Berufe ohne Homeoffice-Möglichkeit
Wie man Arbeitnehmer für "Do-it-Jobs" begeistern kann

| Larissa Bilovits 
| 10.09.2024

Zwei Drittel der Menschen im DACH-Raum arbeiten in Berufen, bei denen Homeoffice und flexible Arbeitszeiten nicht möglich sind. Eine Umfrage zeigt, wie Unternehmen potenzielle Mitarbeiter:innen dennoch vom Wechsel in solche Jobs überzeugen können.

Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Begriffe wie Homeoffice, Digital Nomads und flexible Arbeitszeiten sind heutzutage in vielen Stellenausschreibungen zu finden – auch wenn die Realität oft anders aussieht. Gerade junge Menschen wünschen sich oftmals eine bessere Work-Life-Balance, die mit flexiblen Modellen erreicht werden soll.

"White Collar"-Jobs haben Chancen auf flexiblere Arbeitszeiten

Tatsächlich betreffen derartige Überlegungen aber nur ein Drittel der Arbeitnehmer:innen im DACH-Raum. Denn für die anderen zwei Drittel stehen solche Modelle aufgrund der Beschaffenheit ihres Jobs gar nicht zur Debatte. Sie arbeiten in sogenannten "Do-it-Jobs". Während sich Arbeitnehmende im sogenannten "White Collar"-Bereich ("weißer Kragen") Gedanken über flexible Arbeitsmodelle machen können, sind jene in den Bereichen "Blue Collar" (z. B. Handwerk), "Grey Collar" (z. B. Handel und Logistik), "Pink Collar" (z. B. Gesundheit, Bildung und Sozialwesen) und "Basic White Collar" (z. B. Büro und Administration) oftmals ortsgebunden.

"Do-it-Jobs sind all jene Berufe, die vor und hinter den Kulissen dafür sorgen, dass unser Alltag reibungslos abläuft", erklärt Jutta Perfahl-Strilka, CEO der Job-Plattform hokify. "Das reicht von Paketzusteller:innen, über Krankenpfleger:innen und Handwerker:innen bis zu Buchhalter:innen und umfasst alle Qualifikationsniveaus von gelernten Fachkräften, Abiturienten bis zu Uni-Absolvent:innen."

Spaß und eigene Stärken bei der Jobwahl im Vordergrund

Um herauszufinden, warum sich Menschen für Do-it-Jobs entscheiden, befragte hokify 1.000 Jobsuchende aus Österreich und Deutschland. Rund 44 Prozent antworteten, dass ihnen der Job Spaß macht. Außerdem gibt rund jeder Vierte (39 Prozent) an, sich den Job ausgesucht zu haben, weil man in dem jeweiligen Bereich gut ist. 28 Prozent wollen mit ihrer Arbeit einen Beitrag leisten.

Wenn es darum geht, was die Menschen erreichen möchten, geben 59 Prozent an, dass es ihnen wichtig ist, mit Menschen zu arbeiten, während 40 Prozent etwas Neues erschaffen möchten. Verantwortung wird von 39 Prozent gerne übernommen. 36 Prozent der Befragten wollen zudem etwas Neues lernen.

Chance für Jobsuchende und Arbeitgebende

Besonders in den Do-it-Jobs ist der Mangel an Arbeitskräften hoch, und das, obwohl die Arbeitslosigkeit zunehmend steigt. Gefragt werden von Unternehmensseite vor allem gut ausgebildete Fachkräfte und Lehrlinge. 

Im Rahmen der Umfrage erkundigte sich hokify auch, wie hoch die Wechselbereitschaft der Befragten ist. Es zeigte sich, dass rund zwei Drittel noch in diesem Jahr planen, ihren Job zu wechseln. 57 Prozent wollen gar in eine andere Branche als ihre aktuelle eintreten. Die Hauptgründe für die hohe Wechselrate sind höhere Gehaltsaussichten (24 Prozent) sowie ein Arbeitsplatz, der als sicherer eingeschätzt wird (19 Prozent). Aber auch die Aussicht auf bessere Arbeitsbedingungen und spannendere Tätigkeiten mit je neun Prozent ermutigen die Befragten zum Wechsel des Arbeitsplatzes.

"Wenn Unternehmen den in Do-it-Jobs tätigen Menschen Anerkennung und einen guten Arbeitsplatz bieten, können viele Kandidat:innen zum Wechsel motiviert werden, wodurch wichtige offene Stellen endlich besetzt werden können", appelliert Perfahl-Strilka abschließend an Arbeitgeber:innen.

www.hokify.at

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