Das „Life + Celebration Concert“ findet jährlich im Vorfeld des Wiener Life Balls statt und bildet den kulturellen Auftakt zum weltweit größten AIDS-Charity-Event: Auch dieses Jahr sorgte das erfolgreiche Red Ribbon Celebration Concert für musikalischen und literarischen Genuss im Wiener Burgtheater. Unter dem heurigen Life Ball-Motto „Recognize the Danger“, stellten wieder zahlreiche Künstler ihre Gabe in den Dienst weltweiter HIV/AIDS Hilfsprojekte. Mit ausgewählten Werken von Erich Wolfgang Korngold, Alexander von Zemlinsky, Emmerich Kálmán und Kurt Weill, wurde heuer vor allem der bewegten Zeit der 1920er und 1930er Jahre auf den Zahn gefühlt.
Ereignis spiegelt kulturelle Vielfalt und Offenheit wider
„Mit internationalen Opernstars beim 'Life + Celebration Concert' im altehrwürdigen Wiener Burgtheater aufzutreten, ist uns eine besondere Freude – spiegelt dieses Ereignis doch genau jene kulturelle Vielfalt und Offenheit wider, die wir in unserer täglichen Arbeit leben und erleben. Das Motto 'Recognize the Danger' fokussiert den Zeitgeist der 1920er- und 1930er-Jahre. Auch damals standen musikalische Diversität und Pluralität neben globalen Krisen und Bedrohungen. Das künstlerische Umfeld des Life Ball als vitales Lebenszeichen für ein tolerantes, buntes und aufgeschlossenes Österreich schon zum zweiten Mal mitzugestalten, ist für uns eine großartige Gelegenheit, Solidarität, Achtsamkeit und Verantwortung für die Gemeinschaft quasi spielerisch zu demonstrieren. Denn zum Miteinander gibt es keine Alternative. Weder in der Musik noch im Kampf gegen AIDS“, erklärt Frank Druschel, Geschäftsführer des Tonkünstler-Orchesters.
Seit 1993 zelebriert der Life Ball die Vielfältigkeit der Menschen sowie ein Lebensgefühl voller Toleranz und Achtung. Im Gegensatz zu der eher grellen Inszenierung des Life Balls, bietet das „Life + Celebration Concert“ eine intime Veranstaltung für Freunde klassischer Künste. Gemeinsames Ziel ist aber der Kampf gegen HIV und AIDS. Neben den Interpretationen nationaler und internationaler Opern- und Musikgrößen, bilden ausgewählte Lesungen von namhaften Schauspielern den inhaltlichen Schwerpunkt zu Themen wie Humanität, Gleichberechtigung oder menschlicher Würde und spannen so den Bogen zu den aktuellen Anliegen des Life Balls.
Programm mit großer emotionale Bandbreite
Unter der Regie von Alexander Wiegold, der Bühnengestaltung von Vanessa Veder-Messutat und mit Unterstützung des Tonkünstler-Orchesters unter der Leitung von Alfred Eschwé, präsentierten heuer die Grammy-Preisträgerin und Oscar-nominierte südkoreanische Sopranistin Sumi Jo, Grammy- und Echo-Preisträger René Pape, die bedeutende Wagner-Sängerin Linda Watson, Bariton und Publikumsliebling Bo Skovhus und Angela Denoke, die Sopranistinnen Maria José Siri, Daniela Fally und Pumeza Matshikiza, Placido Domingo Operalia-Gewinnerin Julia Novikova, Pavarotti-Schüler und Jung-Tenor Andrea Carè sowie Ekaterina Siurina und Charles Castronovo magische Klänge im Zeichen der Solidarität.
Begleitet wurden die Sänger vom Echo Classic Preisträger und Star-Violinisten Yury Revich als auch von dem elf Jahre alten Wunderkind Alma Deutscher. Literarische Unterhaltung auf der Bühne boten die Schauspielgrößen Sunnyi Melles, Maria Happel, Chris Lohner, Yvonneka Kálmán und Oscar-Preisträger Karl Markovics.
Unerwartetes Intermezzo von Chris Lohner
Der erste Teil des Abends war, mit Beiträgen wie Joseph Roths Erzählung „Reportagen: Berliner Bilderbuch“ eher düster gehalten. Den emotionalsten Auftritt beanspruchte Sopranistin Maria Jose Siri für sich: Ihre Darbietung der Arie „La mamma morta“ aus Umberto Giordanos Oper „Andrea Chenier“ sorgte für bewegte Augenblicke unter den Zuschauern.
Nach der Pause eröffnete man mit der „Zwanzinette“ von Franz Lehar den heitereren Teil des Abends. Mit „Some Enchanted Evening“ aus den Richard Rogers-Musical und den Wiener Comedian Harmonists, ging das Programm schwungvoll weiter.
Für ein unerwartetes Intermezzo sorgten Chris Lohner und die 1937 in Wien geborenen Yvonne Kalman, die in einer Art Interview zu ihrer Flucht vor den Nazis ins US-Exil befragt wurde. Im umjubelten Finale sangen alle Künstler noch einmal gemeinsam ein Stück aus Kalmans „Csardasfürstin“. „Es ist für mich ein außerordentlich starkes Zeichen der Toleranz und der Gemeinschaft, dass hier über zwanzig verschiedene Nationalitäten auf der Bühne sich in den Dienst der guten Sache stellen. Jeder einzelne leistet einen unschätzbaren Beitrag, dass auch Freunde der klassischen Musik und des Theaters einen Zugang zu den Anliegen des Life Ball finden“, freut sich Life Ball-Organisator und Life+-Obmann Gery Keszler.
Wer sich dieses Kultur-Ereignis nicht entgehen ließ, sehen Sie in unserer Galerie.
lifeplus.org