Compass-Projekt
FACC erforscht Wiederaufbereitung von Luftfahrtmaterialien

Der Konzern hat sich mit 13 europäischen Partnern im Compass-Projekt zusammengeschlossen, um gemeinsam Lösungen für ein effizientes Recycling dieser Materialien zu entwickeln.

Die FACC, führender Hersteller der internationalen Luftfahrtindustrie, hat in den letzten Jahren Fortschritte bei der Erforschung thermoplastischer Verbundwerkstoffe gemacht. Diese leichten Werkstoffe sollen nicht nur ein erhebliches Potenzial für die nächste Generation von Luftfahrzeugen haben, sondern seien auch wiederverwertbar.

Compass-Projekt

Die FACC hat sich nun mit 13 europäischen Partnern im Compass-Projekt zusammengeschlossen, um gemeinsam Lösungen für ein effizientes Recycling dieser Materialien zu entwickeln. Mithilfe digitaler Technologien sei dies ein bedeutender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.

Ein Konsortium von Expert:innen aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und der Industrie aus Österreich, Deutschland, den Niederlanden, Spanien und Italien, wird dazu digitale Technologien zur Erforschung der Wiederaufbereitung und Umformung von Komponenten aus diesen Materialien am Ende ihrer Lebensdauer erschließen. Im Rahmen des Programms Horizon Europe der EU wird das Projekt finanziert und von der Profactor GmbH, Österreich, geleitet.

Der heimische Flugzeugzulieferer will mit dem Compass-Projekt nicht nur Materialabfälle wiederverwenden, um Ansätze für eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren, sondern auch den Bedarf an Rohstoffgewinnung reduzieren und die Umweltauswirkungen minimieren.

"Unser Ziel ist eine CO₂-neutrale Produktion bis zum Jahr 2040. Dieses Projekt ist ein wichtiger Meilenstein, da es uns ermöglicht, gemeinsam mit unseren internationalen Partnern Werkzeuge und Methoden für die weitere Etablierung einer Kreislaufwirtschaft in der Luftfahrt zu entwickeln", sagt CEO Robert Machtlinger und fügt hinzu: "Die Hightech-Materialien, die ursprünglich für den Einsatz in der Luftfahrtbranche entwickelt wurden, sind auch für viele andere Branchen von großem Interesse. Indem wir diesen Ansatz gemeinsam mit unseren Partnern erforschen, leisten wir einen wesentlichen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit."

Digitaler Werkzeugkasten

Im Fokus soll dabei ein neuartiger datengesteuerter Ansatz für die Wiederaufarbeitung von Bauteilen stehen, der einen umfassenden digitalen Komponentenpass und eine digitale Plattform für den sicheren Informationsaustausch umfasst. In Zukunft soll der Pass dann Echtzeitinformationen über die Qualität, die Leistung und die Historie des Bauteils beinhalten und einen digitalen Zwilling des Bauteils darstellen. Zudem ermögliche die Plattform einen sicheren Zugang zu diesen Daten für bereits zugelassene Wiederaufbereiter und nutzt intelligente Tools, um die Wiederaufbereitung sowohl aus technischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht digital zu bewerten. Damit steht der FACC auch ein Geschäftsmodell für zukünftige Altteile zur Verfügung.

Hightech-Werkstoffe

Laut dem Unternehmen ist die Erforschung von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen für die Luftfahrtindustrie besonders interessant, da sie eine deutlich kürzere Herstellungszeit aufweisen soll. Das würde einerseits die Kosten sparen und andererseits den Energieverbrauch senken– ein entscheidender Wettbewerbsvorteil nicht nur in der kommerziellen Luftfahrt, sondern auch im dynamischen Sektor Advanced Air Mobility. Die prognostizierten hohen Bauraten in diesem Geschäftsfeld erfordern neue Produktionsmethoden, die gleichzeitig eine klimaneutrale Fertigung ermöglichen.

Forschung und Technologie

Im Rahmen ihrer Strategie, einen leistungsfähigen und hochratenfähigen Produktionsprozess in der Luftfahrtindustrie zu etablieren, ist die FACC 2021 dem internationalen Konsortium TPRC beigetreten. Im ThermoPlastic Composites Research Center (TPRC) bündelt FACC ihre Kräfte mit großen internationalen Luft- und Raumfahrtunternehmen.

www.facc.com

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