Vessev VS-9
Innovative Elektrofähre "fliegt" förmlich über das Wasser

Neuentwicklung aus Neuseeland soll selbst bei Wellengang für eine schnelle und absolut ruhige Fahrt sorgen.

Eine neuartige Elektrofähre namens "Vessev VS-9" möchte mit hohem Tempo bei gleichzeitig ruhiger Fahrt neue Maßstäbe setzen. Entwickelt wurde das Boot von Vessev, einem neuseeländischen Unternehmen für nachhaltige Schiffstechnologie. Betrieben wird es vom Fähr- und Tourismusunternehmen Fullers360, das in Auckland beheimatet ist. Laut eigenen Angaben handelt es sich bei der Innovation, um das erste Tragflügelboot, das als Fähre dient.

Angetrieben von einem Elektromotor, soll es die Umwelt lokal nicht belasten und fährt zudem noch leise. Die Akkus können Vessev zufolge bei einer Leistung der Ladesäule von 90 Kilowatt pro Minute Strom für 1,5 Kilometer Fahrt nachladen. Bei voller Batterieladung soll die Reichweite rund 90 Kilometer betragen.

Wellen sind kein Problem

Die Vessev VS-9 wirkt auf den ersten Blick eher plump, wenn sie am Kai liegt und auf Fahrgäste wartet. Doch kurz nach der Abfahrt erhebt sich die Fähre aus dem Wasser und "fliegt" mit einer Reisegeschwindigkeit von 45 Kilometern pro Stunde über die Wellen. Der Rumpf scheint dabei rund einen Meter über der Oberfläche zu schweben. Kurzzeitig könne sie sogar auf Tempo 55 beschleunigen, so die Entwickler:innen. Seegang mache dem Boot nichts aus, solange er die Ein-Meter-Marke nicht knackt. Dabei fahre es absolut erschütterungsfrei.

Die Hydrofoil-Technik haben die Vessev-Ingenieur:innen von Kolleg:innen entlehnt, die die America's-Cup-Boote bauen. Unterhalb des Rumpfes befinden sich Tragflächen, die beim Start waagerecht ausgerichtet sind. Bei einer bestimmten Geschwindigkeit werden sie geneigt, sodass das Boot emporsteigt. Wenn es den höchsten Punkt erreicht hat, kehren die Tragflächen in ihre waagerechte Stellung zurück, sodass der Rumpf das Wasser nicht mehr berührt.

Betriebskosten drastisch reduziert

Weil die Reibung geringer ist als bei einem Schiff, dessen Rumpf durchs Wasser pflügt, seien die Treibstoffkosten im Vergleich zu herkömmlichen diesel- oder benzinbetriebenen Schiffen laut den Entwickler:innen um bis zu 95 Prozent geringer. Die Fähre ist neun Meter lang und bietet zehn Passagieren Platz.

"Bis 2040 wollen wir den Fährbetrieb komplett elektrisch abwickeln", sagt Mike Horne, CEO von Fullers360. Dann dürfte auch der Nachfolge der VS-9 zur Flotte gehören. Vessev arbeitet laut eigenen Angaben bereits an einer größeren Hydrofoil-Fähre mit Platz für 100 Passagiere.

www.vessev.com

www.fullers.co.nz

www.pressetext.com

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