Novartis übernimmt Augenheil-Weltmarktführer Alcon

| 15.12.2010

Pharmariese bezahlt 13 Milliarden Dollar und schafft weiteres Konzernstandbein


Der Schweizer Pharmagigant Novartis übernimmt den Augenheil-Weltmarktführer Alcon vollständig. Novartis zahlt pro Alcon-Papier 168 Dollar und entsprechend des Gesamtwertes des Unternehmens 12,9 Mrd. Dollar für den bisher noch nicht gehaltenen Anteil über 23 Prozent. "Der Markt konsolidiert sich. Es wird weitere Akquisitionen geben", sagt Macquarie-Analyst Christian Peter.

Umsatz von 8,7 Mio. Dollar

Übereinstimmenden Medienberichten nach haben sich die Firmen auf einen Übernahmepreis bestehend aus einem Aktienanteil von bis zu 2,8 Novartis-Titel pro Alcon-Papier sowie einer Barkomponente geeinigt. Sollte der Wert des Aktienanteils 168 Dollar überschreiben, soll der Anteil reduziert werden. Die Barkomponente hängt von zukünftigen Ereignissen ab, heißt es. Die Aktionäre bekommen so den gleichen Preis, den Nestle einst für sein Alcon-Paket bekam.

Die Strategie der Schweizer liegt auf der Hand. Der Augenheilkundebereich soll zum fünften Standbein des Konzerns werden. Gemeinsam mit dem Geschäftsbereich Ciba Vision wird das Alcon-Geschäft zukünftig eine eigene Division mit einem Jahresumsatz von 8,7 Mio. Dollar bilden. Auch lassen sich bei großen Deals Vertriebsstrukturen für den Käufer nutzen, so Peter auf. Novartis hatte die Nestlé-Assets in zwei Schritten übernommen.

300 Mio. Dollar Kostenersparnis im Jahr

Novartis hatte den Alcon-Minderheitsaktionären schon Anfang 2010 bei der Bekanntgabe der Fusionsofferte 2,8 Novartis-Aktien je Alcon-Titel geboten. Gegen die als zu niedrig gesehene Offerte waren die Minderheitsaktionäre Sturm gelaufen. Zur Übernahme der 77-prozentigen Alcon-Beteiligung von Nestlé hatte Novartis insgesamt 38,5 Mrd. Dollar bzw. 168 Dollar pro Aktie bezahlt. Novartis nach soll der Zukauf im ersten Halbjahr 2011 abgeschlossen werden.

Um den Verwässerungseffekt für die Novartis-Aktionäre zu reduzieren, wollen die Schweizer ihr Aktienrückkaufprogramm wieder aufnehmen. Die neue Augenheilkunde-Einheit wird von Kevin Buehler, dem bisherigen Präsidenten und CEO von Alcon, geleitet werden. Die Sparte deckt eigenen Angaben nach mehr als 70 Prozent des weltweiten Ophthalmologie-Sektors ab. Aus der Fusion verspricht sich Novartis jährliche Kostensynergien von rund 300 Mio. Dollar.

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