Nachdem das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) Ende Juni 2024 den positiven UVP-Bescheid des Landes OÖ in zweiter Instanz bestätigt hatte, wurden unmittelbar bauvorbereitende Maßnahmen für das Projekt "Sichere Stromversorgung Zentralraum Oberösterreich" (siehe Infobox) begonnen und umgesetzt. Somit kann nun mit der eigentlichen Umsetzung des Projektes gestartet werden. Am 17. Juli ist der Startschuss gefallen.
Die drei Projektpartner Austrian Power Grid (APG), Netz Oberösterreich (Netz OÖ) und Linz Netz investieren dabei laut eigenen Angaben rund 650 Millionen Euro in die "sichere Stromversorgung der Region, in das Gelingen der Energiewende und in die Stärkung des Wirtschafts- und Lebensstandortes Oberösterreich". Den drei Unternehmen zufolge handelt es sich dabei um das wichtigste Infrastrukturprojekt des Bundeslandes "ob der Enns".
Gemeinschaftliches Großprojekt
Gerhard Christiner, technischer Vorstand APG, sagt zum Startschuss: "Es freut uns sehr, dass, mit dem vorliegenden BVwG-Erkenntnis, die eigentliche Umsetzung des Projektes nun starten kann. Mit dem Baustart machen wir einen großen Schritt in Richtung versorgungssichere Energiewende und einer nachhaltigen Stärkung und Dekarbonisierung des Wirtschafts- und Industriestandortes Oberösterreich. Gemeinsam mit unseren Projektpartnern investieren wir in die boomende Wirtschaftsregion Oberösterreich und ermöglichen die zunehmende Elektrifizierung von Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft in der Region. Gleichzeitig ist dieses Strominfrastrukturprojekt auch ein wichtiger Teil unseres neun Milliarden schweren Investitionsprogramms zur Erreichung der Klima- und Energieziele Österreichs"
"Der Start des Projektes macht die Stromversorgung im Zentralraum des Industriebundeslandes Oberösterreich zukunftsfit. Es ist im Sinne des schonenden Umgangs mit natürlichen, materiellen und finanziellen Ressourcen ein Gebot der Stunde, dass alle drei Projektpartner eng zusammenarbeiten. Das Meistern der Energiewende und das Gestalten der Energiezukunft sind eine Herausforderung für unsere ganze Gesellschaft und kann nur im Teamwork gelingen. Deshalb ist das Zusammenwirken von drei Netzbetreibern ein Musterbeispiel, wie solche Projekte gemeinschaftlich zum Wohle aller umgesetzt werden können", sagt Manfred Hofer, Geschäftsführer Netz Oberösterreich GmbH.
Johannes Zimmerberger, Geschäftsführer Linz Netz GmbH, zeigt sich ebenfalls erfreut: "Die positive Entwicklung unserer Region basiert zu einem wesentlichen Teil auf Erneuerbarer Energie, großen Dekarbonisierungs-Maßnahmen und damit auf einer zukunftsfitten Netzinfrastruktur. Als Partnerin im Projekt 'Sichere Stromversorgung für den Zentralraum Oberösterreich' arbeiten wir an genau dieser Zukunftsfitness. Der Baustart bringt uns dem gemeinsamen Ziel näher. Die Errichtung eines hochwertigen Versorgungsrings trägt dazu bei, den wachsenden Anforderungen an die Stromversorgung nachhaltig gerecht zu werden und die Energiewende versorgungssicher zu gestalten."
Auch für voestalpine wichtig
Hubert Zajicek, Mitglied des Vorstandes der voestalpine AG und Leiter der Steel Division, war beim Auftakt ebenfalls dabei. "Als voestalpine haben wir mit greentec steel einen ambitionierten Stufenplan zur Umstellung auf eine grüne, Net-Zero-Stahlproduktion. Ab 2027 wird in einem ersten Schritt an den Standorten in Linz und Donawitz jeweils ein Hochofen durch je einen grünstrombasierten Elektrolichtbogenofen ersetzt. Die Integration der beiden Elektrolichtbogenöfen in die Stahlproduktion ermöglicht es, energieintensive Prozesse zu elektrifizieren und so bis 2029 rund 30 Prozent an CO₂-Emissionen gegenüber 2019 einzusparen. Grundvoraussetzung dafür ist die ausreichende Verfügbarkeit von Strom aus erneuerbaren Quellen zu wirtschaftlich darstellbaren Preisen", so Zajicek.
Noch wichtiger sei die Bereitstellung einer leistungsfähigen und integrierten Netzinfrastruktur. Im konkreten Fall des Standortes Linz geschehe dies mit dem Projekt 'Sichere Stromversorgung Zentralraum OÖ'. Die voestalpine begrüße daher die positive Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts und sei zuversichtlich, dass das Projekt nun ohne weitere Verzögerungen zügig umgesetzt werden kann, "sodass wir unseren Zeitplan halten und 2027 den ersten Elektrolichtbogenofen in Linz in Betrieb nehmen können."
www.apg.at
www.netzooe.at
www.linznetz.at
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