Österreicher:innen lieben Essen. Das zeigen nicht allein die fast 31.300 Gastronomieunternehmen hierzulande. Auch in der eigenen Küche wird fleißig gewerkelt. Doch welche Speisen sind bei Frau und Herrn Österreich besonders begehrt? Eine Antwort auf die Frage hat marketagent im Auftrag von elektrabregenz gefunden. Befragt wurden 1.000 Personen zwischen 14 und 75 Jahren.
Kochen nach wie vor beliebt
Laut Umfrage wird in Österreich noch immer eifrig gekocht. So haben 96 Prozent der Befragten angegeben, dass sie mindestens einmal pro Woche selbst in der Küche stehen – 38 Prozent sogar täglich. Und weitere 21 Prozent sagten aus, häufig selbst zu kochen, da sie aus Kostengründen weniger oft essen gehen oder sich Essen vom Lieferdienst bestellen.
Wachsende Beliebtheit der pflanzlichen Ernährung
Die vegane Ernährung hat unlängst in Österreich Einzug gehalten. Mehr noch: mit einem sich pflanzlich ernährenden Bevölkerungsanteil von fünf Prozent nimmt Österreich im Ländervergleich sogar eine Vorreiterrolle ein. Und auch die Personengruppe der Vegetarier:innen sowie Flexitarier:innen wächst weiter an. Ein Trend, der zu immer mehr pflanzlichen Fleisch- und Fischalternativen auf dem Markt führt. Zu unterschätzen ist an dieser Stelle allerdings auch nicht der Teil der Veganer:innen, die gänzlich auf diese Form der Imitation verzichten. Sie werden auch Vegourmets genannt, eine Wortneuschöpfung aus vegan und Gourmet.
Dennoch werden pflanzliche Alternativen immer beliebter, während Fleisch immer mehr seine Spitzenposition auf den österreichischen Tellern verliert. Die Industrie reagiert auf diesen Trend und antwortet mit zahlreichen Ersatzprodukten bestehend aus Soja, Tofu, Weizen, Erbsen und so weiter. Auch das Vorurteil, dass vegane Produkte wesentlich teurer sind als die tierischen Lebensmittel, wird immer weiter durch den Handel, der mit günstigen Eigenmarken in diesem Segment kontert, abgebaut.
Vorangetrieben wird dieser Trend insbesondere durch jüngere Generationen, die ein wachsendes Klima- und Umweltbewusstsein sowie ein geändertes Ethikverständnis an den Tag legen und sich weiter von Massentierhaltung sowie industrieller Fleischproduktion abwenden.
Fleisch aus dem Labor
Parallel zur veganen Ernährung entwickelt sich auch ein anderes Segment, das der Massentierhaltung entgegenwirken will: Laborfleisch, auch Cultured Meat genannt. Laut einer repräsentativen Onlineumfrage sprechen sich knapp zwei Drittel der Österreicher:innen für die Zulassung von im Labor kultiviertem Fleisch aus. Kritik hagelt es seitens der Bauernvertreter:innen und der Bauernbund sieht laut ORF die Umfrage gar als Kampfansage an. Laut Medien bezeichnen sie diese als unseriös und nicht repräsentativ. Nichtsdestotrotz nimmt die Entwicklung des Laborfleischs Fahrt auf, auch wenn es noch einige Hindernisse zu überwinden gilt – wie die hohen Kosten und die schlechte Skalierbarkeit der Produktionsprozesse.
Die gehypte Steinfrucht
Ein Foodtrend, der 2024 gestartet ist und uns auch heuer weiterhin begleiten wird, sind Produkte aus Pistazien. Ausgelöst durch den Wirbel um die Dubaischokolade (LEADERSNET berichtete) kommt die Steinfrucht aus der Familie der Sumachgewächse immer häufiger zum Einsatz. Durch ihre Vielseitigkeit und ihren einzigartigen Geschmack eignen sich Pistazien sowohl für süße als auch pikante Gerichte als Ingredienz. Und so ist auch für 2025 zu erwarten, dass der Hype um die Steinfrucht weiterwächst und neue kreative Rezepte Einzug halten.
Eine vielseitige Proteinquelle auf dem Vormarsch
Neben Pistazien stehen heuer auch erneut Pilze im Rampenlicht. Das verdanken sie nicht allein ihrem Geschmack, sondern auch ihrer vielseitigen Verwendbarkeit und ihrem Einsatz als eiweiß- und nährreiche Fleischalternative. Sie werden sowohl als Protein-Produkt auf pflanzlicher Basis verwendet, aber ebenso als eigenständiges Lebensmittel wahrgenommen. 2025 sind Pilze somit weiter auf dem Vormarsch und gewinnen an Popularität.
