Weil die Liebe ja bekanntlich durch den Magen geht und die Wienerinnen und Wiener auch in Lockdown-Zeiten nur ungern auf geschätzte Speisen und schon gar nicht auf Gewohnheiten verzichten, hat es zwar den ein- oder anderen Kopfschüttler gegeben, als sich im Frühjahr nach Ende des ersten Lockdowns lange Schlangen vor McDrive-Filialen bildeten, aber gewundert hat es dann doch wenige. "Mäci mag man eben", oder so - oder zumindest die Ham & Eggs der US-Fastfoodkette, ganz sicher jedenfalls wenn man Michael Gruber heißt. Der Wiener schätzt die Frühstücksvariante bei McDonald's in Kombination mit einem Kornspitz mit Butter sehr, und zwar so sehr, dass er sich inspiriert von dieser kulinarischen Leidenschaft zu einem Online-Experiment mit vermeintlich weitreichenden Folgen hinreißen ließ, die der Hobby-Filmemacher auf seinem Youtube-Kanal dann auch mit der Welt teilte. Aber eins nach dem anderen.
Im März bemerkte Gruber, der regelmäßig am Morgen bei diversen McDonald's-Filialen Ham & Eggs bestellt, dass die ausgegebene Portionsgröße von McDrive zu McDrive teils stark variierte, und nach Gegencheck mit den Mengenangaben von McDonald's so gar nicht übereinstimmte. Gruber wollte es genauer wissen und gab bei allen insgesamt 19 McDonald's-Drive-In-Standorten in Wien ein und dieselbe Bestellung auf: Mit sehr unterschiedlichen Portionsergebnissen. Alle 19 Eier mit Speck-Portionen lagen dabei weit unter der von McDonald's angegebenen Menge von 199 Gramm pro Portion.
McDonalds schreibt nur noch 135 statt 199 Gramm aus
Gruber, der jede Bestellung mit Kamera, Rechnung und Waage dokumentierte, fasste das Ergebnis seines Experiments in einem Video zusammen und postete dieses auf dem Facebookprofil von McDonalds. Das Franchise reagierte prompt und gelobte Besserung. Was passierte, kann sich Gruber aber schwer erklären: McDonald's änderte die Mengenangabe klammheimlich auf 135 statt zuvor 199 Gramm, allerdings bei gleichem Preis. Als der Ham&Eggs-Connaisseur bei fünf Filialen im Dezember erneut die Probe aufs Exempel machte, bekam er diesmal trotz geringerer Mengenvorgabe von McDonald's deutlich mehr auf den Teller als zuvor - und das bei gleichem Preis.
"Say what?", meinte Gruber in seinem Video und fragt seine Community, was man nun davon halten solle. Der Youtuber kündigte an, mit seinem zweiten Video erneut bei McDonald's anklopfen zu wollen, und sei gespannt, was die Schnellrestaurantkette dazu meint. Dass man die Mengenangabe in Reaktion auf sein Video geändert habe, glaubt er nicht - zum Zeitpunkt der Recherche hat Gruber eine (noch) überschaubare Reichweite von 198 Abonnenten auf Youtube und 367 Follower auf Instagram. Nachdem am Montag aber Medien wie Heute.at und auch LEADERSNET auf den Hobby-Medienmacher aufmerksam wurden, könnte wenn schon nicht die Portionsangabe bei McDonald's, dann vielleicht doch die Social Media Reichweite des Ham & Eggs-Aufdeckers in die Höhe schnalzen. (rb)
www.mcdonalds.at
Nur kulinarische Berserker nutzen so ein "Restaurant" , wer wirklich essen will geht in ein richtiges Wirtshaus !
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