Asiaten drängen auf europäischen Automarkt

Massive Veränderungen der Zulieferindustrie.

Der Markt der Automobil-Zulieferer in Europa kommt in Bewegung: Asiatische Investoren - vor allem aus China - suchen gezielt nach Unternehmen, mit denen sie ihre eigene technologische Wettbewerbsposition verbessern können, zeigt eine Studie der Beratungsgesellschaft Roland Berger. "China ist in der Branche ein Mitbewerber wie jeder andere. Eine zunehmende Globalisierung und stärkerer Konkurrenzdruck führen eben auch zu Übernahmen", so Eckehart Rotter, Sprecher des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Die Investoren sind zunehmend daran interessiert, westliche und damit auch deutsche Zulieferer zu übernehmen, um sich neue Marktanteile zu sichern sowie technologisches Know-how zu erwerben. Laut VDA haben deutsche Autobauer in China einen Marktanteil von 21 Prozent, der Anteil der Volksrepublik sei hierzulande bei weitem noch nicht so groß.

Weltweite Veränderungen in Zulieferindustrie

Die Expansion ist nicht zuletzt auf die Wirtschaftspolitik der Volksrepublik China zurückzuführen. Im Rahmen des aktuellen Fünfjahresplans zielen chinesische Unternehmen darauf, ihre technologische Position durch Investitionen im Ausland zu verbessern. So strebt die chinesische Automotive-Branche ein Jahreswachstum von mindestens zehn Prozent an. Bis 2012 soll die Automobilproduktion in China um 22 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2007 zunehmen.

Fest steht, dass diese Entwicklung die Verhältnisse in der Zulieferindustrie weltweit verändern wird. Denn einerseits stehen die durch Übernahmen entstandenen Unternehmen vor einem hohen Integrationsaufwand. Zulieferer werden zum Beispiel Managementmethoden aufeinander anpassen müssen. "Chinesische Firmen müssen dabei auch den hohen Ansprüchen der europäischen Hersteller und Kunden gerecht werden", betont Rotter.  Andererseits haben chinesische Unternehmen potenziell erhebliche Wettbewerbsvorteile. "Chinesische Investoren verfügen über große Kapitalreserven, um das Unternehmenswachstum zu finanzieren. Außerdem besteht in der Automotive-Branche die Hoffnung, dass chinesische Zulieferer in Zukunft niedrige Kosten mit den hohen Standards westlicher Technologie verbinden werden", meint dazu Marcus Berret, Partner bei Roland Berger. (pte)

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