"Make the Fake": Warum Erfolg die Täuschung braucht

Strategieexperte Christoph Zulehner erklärt in neuem Buch, wie man den Experten gibt, ohne einer zu sein.

Die These ist provokant, die Ergebnisse überraschend: Fake ist kein Betrug, sondern eine unverzichtbare Kulturtechnik. Strategieexperte und Speaker Christoph Zulehner setzt sich in seinem neuen Buch "Make the Fake. Warum Erfolg die Täuschung braucht" mit einem spannenden Thema unserer Zeit auseinander: Warum man etwas vortäuscht zu können, noch bevor man es richtig kann.

Jeder mache es, aber keiner redet drüber – den Experten mimen, um das Vertrauen des Marktes zu gewinnen. Das beginnt beim Kleinkind, das vorspielt, sich beim Essen nicht anzukleckern, geht weiter zum Schüler, der vorgibt, den Lernstoff bereits intus zu haben und reicht bis zum Politiker, der garantiert, mit seinem vorausschauenden Blick gesellschaftliche Entwicklungen abschätzen zu können.

Differenzierung zwischen Faker und Hochstapler

Durch den Begriff "Fake News“ ist der Fake in den letzten Jahren zwar in Misskredit geraten, doch Zulehner bezieht sich nicht auf inhaltlich Falsches, sondern auf eine gezielte Kulturstrategie des Menschen, um im Leben weiterzukommen und gesteckte Ziele zu erreichen. "Wichtig ist die Differenzierung zwischen einem Hochstapler und einem Faker. Der Hochstapler hat kein Interesse an Leistung und will aus Geltungsdrang mehr scheinen als sein, wie Frank Abagnale im Film 'Catch me if you can'. Ein Faker hingegen hat einen Auftrag, um das Vertrauen seiner Zielgruppe zu erhalten", macht Zulehner klar. Er täuscht nur zunächst vor, was er danach aber tatsächlich lernt und auch beherrscht.

"Eine Welt voller Experten ist also zwangsläufig eine Welt voller Faker, denn Erfolg braucht die Täuschung", fasst Zulehner zusammen. "Sobald wir uns dem Markt als Experte auf einem Gebiet präsentieren, geben wir ein Versprechen ab. Das Versprechen diesen Status auch zu erreichen. Wir gelten also nach außen hin als Experte, bevor wir es sind. Das ist der beste Garant für Weiterentwicklung und der Arbeit an uns selbst", so Zulehner. Zulehners Buch "Make the Fake. Warum Erfolg die Täuschung braucht" ist im Oriol-Verlag (ISBN: 978-3-9818048-6-7) erschienen. (as)

www.christophzulehner.com

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