Neues Jahr, neue Lokale für den Donaukanal

Zwei Neo-Projekte starten: urbaner Grillplatz und ganzjähriges Lokal.

Das Jahr hat gerade erst begonnen und der Sommer scheint noch unendlich weit entfernt, aber er wird kommen und mit ihm auch das rege Treiben am Wiener Donaukanal. Und 2020 soll sich noch mehr tun am innerstätdtischen Gastro-Beach der Bundeshauptstadt. 2017 wurden sechs Flächen neu ausgeschrieben. Aufgrund von Rechtsstreitigkeiten mussten die neuen Betreiber allerdings auf die Eröffnung warten, doch nun ist das Urteil gefallen und die Bahn frei. Schon diesen Sommer können die neuen Betreiber ihre Lokale eröffnen – wenn auch in kleinerer Version.

Zwei neue Lokale fix

Mindestens zwei Lokale scheinen fix und sollen bereits im Mai im kleinen Rahmen eröffnen: ein urban-bayerischer "Sommergarten“ mit Grillplätzen kommt auf die Vorkaifläche des Badeschiffs. Und die Adria Wien soll zum Standort für die "Vienna Waterfront", ein ganzjährig geöffnetes Speiselokal samt Containern mit Street-Food-Konzept, werden.

Den geplanten Eröffnungen ging ein Rechtsstreit voraus, der 2017 seinen Anfang nahm. Sechs Flächen am Donaukanal ("Feuerdorf", "Tel Aviv Beach", "Adria Wien", "Hafenkneipe", "Central Garden" und die Vorkaifläche des "Badeschiffs") wurden neu ausgeschrieben – von jener Stelle mit dem sperrigen Namen Donauhochwasserschutz-Konkurrenz (DHK), die den Donaukanal im Auftrag von Bund, Wien und Niederösterreich verwaltet.

Kritik an Neuausschreibungen

Die Neuausschreibungen sorgten für Kritik. "Badeschiff"-Betreiber Gerold Ecker, der auch die "Adria Wien" betreibt und den "Tel Aviv Beach" weiterverpachtet hat, sah gar einen "Feldzug gegen die Pionierbetriebe am Donaukanal", wie er in einer öffentlichen Stellungnahme beklagte. Ecker ging gerichtlich gegen die Neuausschreibungen vor. Das Verfahren um die Fläche vor dem "Badeschiff" habe er nun letztinstanzlich verloren, heißt es von der Stadt Wien.

Bei der "Adria Wien" sei ein Streit um das Glashaus noch ungeklärt, denn dafür gebe es keinen Vertrag mit der DHK, sondern mit der Stadt selbst. Aber auch hier sei grundsätzlich zugunsten der DHK entschieden worden. Ecker muss demnach weichen – die DHK brachte Räumungsklagen gegen ihn ein.

Die neuen Projekte im Detail

Die zwei ersten Neo-Projekte in der Pipeline starten im Mai, die Verträge wurden für zehn Jahre unterzeichnet. Eines der Lokale heißt "Vienna Waterfront" und soll ganzjährig geöffnet bleiben. Wie das Konzept des Restaurants aussehen wird, ist noch in der Planungsphase. "Das Ziel ist es aber nicht, die maximale Anzahl an Sitzplätzen rauszuholen", sagt Clemens Hromatka vom Betreiber Boxircus. "Und wir wollen auch konsumfreie Plätze schaffen, mit Sitzstufen."

Neben dem fixen Lokal sollen um die 15 Container im Sommer "jungen und spannenden Food-Konzepten" eine Plattform bieten. "Ab Mai wird es fünf Container als eine Art Teaser geben. Über den Winter und Frühling wollen wir dann das Lokal ausbauen", sagt Hromatka. "Derzeit warten wir aber noch auf eine finale Räumung von Herrn Ecker."

Das Areal vor dem "Badeschiff" wird von Stephanie Edtstadtler, die in der Lerchenfelder Straße das "Cafe Fräulein's" betreibt, als "Fräulein's fabelhafter Sommergarten" übernommen. Sie will eine Art urbanen Grillplatz mit Biergarten schaffen, zu dem man entweder selbst Grillbares mitnehmen oder vor Ort kaufen kann. Der Vollbetrieb sei ab 2021 geplant.

Bewährte Gastro-Projekte bleiben

Einige bewährte und etablierte Projekte bleiben dem Donaukanal erhalten: laut Stadt Wien sollen "Tel Aviv Beach", "Central Garden" und die kleine "Hafenkneipe" bleiben und auch das "Feuerdorf" mit den Holzhütten, die man zwischen Oktober und März für Grillereien mieten kann, bleibt wo es ist. (red)

www.wien.gv.at

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