Der Streit um das Arbeiten von zu Hause

| 19.03.2014

Arbeitnehmer befürworten flexibles Arbeiten, Arbeitgeber stehen dem kritisch gegenüber.

Die Themen Home-Office sowie flexibles Arbeiten dominieren aktuell die Gespräche am Arbeitsmarkt. Gerade junge Arbeitnehmer wollen immer häufiger zeit- und ortsunabhängig arbeiten.  karriere.at hat Arbeitnehmer sowie Arbeitgeber per Online-Voting befragt. Die große Mehrheit (63 Prozent) der 644 Befragten auf Arbeitnehmerseite  sieht das flexible Arbeiten von zuhause als „super Sache“, das Mehr an Flexibilität mache produktiver. Weitere 22 Prozent sehen es als eher positiv, vorausgesetzt die Kollegen haben dadurch keine Nachteile. Kritischer sehen dies allerdings acht Prozent: „Home-Office-Kräfte erfahren Wichtiges meist später“. Für sieben Prozent macht diese Arbeitsform die Zusammenarbeit nur komplizierter.

Die Arbeitgeberseite steht dem Thema nicht uneingeschränkt positiv gegenüber. Weniger als ein Viertel der Befragten meint, dass Unternehmen davon profitieren. Knapp die Hälfte der Arbeitgebervertreter knüpft ihre Zustimmung an eine Bedingung, erachtet das Arbeiten von zuhause als gut, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind. Weitere 21 Prozent stimmen Home-Office nur dann zu, wenn diese Kräfte zu Meetings erscheinen. Fünf Prozent der Arbeitgeber lehnt Home-Office im Unternehmen ab.

Vertrauensfrage

„Ob Home-Office Sinn macht, muss natürlich von Einzelfall zu Einzelfall unterschieden werden. Arbeitgeber tun sich oft schwer damit, individuelle Lösungen zu finden, ohne Missgunst unter Kollegen zu erzeugen“, kommentiert karriere.at-Geschäftsführer Jürgen Smid die Ergebnisse. Es ist auch eine Frage des Vertrauens, das die Führungskräfte ihren Mitarbeitern entgegen bringen müssen. Das Thema Home-Office darf jedoch nicht unterschätzt werden. „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels müssen Arbeitgeber noch mehr auf die Wünsche der Mitarbeiter eingehen. Zahlreiche Studien zeigen, dass die Möglichkeit zum flexiblen Arbeiten für viele Bewerber ein entscheidendes Kriterium für oder gegen eine Stelle ist. Zudem steigt die Produktivität der Mitarbeiter durch moderne Arbeitsformen entgegen aller Befürchtungen sogar messbar an“, betont Smid.

Moderne Arbeitsformen - das ist zum einen zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten, zum anderen auch die Ausstattung mit neuster Technologie für die Kommunikation im Unternehmen. Denn wer etwa privat täglich mit Online-Chats per Skype oder Whatsapp zu tun hat, erwartet ähnliche, professionelle Kommunikationsmöglichkeiten auch im Job. Und diese sind unter anderem ausschlaggebend dafür, ob Home-Office funktioniert. (red)

www.karriere.at

leadersnet.TV