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"Borders" konnte Druck durch Online-Handel nicht standhalten.
Die nach "Barnes & Noble" zweitgrößte Buchhandelskette der USA kann sich nicht mehr länger über Wasser halten und gibt auf. 10.700 Menschen verlieren ihren Job. Stimmt der Insolvenzrichter den Plänen zu, dann ist der Fall "Borders" bis Ende September abgewickelt.
Konkurrent Online-Handel
"Wegen der kontinuierlichen Verlagerung hin zu den Online-Anbietern haben es vor allem die kleinen Filialbetreiber schwer, dem etwas entgegenzusetzen", erklärt Buchhandelsexperte Rüdiger Wischenbart. "Der Spielraum ist in Europa wegen der Buchpreisbindung und dem Angebot eher gering. Persönliche Beziehungen zu den Kunden zu knüpfen, bleibt insbesondere für kleine Buchhandlungen immens wichtig."
Ähnlich sieht dies Claudia Paul vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels."Der Online-Buchhandel ist auch in Europa eine große Herausforderung für den stationären Buchhandel, doch etliche Buchhandlungen nutzen diesen Vertriebs- und Vermarktungsweg mittlerweile ebenfalls für ihr Geschäft. Dabei haben sie einen großen Vorteil gegenüber reinen Online-Anbietern: Sie kennen ihre Kunden nicht nur virtuell, sondern persönlich, und können diese Beziehung ohne großen Aufwand ins Internet übertragen."
Erfolglose Käufersuche
Die Suche nach einem Käufer, der das Unternehmen saniert und damit rettet, hat sich in Luft aufgelöst. Bereits am 16. Februar dieses Jahres hatte das Unternehmen gemäß Chapter 11 des US-Insolvenzrechts seine Zahlungsunfähigkeit erklärt. Was von dem Unternehmen übrig ist, soll verkauft werden, um viele Gläubiger zu bedienen. "Nachdem sich alle Seiten derart angestrengt haben, stimmt uns diese Entwicklung traurig", erklärt Firmenchef Mike Edwards. Die Ursache für die Misere sehen Brancheninsider wie auch das Borders-Management selbst vor allem in der Rivalität zu Online-Händlern - allen voran Amazon. Aber auch der in den USA weit fortgeschrittene Siegeszug der elektronischen Bücher hat "Borders" stark zu schaffen gemacht. So gehen die Lesegeräte inzwischen zu Preisen von unter 100 Dollar über die Theke - das sind umgerechnet 70 Euro. Hinzu kommt die Popularität der Apple-iPad-Tablet-Geräte.
Das endgültige Ende von "Borders", die in ihren Glanzzeiten bis zu 13 Prozent des US-Marktes beherrscht haben, macht es auch für neue Autoren schwieriger, gefunden zu werden. "Wenn sie buchstäblich Meilen von Bücherregalen verlieren, wird dies einen Einfluss haben", schätzt David Young, Chef der Lagardère SCA Hachette Book Group, der Borders zum Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung 36,9 Mio. Dollar schuldet. Das Ende von Borders sei eine "Tragödie".
Umsatzrückgänge in Österreich
Seit 2011 befindet sich auch der Buchhandel in der Alpenrepublik auf Talfahrt: Die kumulierten Umsätze von Januar bis Mai sind laut Hauptverband des Österreichischen Buchhandels um 4,3 Prozent geringer als 2010. Im letzten Monat rutschte das Minus sogar auf 9,6 Prozent (Deutschland: minus 3,2 Prozent). (pte/red)
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