Fotos Pressekonferenz Engel & Völkers
So viel muss man in Österreich aktuell für Eigentumswohnungen bezahlen

| Tobias Seifried 
| 27.11.2024

Heimische Immo-Expert:innen rechnen 2025 aufgrund der Zinsentwicklung und der rückläufigen Inflationsrate mit einer spürbaren Erholung des Wohnimmobilienmarktes. Eine Analyse zeigt die Preisentwicklungen bei Wohnungen und Häusern.

Für den Wohnimmobilienmarkt in Österreich und Deutschland rechnet Engel & Völkers 2025 mit einer spürbaren Markterholung. Dank der positiven Zinsentwicklung und der rückläufigen Inflationsrate habe sich 2024 die Situation in vielen Regionen stabilisiert. Während Deutschland bereits im heurigen Jahr wieder ein Plus von über elf Prozent beim Transaktionsvolumen erzielen konnte, setzt die Erholung in Österreich etwas verzögert ein, hieß es am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien. Hierzulande wird für 2024 ein voraussichtliches Transaktionsvolumen von 14,8 Milliarden Euro erwartet. Das entspricht in etwa dem Niveau von 2023, während 2022 das Volumen noch bei 23,6 Milliarden Euro lag. Ebenso scheine den Expert:innen zufolge die Zeit der Preisrückgänge beendet und auch die weitere Zinsperspektive zeige, dass Preisanstiege mittelfristig wieder wahrscheinlich sind.

Immobilienmarkt Österreich

Die Stabilisierung des Wohnimmobilienmarktes in Österreich zeigt sich demnach sowohl bei der Transaktions- als auch bei der Preisentwicklung: 2024 rechnet Engel & Völkers mit rund 27.000 Transaktionen im Segment der Eigentumswohnungen und etwa 16.300 im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser, was nahezu dem Vorjahresniveau entspricht. Während im ersten und zweiten Quartal jeweils rund 6.300 Eigentumswohnungen verkauft wurden, verzeichnete der Markt im dritten Quartal eine leichte Steigerung. Für die letzten drei Monate des Jahres wird mit etwa 7.300 Verkäufen sogar ein höherer Wert erwartet. Der durchschnittliche Verkaufspreis für Eigentumswohnungen lag im zweiten und dritten Quartal 2024 stabil bei rund 4.900 Euro pro Quadratmeter. Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser bleiben demnach seit Mitte des Jahres auf einem Niveau von etwa 380.000 Euro. Bei den Verkaufspreisen gibt es jedoch regionale Unterschiede (siehe unten).

"Die gestiegene Nachfrage und stabilisierenden Preise lassen auf eine anhaltende Erholung schließen", betont Till-Fabian Zalewski, CEO von Engel & Völkers DACH und fügt hinzu: "Die positive Zinsentwicklung hat dazu beigetragen, den Jahresbeginn auszugleichen und signalisiert mittelfristig wieder eine moderate Preissteigerung. Wir rechnen für den gesamten DACH-Raum in den zentralen Lagen mit einer anhaltend steigenden Nachfrage und einer stabilen Preisentwicklung". Auch eine von der Nationalbank angedeutete Erleichterung bei der Vergabe von Immobilienkrediten nach dem Auslaufen der KIM-Verordnung im Sommer 2025 würde dem Wohnimmobilienmarkt zusätzlich Rückenwind geben.

Entwicklungen in den Bundesländern

Nach einem spürbaren Rückgang der Transaktionszahlen im Vorjahr zeige sich im Segment der Eigentumswohnungen in Wien ab dem dritten Quartal 2024 eine leichte Markterholung. Die Anzahl der verkauften Wohnungen werde voraussichtlich auf knapp 7.900 steigen, was einem Plus von 3,4 Prozent entspricht. "Trotz der Herausforderungen der letzten Jahre beobachten wir in der Millionenstadt Wien eine zunehmende Nachfrage nach Eigentumswohnungen", erklärt Roland Schatz, Head of Sales bei Engel & Völkers Wien. Besonders die Nachfrage nach hochwertigen Objekten trage dazu bei, den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Speziell in den inneren Bezirken und den besten Lagen seien Objekte im oberen Segment absolut preisstabil, so Schatz. Der durchschnittliche Verkaufspreis liegt der Analyse zufolge aktuell bei rund 6.200 Euro pro Quadratmeter und hat sich nach einem Rückgang auf 5.800 Euro pro Quadratmeter im ersten Quartal 2024 wieder auf das Vorjahresniveau stabilisiert. Eine Preisdynamik sei auch hinsichtlich der Wohnungsmieten zu erwarten. Der Markt für Ein- und Zweifamilienhäuser zeige dem Experten zufolge ebenfalls eine verhaltene Erholung. Bis Jahresende wird eine leicht höhere Transaktionsanzahl, als 2023 erwartet, jedoch deutlich unter den Höchstwerten von über 1.000 Einheiten in den Jahren 2018 bis 2022. Der durchschnittliche Verkaufspreis stabilisiert sich aktuell auf ein Niveau von über 800.000 Euro.

Die Alpenregion Tirol und Zell am See zählt hierzulande zu den gefragtesten Standorten für Wohnimmobilien und Immobilieninvestments. "Bis Jahresende wird im Segment der Eigentumswohnungen in Tirol eine Transaktionszahl von rund 3.175 erwartet, was einem Anstieg von 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch das Transaktionsvolumen wird sich bei 1,25 Milliarden Euro (+5,9 % im Vorjahresvergleich) einpendeln und erreicht damit den zweithöchsten Bundeswert nach Wien. Auch wenn wir in den vergangenen Jahren leichte Rückgänge bei den Transaktionen hinnehmen mussten, zeigen die aktuellen Zahlen, dass wir die Talsohle durchschritten haben und die Marktentwicklung wieder nach oben geht", sagte Florian Hofer, Geschäftsführer von Engel & Völkers Tirol & Zell am See.

