Die Debatte über ein Einweg-Pfandsystem, wie es in anderen europäischen Ländern längst existiert, beschäftigt die heimische Wirtschaft und Politik schon seit Jahren und nahm jüngst immer weiter an Gestalt an (LEADERSNET berichtete). Mit Anfang diesen Jahren trat die entsprechende Einweg-Pfandverordnung - und damit eines der größten Kreislaufwirtschaftsprojekte des Landes - nun in Kraft. Das Ziel dessen ist es, wertvolle Ressourcen aus Getränkeverpackungen nachhaltig im Kreislauf zu halten und die Vermüllung der Natur durch achtlos entsorgte Flaschen und Dosen zu minimieren. Mit dem neuen Pfandsystem sollen jährlich etwa 2,2 Milliarden Getränkeverpackungen recycelt werden. Bis 2027 wird eine Rücklaufquote von 90 Prozent angestrebt.
So kommen nun also ab dem 2. Januar 2025 die ersten Getränkeverpackungen mit dem neuen Pfandlogo in den Handel und werden schrittweise in den Regalen verfügbar sein. "Wir rechnen damit, dass ab April bereits eine Vielzahl an bepfandeten Gebinden in den Regalen zu finden sein werden. Der Blick auf das Etikett lässt erkennen, ob es sich um ein Pfandprodukt mit Pfandsymbol handelt", erklärt die Recycling Pfand Österreich - die zentrale Stelle, die mit der Umsetzung der neuen Pfandverordnung beauftragt wurde.
Österreichweite Informationskampagne
Zeitgleich soll am 9. Januar die österreichweite Informationskampagne "Achtung Einsatz!" beginnen, die Verbraucher:innen umfassend über das Einwegpfandsystem, die Rückgabemöglichkeiten und die positiven Auswirkungen auf die Umwelt informiert – und das über alle relevanten Kommunikationskanäle.
"Nach einer intensiven Vorbereitungszeit freuen wir uns, dass wir eines der größten Kreislaufwirtschaftsprojekte Österreichs umsetzen dürfen", so Monika Fiala und Simon Parth, Geschäftsführung Recycling Pfand Österreich. "Dreh- und Angelpunkt für den Erfolg des Projektes sind die Konsument:innen. Nur mit ihrer Unterstützung können Flaschen und Dosen künftig im Kreislauf gehalten werden. Mit einer umfassenden Kampagne werden wir breitenwirksam über das Pfandsystem informieren, über die Umstellung aufklären und zur Rückgabe der leeren Pfandgebinde motivieren."
Akzeptanz in der Bevölkerung groß
Motiviert scheint ein Großteil der Österreicher:innen bereits zu sein, wie eine aktuelle Umfrage von marketagent im Auftrag von Recycling Pfand Österreich zeigt. Demnach befürworten 82 Prozent das Einweg-Pfandsystem. Sieben von zehn Österreicher:innen sind zudem überzeugt, dass das neue Pfandsystem entscheidend dazu beitragen wird, die Vermüllung der Natur zu verringern und einen bedeutenden Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Ähnliche Erfolge lassen sich in anderen Ländern mit Pfandsystemen beobachten, wo Flaschen und Dosen kaum noch in der Umwelt landen. Auch beim Thema Recycling herrscht in Österreich breite Zustimmung: Neun von zehn Befragten bewerten das Recycling von Getränkeverpackungen als äußerst oder zumindest wichtig.
"Die Ergebnisse verdeutlichen wie wichtig Themen wie Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Umweltschutz für die heimische Bevölkerung sind. Mit dem neuen Einweg-Pfandsystem zeigen wir, dass eine funktionierende Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung Hand in Hand gehen können", so Fiala und Parth abschließend.
Alle wichtigen Informationen zum Einweg-Pfandsystem und was Sie ab sofort beachten müssen, können Sie in unserer Infobox nachlesen.
www.recycling-pfand.at
Einweg-Pfandsystem: Das müssen Konsument:innen beachten
Pfandpflicht für Getränke-Einwegverpackungen: Ab dem 1. Jänner 2025 unterliegen alle mit dem Pfandsymbol gekennzeichneten Kunststoffflaschen und Metalldosen mit einem Volumen zwischen 0,1 und 3 Litern der neuen Pfandverordnung.
Ausnahmen: Milchprodukte, Sirupe und medizinische Produkte sind von der Pfandpflicht ausgenommen.
Pfandbetrag: Auf Flaschen und Dosen mit österreichischem Pfandlogo entfallen 25 Cent Pfand. Das Pfand wird bei der Rückgabe erstattet. Der Betrag muss auf der Rechnung separat angeführt werden und darf nicht in den Preis eingerechnet werden.
Pfandsymbol: Achten Sie auf das österreichische Pfandsymbol oberhalb des Strichcodes. Nur Getränkeverpackungen mit diesem Symbol sind mit Pfand versehen, werden an Rücknahmestellen akzeptiert und das Pfand wird für restentleerte Gebinde ausbezahlt.
Übergangsphase 2025: Bis Ende 2025 können noch Getränke ohne Pfandlogo abverkauft werden, sofern sie bis 31. März 2025 produziert worden sind. Getränke mit Pfandsymbol gehören in den Pfandautomaten; solche ohne Pfandsymbol entsorgen Sie bitte fachgerecht.
Richtige Rückgabe: Bitte Flaschen und Dosen unzerdrückt, leer und mit lesbarem Etikett zurückgeben. Das Pfandsymbol und der Strichcode müssen von Rückgabeautomaten sowie manuellen Rücknehmern einwandfrei gelesen werden können. Die Verpackung muss eindeutig dem österreichischen Pfandsystem zuordenbar sein.
Verschluss bei der Rückgabe: Leere Kunststoffflaschen können mit oder ohne Verschluss zurückgebracht werden. Das hat keinen Einfluss auf die Pfandauszahlung.
Rücknahmestellen: Die Rückgabe erfolgt an vielen Verkaufsstellen, wo die pfandpflichtigen Gebinde verkauft werden, also in Supermärkten, Bäckereien, Drogeriemärkten oder in manchen gastronomischen Betrieben. Die Rücknahme kann entweder über Automaten oder manuell erfolgen.
Anzahl der Rückgabe: Rücknahmeautomaten akzeptieren unbegrenzt viele Gebinde. Verkaufsstellen mit manueller Rücknahme müssen nur die üblichen Mengen, die pro Kund:in verkauft werden, zurücknehmen.
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