Umfrage
An diese Mythen rund um das Mindesthaltbarkeitsdatum glauben die Österreicher

Eine Befragung von Too Good To Go zeigt unter anderem auf, wie sehr die heimische Bevölkerung ihren Einkauf tatsächlich vom MHD abhängig macht und welche Generation am meisten darauf achtet.

Jedes Jahr werden in Österreich über eine Million Tonnen an Lebensmittel in den Müll geworfen. Die Hälfe davon, sprich eine halbe Million Tonnen, entfällt auf private Haushalte. Ein treibender Faktor dafür ist das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD): Rund zehn Prozent aller Lebensmittelabfälle in der EU sind darauf zurückzuführen, wie der WWF hier aufschlüsselt. Dabei sind vieler dieser Lebensmittel noch einwandfrei genießbar. Warum sie dennoch oftmals alleine aufgrund des MHDs im Müll landen, klärt eine aktuelle Umfrage von Too Good To Go. Dabei wurden 500 Österreicher:innen repräsentativ vom Marktforschungsinstitut Appinio befragt, welche Mythen zum Mindesthaltbarkeitsdatum in ihren Köpfen herumschwirren.

Sorge vor Konsum abgelaufener Produkte groß

Laut der Befragung glauben mehr als zwei Drittel der Österreicher:innen, dass Produkte nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum nicht mehr bedenkenlos konsumiert werden können. Vor allem Männer zweifeln dann an der Qualität. Und das, obwohl es sich bei dem Datum lediglich um eine Garantie vom Hersteller handelt, dass sich das Produkt (bei richtiger Lagerung) bis zu dem abgedruckten Datum nicht in Geruch, Geschmack, Beschaffenheit, Nährwert, Farbe und Konsistenz verändert.

Im Gegensatz zum "Verbrauen bis"-Datum, nach dessen Erreichen Produkte wie Fleisch und Fisch aufgrund eines potenziellen Gesundheitsrisikos nicht mehr verzehrt werden sollten, sind Produkte mit MHD meist weit darüber hinaus genießbar. Dementsprechend dürften Lebensmittel trotz überschrittenen MHD weiterhin im Handel verkauft werden. Trotzdem ist knapp die Hälfte der Österreicher:innen überzeugt davon, dass man solch abgelaufene Produkte nicht verkaufen dürfte.

Ein Grund, warum sich die Befragten vor Produkten mit überschrittenem MHD fürchten und diese lieber wegwerfen, ist etwa die Angst vor Schimmel, wie 68 Prozent angeben. Dem folgt ganz knapp mit 67 Prozent die Sorge vor einer Lebensmittelvergiftung oder Unwohlsein - diese ist ebenso bei Männern mit 77 Prozent deutlich stärker ausgeprägt als bei Frauen mit 57 Prozent.

Jüngere achten stärker auf MHD

Zudem zeigt sich, dass fast alle der Befragten beim Einkauf bewusst auf das MHD achten. Dennoch greift nur etwa die Hälfte (47 Prozent) bewusst zu Produkten mit einem MHD, das weiter in der Zukunft liegt. Das betrifft vor allem die junge Generation der 18- bis 25-Jährigen. Die Älteren greifen stattdessen eher zu Produkten mit kurzem MHD, wenn diese reduziert sind.

Am penibelsten sind die Befragten bei Milchprodukten und Eiern - hier wird am häufigsten auf das MHD geachtet. Auch hier sind die Jüngeren vorsichtiger als die Älteren: So würden 41 Prozent der 18- bis 25-jährigen ein Milchprodukt innerhalb einer Woche nach dem MHD wegwerfen, während die Generation der über 55-Jährigen vor dem Wegwerfen eher den Zustand des Produktes überprüfen würden.

Mehr Aufklärung erforderlich

Anhand der Umfrage sieht man deutlich: In den Köpfen der Österreicher:innen herrschen nach wie vor viele Mythen rund um das Mindesthaltbarkeitsdatum. Um dem entgegenzuwirken, hat Too Good To Go eine Kampagne gestartet. Dabei wird der Hinweis "Oft Länger Gut" direkt neben das MHD auf Lebensmittel gedruckt, um die Menschen zu ermutigen, ihre Sinne einzusetzen, bevor ein Produkt im Müll landet. Sprich: Man soll schauen, riechen und probieren, ob das Lebensmittel noch genießbar ist. 

Bereits seit 2021 gibt es diese Initiative des Marktplatzes für Lebensmittelverschwendung. Bereits mehr als sechs Milliarden Produkte tragen dieses Label. In Österreich beteiligen sich über 60 Marken daran. 

www.toogoodtogo.at

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