Management-Studie
In Österreich wollen viele Führungskräfte ihre Position aufgeben

| Redaktion 
| 03.09.2024

Geschäftsführer:in zu werden, ist für viele ein großes Karriereziel. Doch wer einmal oben angekommen ist, will einer Studie zufolge nicht unbedingt dort bleiben. Die Hauptgründe für Führungskräfte bei einem Jobwechsel sind demnach vielfältig.

Laut einer aktuellen Umfrage von Seher + Partner rund um das Thema Fluktuation geben knapp 90 Prozent der heutigen Geschäftsführer:innen an, dass sie mindestens ein Mal ihren bisherigen Job gewechselt haben. Knapp zwei Drittel der leitenden Arbeiter:innen bzw. leitenden Angestellten haben demnach ebenso bereits ein- bis fünfmal ein Unternehmen verlassen, um sich einer neuen Herausforderung zu stellen. Noch nie ihre:n Arbeitgeber:in gewechselt haben hingegen knapp 41 Prozent der Führungsriege (Geschäftsführungen, Selbstständige, leitende Angestellte bzw. leitende Arbeiter:innen) in Österreich, heißt es von Seher + Partner.

Gründe

Für einen Jobwechsel gebe es viele Gründe – persönliche, aber auch praktische bis zu gesundheitlichen. Die Hauptgründe für Führungskräfte bei einem Jobwechsel sind der Umfrage zufolge die veränderten persönlichen Ziele und auch Interessen (61,2  Prozent), aber auch ein lukrativeres Jobangebot und damit mehr Gehalt (60,9 Prozent).

"Führungskräfte – Männer und Frauen– tragen in ihrer Rolle als Manager:in oder als Geschäftsführung große Verantwortung. Sie sind für den wirtschaftlichen Erfolg, die langfristige strategische Ausrichtung und die Erhaltung von Arbeitsplätzen verantwortlich", so Susanne Seher, Geschäftsführende Gesellschafterin von Seher + Partner und ergänzt: "Die Burn-Out-Gefahr ist bei Führungskräften aufgrund des Drucks sehr hoch. Die Überforderung in der First-Line wird in unserer aktuellen Studie auch mit einem sehr hohen Prozentsatz angegeben. Ein Viertel der befragten Führungskräfte sind hier gefährdet. Und dass Geld nach wie vor ein starker Treiber ist, ist ebenso deutlich. Die in der Studie angegebenen Gründe für einen Jobwechsel im Management sind nachvollziehbar und werden durch unsere Erfahrungen im daily business auch bestätigt."

Aus der Studie geht hervor, dass das Thema Geld für 96,5 Prozent der Selbstständigen, Geschäftsführer:innen und leitenden Angestellten bzw. leitenden Arbeiter:innen ein triftiger Wechselgrund ist.

Ausgewogene Work-Life-Balance

Dass aktuell ein Drittel der Geschäftsführungen und ein Viertel der leitenden Angestellten bzw. der leitenden Arbeiter:innen der Seher + Partner Studie angeben, sich umorientieren zu wollen, kam für Helga Töpfl, Geschäftsführende Gesellschafterin von Seher + Partner, nicht überraschend. "In den vergangenen Monaten sahen wir einige Karrierewechsel auf Management-Ebene und diese Studie belegt nun auch die Praxis. In Gesprächen kommt immer wieder auch die Frage nach dem Sinn auf. Das Mindset geht hin Richtung: Was habe ich am Ende des Tages geleistet? Und ist meine Arbeit sinnvoll? Knapp 60 Prozent der Führungskräfte suchen mittlerweile nach der Sinnhaftigkeit in ihrem Job und geben dies auch als wesentlichen Grund für ihre Absicht nach einem aktuellen Jobwechsel an."

Neben der Sinnhaftigkeit sei für Führungskräfte und Unternehmer:innen ein weiterer Grund – laut Studie – vor allem der Wunsch nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance (91,7 Prozent). Bei der First-Line liegt der Wert bei knapp 22 Prozent.

Warum sie ihre Position aufgeben wollen, sei für zwei Drittel der Führungskräfte klar: die fehlende Work-Life-Balance und Überforderung.

Wunsch nach Stabilität

Die aktuelle Umfrage zeige ebenso, dass alle Befragten der österreichischen Geschäftsführungen (100 Prozent) sich wünschen, auf jeden Fall bis eher eine langfristige Bindung an ein Unternehmen zu haben. Dieser Wunsch nach Stabilität und Sicherheit setze sich auch bei den leitenden Angestellten bzw. leitenden Arbeiter:innen fort. 94,4 Prozent sind der Meinung, dass eine nachhaltige Bildung an ein Unternehmen wünschenswert ist, heißt es abschließend.

www.seherundpartner.at

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