Der mittlere Verkaufspreis von Eigentumswohnungen beträgt aktuell 5.800 Euro pro Quadratmeter und zeigt eine positive Preisentwicklung. Der Durchschnittspreis in Innsbruck beträgt etwa 6.500 Euro pro Quadratmeter. Im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser bleibt die Transaktionsanzahl konstant. Der durchschnittliche Verkaufspreis, der zu Jahresbeginn noch Schwankungen verzeichnete, stabilisiert sich nun auf rund 800.000 Euro. Das aktuelle Preisniveau erachtet Hofer als sehr gutes Einstiegsniveau zum aktuellen Zeitpunkt. Weiters zeigt die Analyse, dass Kitzbühel auch 2024 Tirols Spitzenreiter bei Premiumkäufer:innen bleibt. Darüber hinaus werde Zell am See bei internationalen Kund:innen, die flexible Vermietungsmöglichkeiten in naturnaher Umgebung suchen, zunehmend beliebter. 

In den vergangenen Monaten hat sich der Salzburger Immobilienmarkt laut Engel & Völkers positiv entwickelt, wobei sich die Preise bei leicht sinkenden Transaktionszahlen ihren früheren Höchstständen wieder annähern. Mit einer Transaktionszahl von 2.270 ist im Vorjahresvergleich ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Der durchschnittliche Verkaufspreis für Eigentumswohnungen beträgt aktuell 5.500 Euro pro Quadratmeter, was leicht unter den Vorjahreswerten liege.

Im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser wird mit rund 700 Verkäufen ein Transaktionsanstieg im Vergleich zu 2023 erwartet, jedoch bei einem geringeren Transaktionsvolumen. Der durchschnittliche Verkaufspreis liegt derzeit bei rund 740.000 Euro und damit auf dem Niveau des zweiten Halbjahres 2023. "Die hohe Nachfrage nach hochwertigen Ein- und Zweifamilienhäusern, besonders in den begehrten Lagen rund um Salzburg, zeigt, dass das Bundesland nicht nur für TouristInnen, sondern auch für Käufer:innen, die nach exklusiven Objekten suchen, ein besonders attraktiver Standort bleibt", so Mark Hüsges, Geschäftsführer von Engel & Völkers Salzburg.

Der steirische Markt für Eigentumswohnungen zeige sich 2024 noch etwas verhalten. Mit einer Transaktionsanzahl von 3.100 fällt dieser Wert im Vorjahresvergleich etwas geringer aus. Ein leichter Anstieg im dritten Quartal deute jedoch auf eine zunehmend positivere Marktlage hin. "Die verbesserte Zinssituation bringt wieder mehr Kaufinteressent:innen auf den Markt und lässt auf eine Stabilisierung der Nachfrage hoffen", erklärt Jurica Puljic, Geschäftsführer von Engel & Völkers Steiermark. Der durchschnittliche Verkaufspreis für Eigentumswohnungen liegt aktuell bei etwa 3.000 Euro pro Quadratmeter. In Graz beträgt der mittlere Verkaufspreis rund 3.367 Euro pro Quadratmeter. Auch das Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser zeigt eine ähnliche Dynamik, wobei die Transaktionsanzahl mit rund 1.800 Objekten etwa 400 weniger als in 2023 beträgt. Dennoch liegt der durchschnittliche Verkaufspreis in der Steiermark erstmals seit zwei Jahren wieder über 300.000 Euro, eine wichtige Tendenz auf eine Marktstabilisierung, so der Experte. In Graz liegt der durchschnittliche Verkaufspreis für Ein- und Zweifamilienhäuser aktuell bei rund 535.000 Euro (minus 4 Prozent im Vorjahresvergleich). 

Der durchschnittliche Verkaufspreis für Eigentumswohnungen liegt in Kärnten aktuell bei rund 4.300 Euro pro Quadratmeter (+ 8 Prozent zu 2023). Bereits Anfang des Jahres waren Preisanstiege zu verzeichnen, dennoch bleibt Kärnten preislich unter dem österreichweiten Durchschnitt von 4.900 Euro pro Quadratmeter. Im Segment der Eigentumswohnungen werden rund 1.550 Transaktionen erwartet, was dem Vorjahresniveau entspricht. Das Transaktionsvolumen wird heuer auf etwa 440 Millionen Euro prognostiziert und liegt damit leicht über dem Vorjahresniveau. 

In Niederösterreich zeigt sich der Markt für Eigentumswohnungen heuer etwas dynamischer als im Vorjahr. Transaktionsanzahl und -volumen sind im Jahresvergleich leicht gestiegen. Der durchschnittliche Verkaufspreis für Eigentumswohnungen liegt im Jahresvergleich konstant bei 3.756 Euro pro Quadratmeter. Im direkten Wiener Umland zeigten sich zuletzt erste Erholungsanzeichen, mit aktuellen Durchschnittspreisen von rund 4.800 Euro pro Quadratmeter. Der Markt für Ein- und Zweifamilienhäuser zeigt ebenfalls eine positive Entwicklung. Bis Jahresende wird eine steigende Transaktionsanzahl sowie ein höheres Volumen im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Der durchschnittliche Verkaufspreis im zweiten Quartal lag bei rund 275.000 Euro.

LEADERSNET war bei der Pressekonferenz. Fotos sehen Sie in unserer Galerie.

www.engelvoelkers.com

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