Vorurteile in der Arbeitswelt
So stehen die Österreicher zu Lehre und dualen Studien

Eine aktuelle Umfrage zeigt die Vorurteile, mit denen sich Auszubildende in der Arbeitswelt konfrontiert sehen.

Im Auftrag von Obi befragte das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent insgesamt 1.000 Personen österreichweit im Alter zwischen 14 und 75 Jahren zu ihrem Einstellungsverhalten gegenüber dem Thema "Vorurteile in der Arbeitswelt".

Mit der Lehre auf die Karriereleiter

Bei einer Lehre sind die Lehrlinge neben körperlicher Anstrengung geistig stark gefördert. 46 Prozent der Befragten stufen die körperliche Anforderung bei einer Lehre als hoch ein. Diesen Aspekt sieht im Speziellen die Generation Z (53 Prozent). 55 Prozent sieht eine Lehre zudem als geistig fordernd, vor allem die Generation Babyboomer ist sich dessen bewusst (61 Prozent).

Trotz der schwierigen Vorzeichen wird jedoch das Potenzial von Lehrberufen zunehmend erkannt. Laut 72 Prozent ist Karriere mit Lehre jedenfalls möglich. 71 Prozent sind ebenfalls davon überzeugt, dass einer Führungsrolle und dem Aufstieg auf der Karriereleiter mit der Lehre ebenfalls nichts im Weg steht. "Karriere mit Lehre ist hier nicht nur ein Marketingspruch, sondern im Handel gelebte Realität. Wir haben unzählige Führungskräfte, die einst mit einer Handelslehre gestartet sind. Darum gilt es, die Bekanntheit und die Wertschätzung dieser Ausbildung zu erhöhen. Wichtig ist uns, dass es an allen allgemeinbildenden Schulen eine verlässliche Berufsorientierung gibt, auch an den Gymnasien", sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes und fügt hinzu: "Die eCommerce-Lehre ist voll eingeschlagen und hat sich in den letzten sieben Jahren zu einem echten österreichischen Erfolgsmodell entwickelt. Sie zählt heute völlig zurecht zu einer der beliebtesten aller neuen Lehrberufe des Landes, darauf sind wir stolz."

Gen Z am kritischsten gegenüber der Lehre

Im Vergleich zu anderen Generationen ist die Gen Z am ehesten der Meinung, dass Lehrlinge unflexible Arbeitszeiten haben (41 Prozent Gen Z, 29 Prozent gesamt) und die Work-Life-Balance schlecht ist (32 Prozent Gen Z, 23 Prozent gesamt). "Die Wahrnehmung der Karrieremöglichkeiten im Handel und im Baumarktsektor hat sich positiv verändert. Doch unsere Umfrage bestätigt, dass gerade die Kernzielgruppe von Lehren noch nicht zur Gänze überzeugt ist", erklärt Bettina Braun, Regional Head of People & Transformation Austria & Switzerland bei OBI.

Duales Studium

Ein weiteres Thema der Umfrage waren duale Studiengänge. 60 Prozent gaben an, dass diese geistig anstrengend sind, was auch das Privatleben beeinflusst (35 Prozent). Diese Herausforderungen werden insbesondere von der Gen Z mit 43 Prozent und Personen mit Matura mit 43 Prozent wahrgenommen. Das Vorurteil, das duale Student:innen nicht ernsthaft studieren, verneinen 86 Prozent.

49 Prozent bestätigen das Vorurteil, dass junge Leute keine Lust haben zu arbeiten. "Wir bemerken, dass sich vor allem die Erwartungen der jungen Generation gegenüber Arbeit verändert hat, aber sie sind nach wie vor voller Tatendrang. Als Unternehmen müssen wir ein Arbeitsumfeld schaffen, wo junge Arbeitnehmer:innen mitgestalten und ihre gesamte Persönlichkeit einbringen können. Unser Ziel bei OBI ist es, junge Menschen nicht nur für den Handel zu begeistern, sondern auch langfristig in ihrer fachlichen und persönlichen Entwicklung zu begleiten", sagt Braun.

Fast die Hälfte (49 Prozent) gibt an, dass beruflicher Erfolg nur mit Einschränkungen im Privatleben möglich ist. "Unsere Mitarbeitenden sind der Grund für zufriedene Kund:innen. Sie sind der Schlüssel für unseren Unternehmenserfolg und daher arbeiten wir stetig an einem positiven Arbeitsumfeld. Von enormer Wichtigkeit sind dabei Angebote für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die uns durch Flexibilität in puncto Arbeitszeiten- und modellen gelingt", so Braun.

Verborgene Talente zum Vorschein bringen

Die Erkenntnisse der Umfrage sollen OBI in ihrem Ansatz bestärken, mit der "Hidden Talents" Kampagne nicht nur Nachwuchstalente zu gewinnen, sondern auch das Image des Berufsbildes nachhaltig und sinnstiftend zu verändern. "Obi bietet jungen Menschen eine hervorragende Plattform, um ihre berufliche Laufbahn vielseitig und international zu gestalten. Die Skepsis der Gen Z gegenüber Lehrberufen zeigt uns, wie wichtig es ist, moderne Ausbildungsmodelle und flexible Arbeitsstrukturen stärker in den Vordergrund zu rücken, um das Image der Lehre als wertvolle Karriereoption weiter zu stärken. Gerade junge Menschen legen großen Wert auf Work-Life-Balance und Karrieremöglichkeiten. Wir müssen zeigen, dass Lehrberufe im Handel und Baumarktsektor genau diese Ansprüche erfüllen und mehr Flexibilität bieten als oft angenommen", so Monika Sandberger, Geschäftsführerin der Initiative z.l.ö. (zukunft.lehre.österreich.).

LEADERSNET war beim Pressefrühstück. Fotos sehen Sie hier.

ww.obi.at

www.marketagent.com

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