Was zunächst nach einem Science-Fiction-Film klingt, entpuppt sich als echtes Projekt. Ein interstellares Team von Wissenschaftler:innen beabsichtigt ein Raumschiff zu bauen, mit dem Insass:innen auf rund 100.000 Fuß – sprich etwa 30 Kilometer – in die obere Stratosphäre gelangen. Unterstützung erhalten sie dabei von Mercedes-Maybach. Space Perspective hofft so, Reisende in die Luft zu bringen. Günstig wird das allerdings nicht. Wer Interesse an einer Raumschifffahrt pflegt, muss mit einem Ticketpreis von 125.000 US-Dollar rechnen. Bislang haben sich 1.650 Personen für einen Platz in dem Luxus-Raumschiff beworben. Der Jungfernflug soll Ende des Jahres erfolgen.
© Courtesy of Space Perspectives
Namhafte Zusammenarbeit
Space Perspective wurde 2019 von den Raumfahrtveteranen Jane Poynter und Taber MacCallum gegründet. Mit seinem Raumschiff "Neptune" verfolgt das Unternehmen einen von Grund auf neuen Ansatz in der Raumfahrt. Das Raumschiff besteht aus einer Druckkapsel, die von einem SpaceBallon, der mit Wasserstoffgas gefüllt ist, langsam auf eine Höhe von 30 Kilometern gebracht wird. Der Aufstieg soll CO₂-neutral erfolgen. Das Unternehmen wird seine Flüge von einem Schiff mit dem Namen "MS Voyager" starten und empfangen. Mercedes-Maybach will zudem seine Elektroautos zur Verfügung stellen, um Fluggäste zu und von den Raumfahrthäfen zu transportieren. Und auch die Innenausstattung des Raumschiffs soll in ihrer Verantwortung liegen.
© Courtesy of Space Perspectives
In einer globalen Markenkampagne von Mercedes-Maybach hat Space Perspective sogar einen Gastauftritt. Darin will die Marke zum Ausdruck bringen, wie sie das Fahrerlebnis der Passagier:innen auf ein neues Niveau hebt. "Unsere Partnerschaft mit Space Perspective wird es den Passagier:innen in der Raumkapsel ermöglichen, stilvoll zum Startpunkt ihres Raumfluges zu gelangen. So können wir die typische Maybach-Qualität und das damit verbundene Markenerlebnis bis an den Rand der Erdatmosphäre bringen", so Daniel Lescow, Leiter Mercedes-Maybach, Mercedes-Benz Group AG.
© Courtesy of Space Perspectives
Von der Vision zur Realisation
Der Flug soll schließlich einige Stunden dauern, bevor das Raumschiff durch langsames Ablassen des Gases wieder sinkt. Auch ein Fallschirmsystem ist für den Notfall eingebaut. Der aktuelle Prototyp wiegt über 6,35 Tonnen. Laut Poynter wird die fertige Druckkapsel aber noch schwerer sein. Zudem soll sie über riesige Fenster verfügen, die mit einer speziellen Folie ausgestattet sind und einen Panoramablick auf die Erde ermöglichen. Gegenüber Business Insider US verriet der Gründer außerdem, dass bisher nur unbemannte Tests mit einem leichteren Prototyp durchgeführt wurden – hauptsächlich, um die Genauigkeit der Flugbahn zu testen.
Die eigentliche Kapsel, mit der neun Personen befördert werden können, sei allerdings fast fertig. Bis Ende des Jahres 2024 werden laut Poynter auch unbemannte Tests mit Stahl durchgeführt, um die Funktionalität des Raumschiffs bei voller Auslastung zu testen. Sollten sich diese als erfolgreich mausern, werde man Tests mit Besatzung beginnen. Gegenüber Business Insider US erklärt Poynter diesbezüglich, er werde erst dann die Öffentlichkeit an Bord lassen, wenn er selbst bei einem der ersten Flüge dabei gewesen ist.
Künftige Insass:innen müssen keine speziellen Fähigkeiten mitbringen und auch keine Ausbildung absolvieren. Sie müssen lediglich ein Formular unterschreiben und ihren Sitzplatz einnehmen, während sie vom Raumschiff-internen Service mit Mahlzeiten und Cocktails versorgt werden. Insgesamt dauert das Abenteuer sechs Stunden, wie das Unternehmen in einer Presseerklärung mitteilte.
www.spaceperspective.com
www.mercedes-benz.at
Kommentar schreiben