Sie haben sich in den vergangenen neun Monaten ins Zeug legen müssen, wie wohl selten zuvor: die Interessensvertreter des Landes. Die Corona-Pandemie hat ihren Status als eine der ersten Anlaufstellen für Unternehmer und Dienstnehmer der jeweiligen Branchen auf ein neues Niveau gehoben. Egal ob bei der Wirtschaftskammer, der Industriellenvereinigung, der Arbeiterkammer, dem AMS, dem Handelsverband oder den Gewerkschaften sind die Telefone und E-Mail-Server heiß gelaufen.
Viel Wirtschaftskammer, wenig Frauen
Im Rahmen der großen "Krisenmanager des Jahres"-Umfrage hat LEADERSNET seine Leser und die Fachjury auch gefragt, wer denn ihrer Meinung nach der beste Krisenmanager unter den Interessensvertretern sei. Bewertet wurden dabei die Faktoren Glaubwürdigkeit, Flexibilität und Digitalisierung. Und die Nase ganz vorne hatte am Ende Martin Heimhilcher, seines Zeichen Obmann der Bundessparte Information und Consulting der WK Wien.
Er konnte dabei Kaliber wie AMS-Vorstand Johannes Kopf und WKÖ-Präsident Harald Mahrer auf die Plätze 2 und 3 verweisen. Auf dem vierten Rang konnte sich hingegen Jürgen Bauer, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der Wirtschaftskammer Wien (WKW) platzieren. Dahinter folgt Wolfgang Binder, Obmann der Fachgruppe Kaffeehäuser der WKW. Die einzige Frau unter den Top 10 bei den Interessensvertretern ist Wirtschaftskammer Oberösterreich-Präsidentin Doris Hummer auf Platz 7.
Der tägliche Drahtseilakt
"Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Gerade als Interessenvertreter liegt es auch in meiner Verantwortung, die Mitgliedsbetriebe in meiner Sparte Information und Consulting gut durch diese Corona-Krise zu führen. Vielen Dank, dass ich hier in meinem Tun bestätigt wurde", zeigt sich Heimhilcher im Gespräch mit LEADERSNET höchst erfreut.
Eine Krise kommt selten angekündigt, sondern bricht über die Unternehmen herein, ist der Spartenobmann überzeugt. Das sei auch bei Corona der Fall gewesen. "Gut durch eine derartige Krise zu kommen, ist ein täglicher Drahtseilakt. Es gilt, jeden Tag abzuwägen, welche Maßnahmen zielführend und richtig sind, um als Unternehmer die herausfordernde Situation optimal zu meistern", erklärt Martin Heimhilcher. "Ein guter Krisenmanager weiß, wie er sein Unternehmen gut durch eine Krise steuert. Was unter anderem bedeuten kann, die Entscheidung vom frühen Morgen schon zu Mittag nochmals zu adaptieren und dies sofort an alle relevanten Stellen – zum Beispiel Mitarbeiter oder Partnerbetriebe – zu kommunizieren."
Seit 2015 an der Spitze der Fachgruppe
Martin Heimhilcher ist seit 2015 Obmann der Sparte Information und Consulting der WKÖ. Der gebürtige Wiener startete seine berufliche Laufbahn 1991 bei der Josef Eberle KG, wo er für für die Bereiche Auftragsbearbeitung und Entwicklung von Wertpapieren zuständig war. 1996 startete er seine selbstständige Tätigkeit im Ausland, wo er bis 1998 tätig war. 1999 folgte die Rückkehr nach Österreich, wo er beim Familienunternehmen Multi Marking in Wien – für das er bereits von Mitte 1994 bis Ende 1995 arbeitete – anheuerte und für das er bis heute als Geschäftsführer fungiert. 2002 folgte darüber hinaus gemeinsam mit Partnern die Gründung der FHF Buch- und Spielvertriebs GmbH. 2014 wagte er mit der Gründung der Firma Jagdzentrum Wachau GesmbH mit Stephan Wögerer ein neues unternehmerisches Abenteuer. (as)
www.wko.at
Kommentar schreiben