorts: 50 Prozent der Wienerinnen und Wiener tätigen Geld- und/oder Sachspenden, während der Wert in der Region Nord-Ost 47 Prozent, im Süden 45 Prozent und im Westen 43 Prozent beträgt.
Die österreichische Gesellschaft ist gegenüber dem Spenden mehrheitlich positiv eingestellt; kritische Aussagen zum Spenden finden nur bei weniger als einem Fünftel der Befragten Anklang. Im Gegensatz dazu werden Statements, die sich auf die positiven Aspekte des Spendens fokussieren, von mehr als 50 Prozent der Umfrageteilnehmer zugestimmt. Es lässt sich jedoch eine relativistische Position beobachten – die Österreicher und Österreicherinnen empfinden, dass man zum Thema Spenden keine pauschalen und allgemeinen Aussagen treffen kann – ob Spenden Sinn macht, hängt immer vom Zweck und der Spendenorganisation ab.
150 Euro im Schnitt
Die Top-3-Themen, die Österreicher und Österreicherinnen zum Spenden mobilisieren, sind Kinder (37 Prozent), Tierschutz & Umwelt (32 Prozent) und Rettungsorganisationen (27 Prozent). Die Mehrheit der Spender in Österreich unterstützt ausschließlich punktuell (62 Prozent), während 15 Prozent Dauerspender sind. Fast jeder vierter Spender unterstützt sowohl punktuell als auch mit Dauerauftrag.
Die Coronakrise, die in Österreich im Frühling 2020 begonnen hat, hat die durchschnittliche Spendensumme pro Person nicht wahrnehmbar beeinflusst. Sowohl 2019 als auch 2020 gibt jeder Spender im Durchschnitt 150 Euro aus. (as)
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