Nach 1980 und 2003 bereits dritte Insolvenz des Tiroler Traditionsunternehmen
Nach monatelangen Verhandlungen und Zugeständnissen, das Unternehmen mit einer Kapitalspritze von 1,2 Millionen Euro vor der Insolvenz zu bewahren, hat Kneissl Mehrheitseigentümer Al Jaber die Zahlungsfrist verstreichen lassen.
Betroffen von der Insolvenz sind die Kneissl Holding GmbH, die Kneissl Tirol GmbH sowie die Kneissl Star Lounge GmbH. Die Kneissl Star Resort AG mit Sitz in Wien sowie die Star Lounge Innsbruck GmbH seien nicht in das Insolvenzverfahren involviert.
Scheich trägt Verantwortung
Laut Kneissl-Geschäftsführer Gebauer, hat Al Jaber die Misere zu Verantworten. "Meine Mitarbeiter und ich haben uns in den letzten Jahren massiv für das Unternehmen eingesetzt. Umso größer ist jetzt die Enttäuschung, da der Konkurs absolut vermeidbar gewesen wäre, hätte sich Scheich Al Jaber an seine Finanzierungszusagen gehalten", so Gebauer gegenüber „derStandard.at“.
Gebauer meint, dass es nach wie vor großes Interesse an der Marke Kneissl gibt. Eine internationale Sportinvestorengruppe sei bereits an ihn herangetreten. "Damit wären der Standort Kufstein sowie der Weiterbestand der Marke gesichert", erklärt Gebauer.
Hoffnungsschimmer durch Ansprüche
Durch die Zusage und Zeichnung der Kapitalerhöhung durch Al Jaber, hat die Kneissl Holding rechtliche Ansprüche auf die zugesagten 1,2 Millionen Euro. Außerdem sieht sich Kneissl mittlerweile als Lifestyle Unternehmen, das seine Produktpalette von Lederjacken über Fahrräder bis zu Tennis-Rackets ständig erweitert hat. Das Geschäft mit den Skiern sei in der Vergangenheit hauptsächlich durch Auftragsarbeiten für Elan und Fischer geprägt gewesen. Nur mehr ein Drittel des Umsatzes (2009: 9 Mio. Euro) erwirtschaftete Kneissl mit dem Verkauf von Skiern.
Jaber's österreichischer Anwalt, Herrn Johannes Hübner, übermittelt in einer Presseaussendung dass der Scheich das Tiroler Traditionsunternehmen "nicht fallen" lässt und auch bereit ist, die Gesellschaft in einem anzustrebenden Sanierungsverfahren zu unterstützen. Man darf gespannt sein...
www.kneissl.com