Um 0,25 Prozentpunkte
EZB senkt Leitzins zum vierten Mal in diesem Jahr

| Redaktion 
| 12.12.2024

Während die Zinserträge für Sparer:innen deutlich nachlassen, soll der sinkende Leitzins wieder mehr Schwung in die Wirtschaft bringen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag den Leitzinssatz zum vierten Mal in diesem Jahr gesenkt. Nach dem sich die Währungshüter:innen beim letzten Mal in Slowenien getroffen hatten (LEADERSNET berichtete) fand dieses Mal die Ratssitzung wie gewohnt in Frankfurt statt. Laut der EZB-Präsidentin Christine Lagarde stimmten alle Währungshüter der Senkung zu. 

Senkung um 0,25 Prozentpunkte

Der EZB-Rat hat beschlossen, die drei Leitzinssätze der EZB um jeweils 25 Basispunkte zu senken. Dementsprechend werden sich der Zinssatz für die Einlagefazilität sowie die Zinssätze für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte und für die Spitzenrefinanzierungsfazilität mit Wirkung vom 18. Dezember 2024 auf 3,00 Prozent, 3,15 Prozent bzw. 3,40 Prozent belaufen. 

Der Einlagensatz wurde also von 3,25 auf 3,00 Prozent gesenkt. "Es gab einige Diskussionen, möglicherweise 50 Basispunkte zu erwägen, aber alle waren sich insgesamt einig, dass 25 Basispunkte tatsächlich die richtige Entscheidung seien", so Lagarde. 

Freud und Leid

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte im Juni die Zinswende eingeleitet und dann im September und Oktober weitere Schritte zur Lockerung folgen lassen. Nun erwarten Expert:innen, dass 2025 sogar noch stärkere Senkungen bevorstehen. Ob man diese Entwicklung nun gut oder schlecht findet, hängt davon ab, auf welcher Seite man steht. Denn des einen Freud, des Anderen Leid: Während der sinkende Leitzins wieder mehr Schwung in die Wirtschaft bringen soll, lassen die Zinserträge für Sparer:innen spürbar nach.

Der Disinflationsprozess schreitet gut voran

Für 2024 erwarten die Fachleute des Eurosystems eine Gesamtinflation von durchschnittlich 2,4 Prozent, 2,1 Prozent für 2025 und 1,9 Prozent für 2026. Für 2027, wenn das erweiterte EU-Emissionshandelssystem eingeführt wird, rechnen sie mit einem Wert von durchschnittlich 2,1 Prozent. Bei der Inflation ohne Energie und Nahrungsmittel gehen die Expert:innen von durchschnittlich 2,9 Prozent für 2024, 2,3 Prozent für 2025 sowie jeweils 1,9 Prozent für 2026 und 2027 aus.

Die nächste Zinssitzung der Währungshüter ist für den 30. Jänner geplant.

www.ecb.europa.eu

Wenn so kleine Schritte gemacht werden - wird sich die Wirtschaft nicht erholen!

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