"Koch und DJ": Wie Medien die Spitzenkandidaten in Szene setzen wollen.
Die TV-Debatten vor der Nationalratswahl auf ORF und ATV sind altbekannt. Neue Formate ließen sich 98.3 Superfly und Puls4 einfallen. 98.3 Superfly will "die Musik sprechen lassen" und lädt im Nationalratswahlkampf 2013 die Spitzenkandidaten aller Parteien ein, eine Stunde Musikprogramm inklusive Musikmoderation zu gestalten. In den Wochen vor der Wahl wird jede Woche ein anderer Politiker seine zehn Lieblingsnummern präsentieren. „Musikalisch nehmen wir hier bewusst auch einen Bruch unseres Black Music-Soul Formates in Kauf und erlauben den Kandidaten wirklich alles zu spielen. Es wird unseren Hörern helfen sich ein noch genaueres Bild von ihren Kandidaten zu machen“, meint Superfly Programmchef Matthias Euler-Rolle. Interesse und Zusagen gebe es bis dato von fast allen Parteien, die ersten Aufnahmen sollen bereits in den nächsten Wochen stattfinden. "Spielt Josef Bucher „The Final Countdown“, Frank Stronach „Money, Money, Money“, Eva Glawischnig „Al Green“, HC Strache einen Blues, Michael Spindelegger „Back to Black“ oder Werner Faymann „Red Red Wine“? Wir werden es hören", lautet es in einer Aussendung.
Puls 4 lässt Spitzenkandidaten aufkochen
Der Privatsender Puls4 lädt die österreichischen Spitzenkandidaten der Nationalratswahl zum Kochen ein. In “Rezept für Österreich” dürfen die Parteichefs gemeinsam mit Puls 4-Koch Oliver Hoffinger ihr Lieblingsessen in einer eigens entworfenen Showküche kreieren und währenddessen mit Corinna Milborn die Politik diskutieren. Mit dabei sind unter anderem Grünen-Chefin Eva Glawischnig, FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sowie Vizekanzler und ÖVP-Chef Michael Spindelegger. Bundeskanzler Werner Faymann hat keine Lust zum Kochlöffel zu greifen. "Seriöse Politiker machen nicht bei jedem Schabernack mit", so Faymann gegenüber Österreich. (red)
