„Konflikte sind Kostenfaktor Nr. 1 in der Wirtschaft"

| 19.03.2014

Führungskräfte diskutierten bei Strategie Austria mit Coach Peter Gruber. 

Zahlen, Daten und Fakten spielen eine zentrale Rolle im Berufsalltag von Führungskräften – ganz besonders in einer wirtschaftlich angespannten Lage. Psychische und soziale Dimensionen des Führens kommen dabei oft zu kurz. Aus Zeitmangel wird informiert, statt kommuniziert. Diese Tendenz birgt ein großes Potential für Missverständnisse und Konflikte in sich. Wie können Chefs dem entgegensteuern? Wie schaffen sie ein angstfreies Arbeitsklima für ihre Mitarbeiter – und für sich selbst? Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt einer Diskussionsveranstaltung von Strategie Austria mit Führungscoach Peter Gruber als Moderator.

Wenn ein Management Veränderung will, muss es zuerst für Stabilität sorgen. Ein stabiles Fundament setzt Vertrauen voraus. „Dieses Vertrauen müssen Führungskräfte zu Beginn gewissermaßen ‚verschenken‘. Das bedeutet, dass Fehlern und Irrtümern von Mitarbeitern nicht sofort mit Vorwürfen begegnet wird“, so Gruber. Dieser Ansatz bedeute allerdings nicht Laissez-faire auf ganzer Linie. „Kontrolle bleibt weiterhin unerlässlich. Aber die Kontrolle erhält eine neue Funktion – sie erbringt den Nachweis für das vorher verschenkte Vertrauen“, stellt der Führungscoach fest.

Antipathie außer Acht lassen

„Selbstverständlich arbeitet man lieber mit Menschen zusammen, die einem sympathisch sind. Aber im Arbeitsalltag hat man nicht immer freie Partnerwahl. Weil Innovation und Veränderung die Kooperation aller Beteiligten voraussetzt, müssen auch jene die einander nicht mögen kooperieren lernen. Kooperation trotz Antipathie ist ein Zeichen für Professionalität“, betont Gruber, der dazu die richtige Prise Humor als geeigneten Katalysator empfiehlt. „Chefs sind oft einsam und tragen unbeantwortete Fragen mit sich herum. Mit unserem neuen Veranstaltungsformat ‚Chefsachen‘ bieten wir jungen Gründern und etablierten Führungskräften eine Plattform für Erfahrungsaustausch zu aktuellen Themen und Herausforderungen aus Unternehmersicht“, sagt Leopold Ziereis, Geschäftsführer von Strategie Austria. „Unser Ziel ist, dass die ‚Chefsachen‘-Teilnehmer anschließend mit Antworten und neuen Erkenntnissen in ihr Büro zurückzukehren. Aus der Zahl der Teilnehmeranzahl geht deutlich hervor, dass wir mit dem Format den richtigen Nerv getroffen haben.“ (red)

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