Auch das Jahr 2025 bringt einige Herausforderungen und Chancen für die alpine Hotellerie mit sich, wie der neue Hoteltrendbericht von Prodinger Tourismusberatung aufzeigt. Denn in einer neuen politischen Landschaft und angesichts steigender Kosten eröffnet sich durch Innovation und Anpassungsfähigkeit Potenziale, die Branche zukunftsfähig zu gestalten.
Auch die neue Regierung wird nur wenig Spielraum für steuerliche Erleichterungen haben und wird dementsprechend mit einem Budgetloch konfrontiert sein. Dennoch ruhen Hoffnungen auf der Reduktion von bürokratischen Hürden. So geht der Start der neuen Regierung einher mit anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen, die durch eine stark steigende Kostensituation geprägt sind. Entsprechend steht die Hotellerie vor der Aufgabe, diese Entwicklungen zu meistern und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen.
Zentrale Herausforderung: Energie und Personal
2025 setzen die steigenden Kosten die Margen unter Druck, auch wenn die Nachfrage stabil bleibt. Seit 2019 haben sich die Energiekosten verdoppelt und auch die Personalkosten sind um 30 Prozent gestiegen. Demnach kalkulieren Spitzenhotels pro Zimmer Energiekosten von mehr als 4.700 Euro, während die jährlichen Mitarbeiterkosten bis zu 47.000 Euro pro Vollzeitkraft erreichen. Damit zeigt sich, innovative Lösungsansätze und strategische Entscheidungen sind unverzichtbar, um wettbewerbsfähig zu bleiben, so die Prodinger Tourismusberatung.
Optimismus in der Reisebranche
Trotz aller Herausforderungen blickt man in puncto Reiselust außerdem optimistisch ins Jahr 2025, denn mehr als die Hälfte der europäischen Urlauber:innen plant heuer mindestens genauso viel oder mehr zu verreisen wie im Vorjahr.
Bedeutung internationaler Gäste
Ein wichtiger Hebel für zukünftige Entwicklungen wird der Trend zur Internationalisierung sein. Die Schweiz zeigt bereits vor, wie erfolgreich dies sein kann: Gäste aus den USA überholen traditionelle Märkte und werden zum Wachstumstreiber in den alpinen Regionen. 2025 dürfte sich dieser Trend fortsetzen und auch hierzulande spürbar werden.
Der Faktor Nachhaltigkeit
Ebenfalls bedeutsam ist das Bewusstsein für den Klimaschutz und demnach auch das nachhaltige Reisen. Umweltbewusste Reisende würden häufiger buchen als andere und dabei auch verstärkt auf nachhaltige Angebote achten. So sollte die Hotellerie also nachhaltige Initiativen klar kommunizieren und konsequent umsetzen – etwa durch die Verwendung lokaler Lebensmittel, Maßnahmen zur Energieeinsparung und den Einsatz erneuerbarer Energien. Zudem sollten ökologische Vorgaben und Regularien in den kommenden Jahren mit Bedacht gestaltet werden, um Wettbewerbsnachteile zu vermeiden.
Wandel bei den Unterkunftspräferenzen
Auch wenn Hotels die bevorzugte Unterkunftsart bleiben, zeichnet sich eine steigende Nachfrage nach Appartements und Ferienwohnungen ab. Sogenannte Branded Residences erzielen höhere Preise als vergleichbare, nicht markengebundene Immobilien. Außerdem ermöglichen die strukturierten Vermietungsprogramme der Hotelgruppen den Eigentümer:innen, ihre Kosten zu kompensieren. Wenig verwunderlich also, dass viele Hotelgruppen Branded Residences neben ihren Hotels betreiben.
Einsatz von Künstlicher Intelligenz
Laut der Tourismusberatung gibt es 2025 zwei Bereiche, die die Hospitality-Welt prägen werden: zum einen ermöglicht der Einsatz von KI den Hotels, individuelle Gästebedürfnisse besser zu verstehen und maßgeschneiderte Angebote zu entwickeln, was auch personalisierte Empfehlungen und Dienstleistungen, die das Gästeerlebnis verbessern und die Gästebindung stärken, umfasst. Und zum anderen erleichtert KI Prozesse und die Erbringung von Dienstleistungen.
Was die Wellnesshotellerie prägt
Longevity heißt der Trend zur Langlebigkeit und nachhaltigem Wohlbefinden, der 2025 die Wellnesshotellerie prägen wird. Dazu zählen Anwendungen wie Kryotherapie, Stoffwechseltraining und Rotlichttherapie. Aber auch Retreats, die gezielt auf die Verbesserung der Lebensqualität und die Förderung eines gesunden Lebensstils abzielen, werden zunehmend nachgefragt. Besonders gut positioniert seien also all jene Hotels, die ihr Angebot mit modernster Technologie und maßgeschneiderten Programmen erweitern. Wer frühzeitig in diese Nische investiert, wird sich als Vorreiter im Bereich nachhaltige Wellness etablieren und gesundheitsbewusste Gäste langfristig binden, heißt es.
Fokus auf den Gewinn schärfen
Während Revenue- und Yield Management in der Hotellerie vor allem die Umsatzoptimierung im Blick haben, rückt Profit Management die ganzheitliche Gewinnmaximierung ins Zentrum der Strategie. Dabei kombiniert der Ansatz eine präzise Preisgestaltung mit kontinuierlichem Kostenmanagement, um die Rentabilität eines Betriebs nachhaltig zu steigern. Erfolgreiches Profit Management basiert auf einer detaillierten Analyse der Ertrags- und Kostenstrukturen, von Zimmererlösen bis zu Einnahmen aus F&B, Wellness und anderen Bereichen.
Besonders relevant: Kennzahlen wie ProPOR (Profit per Occupied Room) und ProPAR (Profit per Available Room). Sie ergänzen klassische Umsatzkennzahlen und bieten Einblicke in die tatsächliche Profitabilität eines Hotels. Ziel ist es, durch datenbasierte Entscheidungen sowohl operative als auch strategische Prozesse effizient zu steuern. Dabei hilft Profit Management nicht nur die finanziellen Ergebnisse zu optimieren, sondern auch jene Werte zu identifizieren, die für Gäste besonders wichtig sind und für die sie bereit sind, zu zahlen – sei es im Rahmen einer höheren Zimmerkategorie oder durch Zusatzleistungen. Profit Management ermöglicht Hotels, ihre wirtschaftliche Basis nachhaltig zu stärken. Mit einer klaren Strategie und präzisem Kostenmanagement legen sie den Grundstein für langfristigen Erfolg und finanzielle Stabilität – und schaffen gleichzeitig Mehrwert für ihre Gäste.
www.tourismusberatung.prodinger.at
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