"Frauen sichtbar machen"
Eva Kreisky beim 23. Wiener Frauenpreis ausgezeichnet

Die kürzlich verstorbene Politikwissenschaftlerin erhält die Auszeichnung in der Kategorie "Wissenschaft und Forschung". Außerdem ehrt die Stadt Wien Marlies Ettl als "Alltagsheldin" und Petra Unger für "Wissensvermittlung".

Am 4. September wurde zum bereits 23. Mal der Wiener Frauenpreis im Arkadenhof des Rathauses überreicht. Diesmal in den Kategorien "Wissenschaft und Forschung", "Alltagsheldin" und "Wissensvermittlung". Ziel der Auszeichnung ist es seit 2002, "Frauen sichtbar zu machen".

"Wissenschaft und Forschung": Eva Kreisky

Der Preis in der Kategorie "Wissenschaft und Forschung" geht in diesem Jahr an eine kürzlich verstorbene Frau, die ihr gesamtes Leben der Erforschung politischer Strukturen und Prozesse, mit Schwerpunkt auf feministische Theorien und Geschlechterforschung, widmete: Eva Kreisky. Die Politikwissenschaftlerin hat ihre Branche mit zahlreichen Publikationen und Vorträgen geprägt. Zudem war sie eine engagierte Verfechterin sozialer Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. An der Universität Wien, wo sie viele Jahre als Professorin lehrte, förderte sie zahlreiche junge Wissenschaftler*innen und setzte sich für diese ein.

"Vor wenigen Tagen haben wir die sehr traurige Nachricht von Eva Kreiskys Tod erhalten", so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál. "Wir zeichnen sie heute als herausragende Wissenschaftlerin und große Pionierin aus. Sie wird damit für immer einen ganz besonderen Platz unter den Preisträgerinnen des Wiener Frauenpreises einnehmen."

"Alltagsheldin": Marlies Ettl

Zur diesjährigen "Alltagsheldin" wurde Marlies Ettl ernannt. Diese übernahm vor 15 Jahren die Leitung der Herta-Firnberg-Schulen und nahm sich zum Ziel, die Schule für die Kinder neben dem Lernen zu einem Ort der Persönlichkeitsentwicklung zu machen. Dementsprechend setzte sie als Direktorin zahlreiche Neuerungen und Initiativen um, setzte sich besondern für die Chancengleichheit und Stärkung von jungen Frauen bzw. Mädchen ein. So sorgte sie unter anderem für die Förderung von Mädchen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, schuf spezielle Mentoring-Programme und Workshops, womit sie die beruflichen und sozialen Kompetenzen der Schülerinnen stärkte. 2019 ging sie schließlich in Pension, was sie aber nicht davon abhält, sich weiter zu engagieren. Unter anderem ist sie seit fünf Jahren stellvertretende Vorsitzende beim Verein Terre des Femmes Österreich, der sich allumfassend gegen Gewalt gegen Frauen einsetzt.

"Wissensvermittlung": Petra Unger

Die dritte Preisträgerin ist heuer die renommierte Feministin und Kulturvermittlerin Petra Unger. Im Zuge der von ihr organisierten Frauenspaziergänge durch Wien informiert sie Interessierte über die oft übersehenen Rollen von Frauen in der Geschichte und Kultur der Stadt und macht diese sichtbar. Die Touren führen dabei zu historischen Stätten, Denkmälern und Schauplätzen, die in Verbindung zu Frauen und feministischen Bewegungen in Wien stehen.

Neben ihren Frauenspaziergängen hat sich Unger auch als Aktivistin für Gleichberechtigung und Frauenrechte einen Namen gemacht. Sie setzt sich dafür ein, dass die Leistung von Frauen im öffentlichen Raum mehr Sichtbarkeit erhält.

www.wien.gv.at

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