Spielt jetzt "höchstens no in Graz und Stinatz"
Schiffkowitz streicht Sinabelkirchen aus S.T.S.-Hit "Fürstenfeld"

| Larissa Bilovits 
| 26.11.2024

Nachdem die FPÖ in seiner Heimatgemeinde eine absolute Mehrheit erreichen konnte, zieht der fassungslose Musiker künstlerische Konsequenzen.

Am vergangenen Wahlsonntag zeigte sich, dass die Steiermark mehrheitlich in blau getränkt ist: Mit 34,7 Prozent gelang der FPÖ bei den Landtagswahlen ein Rekordergebnis. In der Gemeinde Sinabelkirchen im Bezirk Weiz schafften die Freiheitlichen gar eine absolute Mehrheit und lösten mit 50,79 Prozent die ÖVP an der bisherigen Spitze ab.

Für den Musiker Schiffkowitz (bürgerlich Helmut Röhrling) eine Katastrophe. Der 77-Jährige, der in der oststeirischen Gemeinde aufwuchs, hat als Mitglied der Band S.T.S. gemeinsam mit Gert Steinbäcker und Günter Timischl die Austro-Pop-Szene enorm geprägt. Ihre Songs, wie "Irgendwann bleib i dann dort", "Großvater" oder "Fürstenfeld", gelten inzwischen als heimische Klassiker und erfreuen sich in der österreichischen Bevölkerung heute noch bei Alt und Jung breiter Bekanntheit.

Bei Schiffkowitz' Live-Auftritten ist "Fürstenfeld", das aus seiner Feder stammt, immer noch ein fixer Bestandteil. Das Lied, das sich 1984 ganze sechs Wochen auf Platz eins der Charts hielt, handelt von einem steirischen Musiker, der sein Glück in der Großstadt Wien versucht. Schnell merkt er aber, dass er hier nicht glücklich wird, und beschließt, nie wieder in der Bundeshauptstadt zu spielen, und ergänzt: "I spiel höchstens no in Graz, Sinabelkirchen und Stinatz".

Ebendiese Zeile will der S.T.S.-Musiker nun ändern – und seine Heimatgemeinde Sinabelkirchen angesichts des Erdrutschsieges der FPÖ streichen. Gegenüber der Kleinen Zeitung zeigte er sich fassungslos, dass so viele Menschen eine Partei gewählt haben, die "nur auf Spaltung und Ausgrenzung setzt". Er, als bekennender Demokrat, nehme das Wahlergebnis zwar zur Kenntnis, kündigte allerdings an, bei künftigen Auftritten nur mehr Graz und Stinatz zu erwähnen. 

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