Alternative zum industriellen Zucker
Auch Honig spielt bei den Foodtrends eine Rolle. Das natürliche Süßungsmittel, das auch als flüssiges Gold oder Superfood bezeichnet wird, ist laut der Washingtoner National Restaurant Association der "Renner im Jahr 2025". Unter anderem begründet durch die gesundheitliche Wirkung von Honig, denn das flüssige Gold enthält viele Antioxidantien, hat entzündungshemmende Eigenschaften und beinhaltet Aminosäuren, die den Muskelaufbau sowie die Reparatur des Gewebes unterstützen. Der reichhaltige Geschmack von Honig lässt sich obendrein mit Samen, Nüssen und Gewürzen in unzählige kulinarische Kombinationen verarbeiten. Dabei muss die Speise nicht immer süß sein, denn das Superfood passt unter anderem auch zum italienischen Weichkäse Robiola oder auch zum griechischen Feta.
Südostasien erobert die Küchen
Im Rahmen der Whats's Hot Culinary Forecast hat die National Restaurant Association Branchenexpert:innen befragt und kam dabei zum Ergebnis, dass südostasiatische Lebensmittel, sprich koreanische, philippinische, vietnamesische und indonesische Produkte, 2025 in die Küchen einkehren. Lebensmittel aus der Region führen nämlich die Umfrage an und belegen die ersten drei Plätze unter den Gerichten.
Eine altbewährte Technik wird neu entdeckt
Ebenfalls ein Trend, um den man kulinarisch heuer nicht herumkommen wird, ist das Fermentieren, ein Verfahren, das seit Jahrhunderten zur Konservierung von Lebensmitteln eingesetzt wird. Der zunehmende Einfluss der asiatischen Küche, aber auch die Besinnung auf Natürlichkeit und die Orientierung an gesundheitlichen Vorteilen, bringen demnach auch gegärte Lebensmittel zurück. Ganz gleich ob Kimchi, Tempeh, Gochujang oder Miso – die Beliebtheit derartiger Produkte wächst also heuer weiter an. Dabei intensiviert das Fermentieren den Geschmack und gilt als Garant für Nachhaltigkeit. Aktuell sind besonders fermentierte Salzzitronen beliebt, da sie vielen Rezepten einen aromatischen Kick verleihen. Food-Prognostiker:innen der New York Times gehen außerdem davon aus, dass sich das Einlegen von Gurken großer Nachfrage erfreuen wird – allerdings dieses Mal in Form der würzigen haitianischen Pikliz, der japanischen Pickles Oshinko oder der mexikanischen Chamoy Pickle.
Kreative Lösungen gegen Lebensmittelverschwendung
Dass nicht nur hierzulande, sondern europaweit noch essbare Lebensmittel weggeworfen werden, ist längst als Problem bekannt. Laut aktuellen Schätzungen landen in Österreich pro Jahr rund eine Million Tonnen genießbarer Lebensmittel im Müll. Einzelne Länder wie Frankreich reagieren darauf mit einem Verbot für Supermärkte, nicht verkaufte Nahrungsmittel nicht mehr wegwerfen zu dürfen. In Österreich hingegen antwortet die Bevölkerung auf diese Problematik mit der sogenannten Upcycling-Küche und setzt so die österreichische Küchentradition der Restl-Verwertung fort. Aber auch Re-use Food sowie Zero Waste stehen im Fokus des öffentlichen Interesses.
Laut den Ergebnissen der Umfrage sei zudem ein Umdenken festzustellen: Demnach haben elf Prozent der Befragten angegeben, dass sie heute anders kochen, da sie darauf achten, keine Lebensmittel zu verschwenden. Dieser Trend führt zu kreativen Lösungen und sinnvoller Nutzung von Essensresten. Rezepte und neu entwickelte Verarbeitungstechniken sorgen so dafür, dass Nahrungsmittel künftig vermehrt auf den Tellern als im Müll landen.
Gesundes, schonend zubereitetes Kochen
Wie die letzten Jahre schon zeigten, hat sich der Kochtrend hin zu einer gesünderen, schonenderen und fettärmeren Zubereitungsmethode entwickelt. Immer mehr Menschen achten also auf ihre Ernährung, greifen auf frische Zutaten zurück und entscheiden sich für schonende Zubereitungsarten wie Dampfgaren oder Frittieren ohne Fett. Gerade Letzteres ermöglicht es, den natürlichen Geschmack der Lebensmittel zu bewahren und gleichzeitig den Nährstoffgehalt zu maximieren. Zudem gewinnt die pflanzenbasierte Küche an Bedeutung, da sie nicht nur gesund ist, sondern auch den ökologischen Fußabdruck reduziert.
www.elektrabregenz.com
Kommentar schreiben